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VI Aktuelle Hinweise BRAK-Mitt. 4/2008<br />

Aktuelle Hinweise<br />

Die BRAK in Brüssel<br />

Am 1. Juli 2008 hat Frankreich die sechsmonatige<br />

Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaft übernommen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Prioritäten seines Arbeitsprogramms<br />

gehören Energie und<br />

Klima, Fragen <strong>de</strong>r Migration, Landwirtschaft<br />

sowie Sicherheit undVerteidigung.<br />

Schwerpunkte wird <strong>de</strong>r französische<br />

Vorsitz auch bei <strong>de</strong>n Themen Zugang zu<br />

Rechtsmitteln, Familienrecht, Überarbeitung<br />

<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Regelungen im<br />

Verbraucherrecht, Überlegungen für einen<br />

Gemeinsamen Referenzrahmen im<br />

Europäischen Vertragsrecht und Schaffung<br />

eines einheitlichen Patentrechtssystems<br />

setzen.<br />

Seit <strong>de</strong>m 23. Juni 2008 ist das Register<br />

für Interessenvertreter <strong>de</strong>r Kommission<br />

online und unter https://webgate.ec.<br />

europa.eu/transparency/regrin/<br />

welcome.do?locale=<strong>de</strong>#<strong>de</strong> abrufbar.<br />

Zur Eintragung in das freiwillige, öffentlich<br />

einsehbare Register sind Organisationen<br />

und Einrichtungen aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />

die mit ihrer Tätigkeit „auf die Politikgestaltung<br />

und die Entscheidungsprozesse<br />

<strong>de</strong>r europäischen Organe und Einrichtungen<br />

Einfluss“ nehmen wollen. In diesem<br />

Sinne tätige Anwälte fallen dann<br />

unter die Definition, wenn ihre Tätigkeit<br />

nicht „im Zusammenhang mit Rechtsberatung<br />

o<strong>de</strong>r sonstiger fachlicher Beratung<br />

[steht], sofern diese mit <strong>de</strong>r Ausübung<br />

<strong>de</strong>s Grundrechts auf ein faires Verfahren<br />

einschließlich je<strong>de</strong>s Recht auf Verteidigung<br />

in Verwaltungsverfahren, die von<br />

Rechtsanwälten o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren daran beteiligten<br />

Fachleuten wahrgenommen<br />

wird, verbun<strong>de</strong>n sind“.<br />

Bei <strong>de</strong>r Registrierung müssen die Organisationen<br />

und Einrichtungen angeben,<br />

wen sie vertreten, welche Ziele und Aufgaben<br />

sie verfolgen und welche Politikbereiche<br />

für sie von Interesse sind. Außer<strong>de</strong>m<br />

müssen sie <strong>de</strong>n finanziellen<br />

Hintergrund offen legen, damit die hinter<br />

<strong>de</strong>r Interessenvertretung stehen<strong>de</strong>n<br />

Interessen erkennbar sind. Zu<strong>de</strong>m besteht<br />

bei <strong>de</strong>r Eintragung die Verpflichtung,<br />

sich einem Verhaltensko<strong>de</strong>x unterwerfen.<br />

Zu <strong>de</strong>n dort aufgestellten Verpflichtungen<br />

gehört es, keine falschen<br />

Angaben bei <strong>de</strong>r Registrierung zu machen<br />

und nach bestem Wissen, unverzerrt,<br />

vollständig und nicht irreführend<br />

anzugeben, welche Interessen und ggf.<br />

welche Klienten o<strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r vertreten<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei einem mutmaßlichen<br />

Verstoß kann bei <strong>de</strong>r Kommission eine<br />

Beschwer<strong>de</strong> eingelegt wer<strong>de</strong>n. Bestätigt<br />

sich <strong>de</strong>r Verstoß, kann dies zur vorübergehen<strong>de</strong>n<br />

Streichung o<strong>de</strong>r zum endgültigen<br />

Ausschluss aus <strong>de</strong>m Register führen.<br />

Rechtswirt (FSH), Betriebswirt (FSH)<br />

Wirtschaftsjura (FSH)<br />

Fernstudiengänge, 4-7 Semester<br />

Fachaka<strong>de</strong>mie Saar für Hochschulfortbildung (FSH) GmbH<br />

An <strong>de</strong>r Universität, Science-Park 2, 66123 Saarbrücken<br />

Tel. 0681/390-5263, F. 390-4620, www.e-FSH.<strong>de</strong><br />

Aus Sicht <strong>de</strong>r Anwaltschaft sind die Eintragung<br />

und Offenlegung insoweit problematisch,<br />

als dass sie mit <strong>de</strong>m im anwaltlichen<br />

Berufsrecht verankerten Recht<br />

<strong>de</strong>s Mandanten auf Verschwiegenheit<br />

<strong>de</strong>s von ihm um Rechtsrat gebetenen Anwalts<br />

kollidieren können.<br />

Die Kommission hat ein Forum zur Erörterung<br />

<strong>de</strong>r EU-Rechtspolitik und Praxis<br />

ins Leben gerufen, das einen Dialog mit<br />

allen Beteiligten während sämtlicher<br />

Phasen <strong>de</strong>r Konzeption und Umsetzung<br />

rechtspolitischer Maßnahmen gewährleisten<br />

soll. Ziel ist eine Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r justiziellen Zusammenarbeit im Zivil-<br />

und Strafrecht.<br />

Die Anwaltschaft ist über <strong>de</strong>n CCBE (Rat<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Anwaltschaften) und<br />

die ECBA (European Criminal Lawyers<br />

Association) in die Arbeiten <strong>de</strong>s Forums<br />

eingebun<strong>de</strong>n und setzte sich auf <strong>de</strong>n ersten<br />

Sitzungen <strong>de</strong>s Forums am 30. Mai<br />

2008 und 10. Juli 2008 insbeson<strong>de</strong>re für<br />

die Schaffung einer eigenen Generaldirektion<br />

Justiz sowie für Min<strong>de</strong>stgarantien<br />

in Strafverfahren ein. Sie betont, dass in<br />

Strafsachen das <strong>de</strong>r gegenseitigen Anerkennung<br />

notwendig innewohnen<strong>de</strong> gegenseitige<br />

Vertrauen fehlt, da es an Min<strong>de</strong>stgarantien<br />

mangelt. Die Kommission<br />

kündigte die Vorlage einer Mitteilung zu<br />

<strong>de</strong>n Schwierigkeiten <strong>de</strong>r gegenseitigen<br />

Anerkennung sowie Vorschläge zum<br />

Grundsatz „ne bis in i<strong>de</strong>m“ und Kompetenzkonflikten<br />

sowie Opferrechten an.<br />

Die Vorlage eines Vorschlags für Min<strong>de</strong>stgarantien<br />

in Strafverfahren wer<strong>de</strong> nur erfolgen,<br />

wenn von einer breiten Unterstützung<br />

für einen solchen auszugehen sei.<br />

Zukünftige Themen <strong>de</strong>s Forums wer<strong>de</strong>n<br />

e-Justiz, juristische Aus- und Fortbildung<br />

und Min<strong>de</strong>stverfahrensrechte sein.<br />

Die von ihr im Bereich e-Justiz verfolgten<br />

Pläne hat die Kommission in einer<br />

Mitteilung vom 30. Mai 2008 vorgestellt.<br />

Mit Hilfe eines europäischen e-Justizportals<br />

soll ein erleichterter, schnellerer und<br />

günstigerer Zugang zur Justiz geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Portal soll in allen Amtssprachen<br />

Informationen über die Rechtssysteme<br />

und Verfahrensregeln aller Mitgliedstaaten<br />

zur Verfügung stellen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

soll über die jeweiligen nationalen<br />

Beschuldigtenrechte, die Rechte<br />

von Opfern von Straftaten und ihre Kompensationsansprüche<br />

sowie über die<br />

Voraussetzungen gerichtlicher Schritte<br />

informiert wer<strong>de</strong>n. Auch praktische Informationen<br />

über die Zuständigkeit, das<br />

Bestehen von Anwaltszwang sowie Prozesskostenhilfe<br />

sollen abrufbar sein.<br />

Darüber hinaus sind <strong>de</strong>r Einsatz automatischer<br />

Übersetzungswerkzeuge, Bereitstellung<br />

standardisierter dynamischer<br />

Formulare und die Einrichtung einer Datenbank<br />

von spezialisierten Übersetzern<br />

und Dolmetschern geplant, um bislang<br />

bestehen<strong>de</strong> Sprachbarrieren im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Justiz abzubauen.<br />

Pläne hat die Kommission auch im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m Europäischen<br />

Justiziellen Netz für Zivil- und Han<strong>de</strong>lssachen<br />

(EJN): Das seit 2002 existieren<strong>de</strong><br />

EJN soll gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zentrale Aufgabe <strong>de</strong>s EJN ist die Erleichterung<br />

<strong>de</strong>r justiziellen Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten in Zivilund<br />

Han<strong>de</strong>lssachen bei Verfahren mit<br />

grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Bezügen. Die<br />

<strong>de</strong>rzeit rund 400 Mitglie<strong>de</strong>r, Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Justiz- und Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Mitgliedstaaten, können das EJN nutzen,<br />

um Auskünfte zu allgemeinen Fragen<br />

<strong>de</strong>s Rechts <strong>de</strong>r Mitgliedstaaten und über<br />

<strong>de</strong>n Stand im Ausland anhängiger<br />

Rechtssachen zu erhalten sowie ggf. Direktkontakte<br />

herzustellen. Hierzu sind<br />

Kontaktstellen in <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten<br />

eingerichtet. Zu<strong>de</strong>m stellt die Kommissi-

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