Nach der Party - Haufe.de
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28 Management_führungskräfteentwicklung<br />
(Module 2 und 3). In <strong>de</strong>n Modulen 2 und<br />
3 sind die Inhalte stärker am Lernen von<br />
Faktenwissen orientiert. Hier geht es beispielsweise<br />
um Wertschöpfung, Ergebnisse,<br />
Strategien und Innovation. Diese<br />
Inhalte wer<strong>de</strong>n anhand von Fallbeispielen<br />
vermittelt und erarbeitet. Die Themen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Veranstaltungen sind vielfältig:<br />
Unter <strong>de</strong>m Titel „How Do Analysts Value<br />
Je<strong>de</strong>s internationale<br />
Unternehmen muss<br />
sich nicht nur mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
eigenen Firmenkultur,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n zu<strong>de</strong>m auch<br />
mit Kulturen aus aller<br />
Welt beschäftigen.<br />
Wacker?“ referiert etwa <strong><strong>de</strong>r</strong> Leiter von Investor<br />
Relations über die Analystensicht<br />
auf das Unternehmen. O<strong><strong>de</strong>r</strong> es gibt einen<br />
Vortrag <strong>de</strong>s Chief Compliance Officer<br />
und eine gemeinsame Diskussionsrun<strong>de</strong><br />
mit einem Professor <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen<br />
Philosophie zum Thema „Ethische Konflikte“<br />
– zwischen unternehmerischer<br />
Wertschöpfung einerseits und ethischer<br />
Werthaltung an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Einheit<br />
„From Transformation Need to Innovation<br />
Strength“ wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Innovationsansätze<br />
diskutiert und auf ihre<br />
Eignung für unterschiedliche Wacker-<br />
Geschäftsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> hin überprüft.<br />
Interne Referenten mit Praxisbezug<br />
In <strong>de</strong>n Monaten zwischen <strong>de</strong>n Modulen<br />
wird ergänzend mittels eines Online-<br />
Fragebogens das Selbst- und Fremdbild<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmer erhoben. Comteam führt<br />
zu <strong>de</strong>n Ergebnissen begleitend ein Coaching<br />
aller Teilnehmer durch, da sie als<br />
Trainingspartner für die Module 1 und 4<br />
die Teilnehmer bereits intensiv kennengelernt<br />
haben. Für <strong>de</strong>n aka<strong>de</strong>mischen<br />
Input bei <strong>de</strong>n Modulen 2 und 3 arbeitet<br />
Wacker beim OMC mit <strong><strong>de</strong>r</strong> European<br />
Business School (EBS) zusammen. Interne<br />
Referenten aus <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
sorgen für direkten Praxisbezug. Und:<br />
Alle vier Vorstän<strong>de</strong> von Wacker nehmen<br />
sich an Kaminaben<strong>de</strong>n innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
einzelnen Module persönlich sehr viel<br />
Zeit für die Fragen <strong><strong>de</strong>r</strong> Führungskräfte,<br />
die teilweise auch neu im Unternehmen<br />
sind. „Die Kaminaben<strong>de</strong> im OMC waren<br />
eine tolle Gelegenheit, unsere Vorstän<strong>de</strong><br />
persönlich, ja fast privat kennenzulernen“,<br />
resümiert Jürgen Herein, heute<br />
Businessteamleiter im Bereich Wacker<br />
Silicones und Teilnehmer am OMC<br />
2011/2012.<br />
Bezug zur Firma bil<strong>de</strong>t roten Fa<strong>de</strong>n<br />
Das Thema „Kultur“ spielte bei <strong><strong>de</strong>r</strong> OMC-<br />
Staffel 2012/2013 für die Organisatoren<br />
eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Rolle, das zeigt schon ein<br />
Blick auf die Liste <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmer: Diese<br />
kamen aus ganz unterschiedlichen Bereichen<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens und hatten<br />
verschie<strong>de</strong>ne Nationalitäten, Herkünfte<br />
und Kulturen. Gab es in <strong>de</strong>n Jahren davor<br />
fast ausschließlich <strong>de</strong>utschsprachige<br />
Teilnehmer, wur<strong>de</strong> nun in allen vier<br />
Modulen Englisch gesprochen. Dass die<br />
vier Module im Quartalsschritt und mit<br />
klarem Bezug zum Unternehmen stattfan<strong>de</strong>n,<br />
wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Managern begrüßt:<br />
„Weil dabei immer ein roter Fa<strong>de</strong>n<br />
zu erkennen war und die wesentlichen<br />
Themen wie ‚Führung‘ und ‚Innovation‘<br />
nicht abgehoben von <strong><strong>de</strong>r</strong> Wacker-Welt<br />
behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n“, sagt Cyril Cisinski,<br />
Franzose und Managing Director bei<br />
Wacker für <strong>de</strong>n Mittleren Osten. Dies<br />
erwies sich als wichtig, <strong>de</strong>nn die Teilnehmer<br />
waren in je<strong><strong>de</strong>r</strong> Hinsicht bunt<br />
gemischt: zum Beispiel ein Werkleiter<br />
aus Norwegen, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich plötzlich in einem<br />
Konzern wie<strong><strong>de</strong>r</strong>fin<strong>de</strong>t neben einer<br />
Amerikanerin, die just eine Führungsrolle<br />
in China übernommen hat, und<br />
einem <strong>de</strong>utschen IT-Leiter, <strong><strong>de</strong>r</strong> schon 25<br />
Jahre im Unternehmen arbeitet. „Diese<br />
Gruppe war die kulturell heterogenste<br />
aller bisherigen OMC-Programme. Für<br />
die Zusammenarbeit war das aber keinesfalls<br />
hin<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, da praktisch alle<br />
Teilnehmer bereits reichlich Erfahrung<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit mit Kollegen<br />
aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kulturen hatten“, erklärt<br />
Marco Stoll, Comteam-Berater beim<br />
OMC-Programm seit 2010. Die Wacker-<br />
Führungskräfte berichteten dabei von<br />
Schwiergkeiten bei <strong><strong>de</strong>r</strong> interkulturellen<br />
Zusammenarbeit im Unternehmen.<br />
Cyril Cisinski erzählte beispielsweise<br />
von Besprechungen mit Mitarbeitern<br />
aus verschie<strong>de</strong>nen arabischen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
bei <strong>de</strong>nen er auch auf <strong>Nach</strong>frage keine<br />
Wortmeldung erhielt. In anschließen<strong>de</strong>n<br />
Einzelgesprächen ließen sich die<br />
Dinge für ihn wesentlich besser klären.<br />
„Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s Menschen aus Kulturen,<br />
in <strong>de</strong>nen richtig o<strong><strong>de</strong>r</strong> falsch eine viel<br />
größere Rolle spielt, als dies bei vielen<br />
europäischen Kulturen <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall ist, sind<br />
zurückhaltend, wenn es darum geht,<br />
sich in großen Gruppen und dann noch<br />
gegenüber hierarchisch Höhergestellten<br />
zu äußern“, weiß Marco Stoll, <strong><strong>de</strong>r</strong> oft mit<br />
multikulturellen Teams arbeitet. „Um<br />
diese Hür<strong>de</strong> zu überwin<strong>de</strong>n braucht es<br />
zwei Dinge: Die Menschen müssen erstens<br />
untereinan<strong><strong>de</strong>r</strong> in Kontakt kommen<br />
und zweitens die Fähigkeit entwickeln,<br />
Irritationen, die durch ‚falsches‘ Verhalten<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>er ausgelöst wer<strong>de</strong>n, anzusprechen<br />
und zu klären.“<br />
Crashkurs zur Unternehmenskultur<br />
Was bringt das Führungskräfteprogramm<br />
für Wacker aus Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmer?<br />
„Zusammenarbeit und gemeinsame<br />
Ausrichtung“, ist sich Cisinski<br />
sicher. „Ein besseres Management“,<br />
ergänzt Jutta Matreux, Leiterin <strong>de</strong>s Sustainability<br />
Management von Wacker,<br />
und: „Es braucht Distanz zur täglichen<br />
Arbeit“, betont sie. „Die meisten unserer<br />
Manager sind permanent mitten im<br />
System“, beobachtet auch Arno von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Eltz, Geschäftsbereichsleiter Wacker Polymers.<br />
Seiner Meinung nach wird es<br />
künftig wichtiger, bestehen<strong>de</strong> Strategien<br />
zu hinterfragen, daraus neue zu entwickeln<br />
und diese direkt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis<br />
personalmagazin 07 / 13