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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Berechnung von Schwungmasse-<br />

Werkzeugen und Maschinen<br />

Um einen Kunststoff vom festen in den flüssigen Zust<strong>and</strong> zu<br />

bringen, ist eine gewisse, vom Material abhängige Wärmemenge<br />

notwendig. In der Praxis machen sich die Unterschiede<br />

innerhalb der technischen Kunststoffe indessen<br />

wenig bemerkbar, so daß sie in den nachfolgenden Betrachtungen<br />

vernachläßigt werden.<br />

Die zum Schmelzen erforderliche Wärme wird durch die in<br />

der rotierenden Masse enthaltene Energie erzeugt. Die beim<br />

Zusammenpressen der Nahtoberflächen entstehende Reibung<br />

bringt die Schwungmasse in weniger als einer Sekunde zum<br />

Stehen.<br />

Bei Kunststoffen, die einen engbegrenzten Schmelzpunkt<br />

besitzen, wie z.B. DELRIN ® Acetalhomopolymer, sollte das<br />

Werkzeug nach dem Aufsetzen kaum mehr als 1-2 Umdrehungen<br />

ausführen. Ist der Anpreßdruck ungenügend, so<br />

dreht die Schwungmasse zu lange durch und schert das im<br />

Erstarren begriffene Material wieder ab. Dadurch entstehen<br />

abgeschwächte oder undichte Nähte.<br />

Für amorphe Kunststoffe ist diese Bedingung weniger wichtig,<br />

da sie langsamer erstarren. Man arbeitet indessen bei<br />

allen Kunststoffen vorteilhaft mit höheren Anpreßdrücken<br />

als unbedingt notwendig, da die Qualität der Schweißnaht<br />

darunter nicht leidet.<br />

102<br />

0,8 T<br />

0,3 T<br />

Abb. 10.25 Nahtprofil mit Außen- und Innenabdeckung<br />

T<br />

a<br />

Um mit Schwungmasse-Werkzeugen gute Nähte zu erzielen,<br />

müssen folgende Größen betrachtet werden.<br />

– Umfangsgeschwindigkeit an der Schweißnaht<br />

Sofern dies technisch möglich ist, sollte sie nicht unter<br />

10 m/s liegen. Bei kleinen Teildurchmessern ist man indessen<br />

gelegentlich gezwungen, zwischen 5 und 10 m/s zu<br />

arbeiten, da sonst die Drehzahl zu hoch wird. Allgemein<br />

kann man indessen sagen, daß hohe Umfangsgeschwindigkeiten<br />

bessere Ergebnisse zeigen. Auch bezüglich der<br />

Abmessungen der Schwungmasse ist es von Interesse, mit<br />

möglichst hohen Drehzahlen zu arbeiten, da die Werkzeuge<br />

für ein gegebenes Teil kleiner werden.<br />

– Die Schwungmasse<br />

Da die in der Schwungmasse enthaltene Energie eine Funktion<br />

der Drehzahl und des Trägheitsmomentes ist, müssen<br />

beide Größen in Abhängigkeit zuein<strong>and</strong>er festgelegt werden.<br />

Der Einfluß der Drehzahl erfolgt im Quadrat, so daß<br />

schon geringe Veränderungsmöglichkeiten derselben eine<br />

gute Anpassung an das gewünschte Resultat zulassen.<br />

Für technische Kunststoffe kann man allgemein annehmen,<br />

daß zum Verschweißen von 1 cm 2 projezierter Nahtoberfläche<br />

50 Nm Arbeit notwendig sind.<br />

Die Materialmenge, die geschmolzen werden muß, hängt<br />

indessen noch zusätzlich von der Genauigkeit ab, mit der<br />

die Nahtprofile aufein<strong>and</strong>er passen, also auch von den<br />

Spritztoleranzen. Es wäre deshalb müßig, zu genaue<br />

Berechnungen anzustellen, da man ohnehin meistens<br />

mit einer Anpassung der Drehzahl rechnen muß.<br />

– Der Anpreßdruck<br />

Wie schon weiter oben erwähnt, ist der Anpreßdruck so<br />

zu bemessen, daß das Werkzeug nach dem Aufsetzen nur<br />

noch etwa 1–2 Umdrehungen macht.<br />

Als Berechnungsgrundlage kann man annehmen, daß ein<br />

spezifischer Druck von 5 MPa auf die projezierte Nahtfläche<br />

erforderlich ist. Es genügt indessen nicht, den Kolbendurchmesser<br />

und den Luftdruck entsprechend festzulegen.<br />

Auch die Zufuhrleitungen und die Ventile müssen so<br />

dimensioniert sein, daß der Kolbenvorschub schlagartig<br />

erfolgt. Ist dies nicht der Fall, so fährt das Werkzeug zu<br />

langsam nach unten, und der Druck im Zylinder baut sich<br />

zu spät auf. Eine große Zahl fehlerhafter Schweißnähte in<br />

der Praxis sind auf diese Fehler zurückzuführen.<br />

– Der Nachdruck<br />

Das sich im flüssigen Zust<strong>and</strong> befindliche Material braucht<br />

eine gewisse Zeit zum Erstarren. Es ist deshalb unbedingt<br />

notwendig, den Druck entsprechend lange aufrechtzuerhalten.<br />

Die Zeitdauer hängt vom Kunststoff ab und wird<br />

am besten durch Versuche ermittelt. Für DELRIN ® liegt sie<br />

bei 0,5-1 Sekunde, während für amorphe Kunststoffe<br />

etwas mehr Zeit benötigt wird.

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