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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Man darf derartige Konstruktionen nur mit größter Vorsicht<br />

und nach entsprechender Beratung durch Fachleute ausführen.<br />

Wenn man den sicheren Weg beschreiten und kein Risiko<br />

eingehen will, wählt man besser eine Lösung entsprechend<br />

Abb. 10.35. Hier ist die Doppelnaht in zwei einfache Schweißungen<br />

getrennt, die nachein<strong>and</strong>er erfolgen und bei richtiger<br />

Anpassung keine Probleme darstellen. Da bei dieser Lösung<br />

die Teile normal mit Zahnkronen angetrieben werden können,<br />

lassen sie sich leichter in eine vollautomatische Anlage<br />

einfügen. Der Gesamtaufw<strong>and</strong> ist deshalb kaum größer als<br />

für eine Doppelnaht, dagegen sind keine langwierigen und<br />

kostspieligen Vorversuche notwendig<br />

.<br />

Das Verschweißen gefüllter<br />

und verschiedenartiger Kunststoffe<br />

Gefüllte Kunststoffe lassen sich im allgemeinen ebenso gut<br />

rotationsschweißen wie ungefüllte. Wenn die Füllstoffe den<br />

Reibwert vermindern, muß unter Umständen der Schweißdruck<br />

erhöht werden, um die Abbremszeit der Schwungmasse<br />

kurz zu halten.<br />

Bei glasfasergefüllten Materialien wird die Nahtfestigkeit<br />

theoretisch kleiner, da die Glasfasern die tatsächlich verschweißte<br />

Fläche verringern. Diese Tatsache macht sich<br />

in der Praxis indessen selten bemerkbar, da der schwächste<br />

Punkt meistens ohnehin nicht in der Naht liegt. Falls erforderlich,<br />

kann das Nahtprofil etwas vergrößert werden.<br />

Glasfasern bewirken in allen Kunststoffen eine erhebliche<br />

Verkleinerung der Bruchdehnung, so daß Spannungskonzentrationen<br />

verheerend wirken. Diesem Umst<strong>and</strong> wird in der<br />

Konstruktion viel zu wenig Rechnung getragen.<br />

Gelegentlich steht man auch vor dem Problem, Kunststoffe<br />

verschiedener Gruppen und ungleicher Schmelzpunkte verschweißen<br />

zu müssen. Dies wird naturgemäß umso schwieriger,<br />

je weiter die Schmelzpunkte ausein<strong>and</strong>er liegen. Man<br />

kann in solchen Fällen nicht mehr von einer eigentlichen<br />

Verschweißung sprechen, da es sich mehr um ein mechanisches<br />

Verhängen der Oberflächen h<strong>and</strong>elt. Die Nahtfestigkeit<br />

genügt dann nur noch geringen Anforderungen. Es kann auch<br />

notwendig sein, spezielle Nahtprofile anzuwenden und mit<br />

sehr hohen Schweißdrücken arbeiten zu müssen.<br />

Die wenigen in der Praxis vorkommenden Verbindungen<br />

dieser Art betreffen indessen ausschließlich unbelastete<br />

Schweißnähte.<br />

Als typische Beispiele dieser Art kann man Ölst<strong>and</strong>sanzeiger<br />

und Schaugläser aus Polycarbonat erwähnen, die in Gehäuse<br />

aus DELRIN ® eingeschweißt werden.<br />

Nachfolgende Versuchsresultate sollen einige Anhaltspunkte<br />

über mögliche Verbindungen von DELRIN ® mit <strong>and</strong>eren Kunststoffen<br />

geben:<br />

Der in Abb. 10.13 gezeigte Schwimmer aus DELRIN ® erreicht<br />

einen Berstdruck von etwa 4 MPa.<br />

Wird eine Abschlußkappe aus einem <strong>and</strong>eren Material auf<br />

den Körper aus DELRIN ® geschweißt, so ergeben sich folgende<br />

Berstdrücke:<br />

ZYTEL ® 101 (Polyamid) 0,15–0,7 MPa<br />

PC 1,2 –1,9 MPa<br />

PMMA 2,2 –2,4 MPa<br />

ABS 1,2 –1,6 MPa<br />

Dabei ist zu beachten, daß bei allen erwähnten Verbindungen<br />

die Schweißnaht schwächer ist als die Materialfestigkeit.<br />

<strong>Rotationsschweißen</strong> von weichen<br />

Thermoplasten und Elastomeren<br />

Von wenigen Ausnahmen abgesehen (PTFE) hat ein Kunststoff<br />

einen umso höheren Reibwert, je weicher er ist.<br />

Das <strong>Rotationsschweißen</strong> wird deshalb aus drei Gründen mit<br />

zunehmender Weichheit schwieriger oder sogar unmöglich.<br />

– Der hohe Reibwert hat eine so starke Bremswirkung, daß<br />

die Schwungmasse nicht im St<strong>and</strong>e ist, durch Reibung<br />

Wärme zu erzeugen. Ein großer Teil der Energie wird<br />

durch die Deformation des Teils absorbiert, ohne daß<br />

genügend Relativbewegung auf den Schweißflächen stattfindet.<br />

Erhöht man die Energie, so riskiert man eher eine<br />

Beschädigung der Teile als eine Verbesserung der Verhältnisse.<br />

Das Problem kann manchmal so gelöst werden, daß man<br />

Schmierstoff auf die Nahtfläche sprüht (z.B. Silikon-<br />

Formtrennmittel). Dadurch wird der Reibwert zuerst sehr<br />

klein und die Drehung findet normal statt. Auf Grund der<br />

hohen spezifischen Pressung wird der Schmierstoff jedoch<br />

sehr schnell weggedrückt, wodurch der Reibwert ansteigt<br />

und das Material zum Schmelzen kommt.<br />

– Bei weichen Kunststoffen, die im Gegenteil einen sehr<br />

niedrigen Reibwert aufweisen (PTFE), müßte der spezifische<br />

Flächendruck sehr viel höher sein, um in kurzer Zeit<br />

genügend Reibwärme zu erzeugen. Die meisten Teile wären<br />

ohnehin nicht im St<strong>and</strong>e, den hohen Axialdruck ohne bleibende<br />

Deformation aufzunehmen. Für diese Kunststoffe<br />

gibt es gegenwärtig noch kein sicheres Vorgehen, um<br />

befriedigende Rotationsschweißungen zu erzeugen.<br />

– Teile aus weichen Kunststoffen können nur schwer in Aufnahmevorrichtungen<br />

festgehalten bzw. gedreht werden. Die<br />

Übertragung des hohen Drehmomentes wird deshalb ein<br />

oft unlösbares Problem, vor allem auch, weil kaum Zahnkronen<br />

verwendet werden können.<br />

Zusammenfassend kann man deshalb sagen, daß derartige<br />

Grenzfälle mit äußerster Vorsicht zu beh<strong>and</strong>eln sind, und daß<br />

die Entwicklungen entsprechende Vorversuche unumgänglich<br />

machen.<br />

Beispiele h<strong>and</strong>elsüblicher<br />

und experimenteller Schweißmaschinen<br />

Die in Abb. 10.36-10.38 gezeigten Maschinen sollen einige<br />

ausgewählte Beispiele aus der großen Zahl der in der Praxis<br />

verwendeten Schweißvorrichtungen illustrieren.<br />

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