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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Von noch größerer Bedeutung sind die Einflüße von Pigmenten,<br />

Formentrennmitteln, Glasfaserzusätzen und Verstärkungsmitteln.<br />

DELRIN ® Polyacetale<br />

DELRIN ® ist ein hochkristalliner Kunststoff mit einem hohen,<br />

scharf definierten Schmelzpunkt sowie hoher Festigkeit, Härte<br />

und Steifheit bei höheren Temperaturen. Von den beiden<br />

DELRIN ® -Einstellungen mit unterschiedlichen Fließeigenschaften<br />

lassen sich Teile aus DELRIN ® 500 leichter schweißen als<br />

Teile aus DELRIN ® 100, das eine höhere Viskosität der Schmelze<br />

aufweist. Der Unterschied ist bei der Schernaht sehr gering,<br />

bei der Stumpfschweißnaht aber ausgeprägter. DELRIN ® 570,<br />

eine glasfaserverstärkte Einstellung, eignet sich ebenfalls<br />

zum Ultraschallschweißen. Gleitmittel und Pigmente beeinträchtigen<br />

die Schweißung, wie nachstehend erörtert wird.<br />

Höhere Luftfeuchtigkeit scheint das Verschweißen von Teilen<br />

aus DELRIN ® hingegen nicht zu beeinträchtigen.<br />

ZYTEL ® Polyamide<br />

ZYTEL ® Polyamide sind ebenfalls kristalline Kunststoffe mit<br />

hohen Schmelzpunkten. Bei den verschiedenen Familien von<br />

ZYTEL ® Kunststoffen sind unterschiedliche Schweißergebnisse<br />

beobachtet worden. Teile aus ZYTEL ® 101 und <strong>and</strong>eren<br />

6.6 Grundpolyamiden lassen sich ebenso einfach verschweißen<br />

wie Teile aus DELRIN ® . Eine zusätzliche Voraussetzung ist<br />

allerdings, daß sich die Teile in «spritztrockenem» Zust<strong>and</strong><br />

befinden. Der Einfluß von Feuchtigkeit auf das Schweißen von<br />

Teilen aus ZYTEL ® wird nachstehend eingehender erörtert.<br />

Formteile aus ZYTEL ® 408 und <strong>and</strong>eren modifizierten 6.6 Polyamiden<br />

lassen sich ebenfalls mit Ultraschall verschweißen,<br />

allerdings etwas schwieriger als ZYTEL ® 101. Die etwas<br />

geringere Steifheit dieser Kunststoffe kann einige Probleme<br />

in Gestalt von Oberflächenbeschädigungen und Gratbildung<br />

unter der Sonotrode mit sich bringen.<br />

Infolge der geringen Steifheit auch in spritztrockenem Zust<strong>and</strong><br />

lassen sich aus ZYTEL ® 151 und <strong>and</strong>eren aus 612 Polyamiden<br />

gespritzte Teile etwas schwieriger als ZYTEL ® 101 schweißen.<br />

Da diese Kunststoffe sich durch ihre sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme<br />

auszeichnen, ist es – von besonders kritischen<br />

Anwendungen abgesehen – nicht erforderlich, die Teile vor<br />

dem Schweißen zu trocknen oder trocken zu halten.<br />

Teile aus glasfaserverstärktem ZYTEL ® Polyamid können<br />

ebenfalls mit Ultraschall verschweißt werden; manchmal<br />

sogar einfacher als unverstärktes Material. Mit Kunststoffen<br />

aus den ZYTEL ® -Serien 79G und 70G lassen sich beim<br />

Schweißen nur Festigkeiten erzielen, die denen des zugrundeliegenden<br />

unverstärkten Kunststoffs entsprechen, weil an<br />

der Schweißnaht keine Glasfaserverstärkung wirksam wird.<br />

Wenn die Festigkeit der Schweißnaht derjenigen des verstärkten<br />

Kunststoffs entsprechen muß, ist es daher erforderlich,<br />

den Nahtbereich im Verhältnis zur W<strong>and</strong>stärke zu vergrößern.<br />

Dies läßt sich mit der Schernaht leicht erreichen.<br />

Von allen glasfaserverstärkten ZYTEL ® Kunststoffen läßt sich<br />

ZYTEL ® 79G13 am schwierigsten verschweißen. Bei einem<br />

Glasfaseranteil von 13% können immer noch übermäßige<br />

Oberflächenbeschädigungen und Schweißgrate unter der<br />

Sonotrode auftreten.<br />

122<br />

MINLON ® thermoplastische Konstruktionswerkstoffe<br />

Die vorgehenden Anmerkungen zu glasfaserverstärktem<br />

ZYTEL ® gelten auch für MINLON ® , da die Grundmaterialien<br />

dieser Kunststoffe gleich sind. MINLON ® enthält 40% Mineralzusatz,<br />

der eine hervorragende Schweißgeschwindigkeit<br />

zuläßt (30 bis 50% schneller als DELRIN ® 500). Jedoch ist<br />

eine gewisse Empfindlichkeit der Spritzteile gegenüber<br />

scharfen Kanten, schlecht abgeschnittenen Angüssen und<br />

allen sonstigen Schwachstellen festzustellen, die unter Ultraschalleinwirkung<br />

brechen können, so daß der Konstruktion<br />

der Teile besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte,<br />

insbesondere bei MINLON ® 10B140.<br />

RYNITE ® thermoplastische Polyester<br />

Dank seiner hohen Steifheit ist dieser glasfaserverstärkte<br />

Polyester leicht zu verschweißen. Es empfiehlt sich, stets<br />

eine stufenförmige Schweißnaht für diesen Kunststoff vorzusehen,<br />

der häufig für sehr anspruchsvolle Anwendungen<br />

(manchmal sogar bei hohen Temperaturen) verwendet wird.<br />

Eine Überschreitung der Schweißzeit kann zu verbranntem<br />

Werkstoff im Bereich der Sonotrode führen.<br />

Festigkeit der Schweißnaht, MPa<br />

Weld strength, MPa<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 1 10 100<br />

Verweilzeit, Exposure time, Std.<br />

h<br />

Abb. 10.62 Auswirkungen auf die Festigkeit der Verschweißung<br />

in Abhängigkeit von der Verweilzeit<br />

(vor dem Verschweißen) in Luft bei 23°C, 50% rel.<br />

Luftfeuchtigkeit, für ZYTEL ® 101 NC010 Polyamid.<br />

b. Einfluß von Feuchtigkeit auf ZYTEL ®<br />

Polyamide nehmen nach dem Spritzen etwas mehr Luftfeuchtigkeit<br />

auf als die meisten <strong>and</strong>eren Kunststoffe. Wenn während<br />

des Schweißens aus ein<strong>and</strong>er berührenden Flächen Feuchtigkeit<br />

austritt, verursacht sie eine schlechte Schweißqualität.<br />

Um beste Ergebnisse zu erzielen, sollten Teile aus ZYTEL ®<br />

entweder unmittelbar nach dem Spritzgießen ultraschallgeschweißt<br />

oder vor dem Schweißen in spritztrockenem Zust<strong>and</strong><br />

gehalten werden. Wenn ZYTEL ® einen oder zwei Tage lang<br />

50% relativer Luftfeuchtigkeit bei 23° C ausgesetzt wird,<br />

genügt dies, die Güte der Verschweißung um 50% oder mehr<br />

zu senken, wie dies aus Abb. 10.62 hervorgeht. Werden die<br />

Teile mit längeren als normalen Schweißzeiten verschweißt,<br />

kann der Verlust an Schweißqualität ausgeglichen werden;<br />

häufig muß dann aber eine erhebliche Schweißgratbildung und<br />

Oberflächenzerstörung unter der Sonotrode hingenommen<br />

werden. Wie aus Abb. 10.44 ersichtlich, nähert sich beim<br />

Schweißen die Temperatur des Teils in der Nähe der Sonotrode<br />

derjenigen an der Schweißnaht, so daß eine Verlängerung der<br />

Schweißzyklen ernsthafte Probleme mit sich bringen kann.

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