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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Erfahrungen haben jedoch gezeigt, daß diese Methode aus verschiedenen<br />

Gründen unzufriedenstellend ist. Wie in Abb.<br />

10.74 und 10.75 veranschaulicht wird, heben sich die beträchtlichen<br />

Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte auf, wenn<br />

das Gewicht der oberen Vorrichtung mit Kunststoffteil dem<br />

Gewicht der unteren Vorrichtung mit Kunststoffteil entspricht.<br />

(Beim Winkelschweißen müssen die beiden Trägheitsmomente<br />

identisch sein, um gleiche und entgegengesetzte Trägheitskräfte<br />

zu erzielen).<br />

Falls nur ein Teil bei doppelter Frequenz vibriert, sind die<br />

Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte viermal höher<br />

und müßten über eine zusätzliche und regelbare Vorrichtung<br />

kompensiert werden. Das gesamte Getriebe würde somit<br />

weitaus schwerer und teurer für eine Maschine mit gleicher<br />

Kapazität. Außerdem haben Erfahrung gezeigt, daß sich eine<br />

gute und feste Verbindung leichter erhalten läßt, wenn beide<br />

Teile schwingen.<br />

Schweißbedingungen<br />

Um den Schmelzpunkt des Materials zu erreichen, müssen die<br />

zwei Teile zusammengepreßt werden und bei einer bestimmten<br />

Frequenz und Amplitude schwingen. Diese Bedingungen<br />

können als PV-Werte definiert werden, wobei «P» der spezifische<br />

Kontaktdruck in MPa und «V» die Flächengeschwindigkeit<br />

in m/s ist.<br />

Die zwei Exzenterscheiben erzeugen eine sinusförmige<br />

Geschwindigkeitskurve wie in Abb. 10.76. Da sie in entgegengesetzte<br />

Richtungen laufen, beträgt die maximale relative<br />

Geschwindigkeit des einen Teils gegenüber dem <strong>and</strong>eren<br />

Teil 2 W. Die resultierende relative Geschwindigkeit liegt<br />

somit beim 1,27fachen des maximalen Wertes «W».<br />

Beispiel: Eine Maschine, die Acetalpolymer schweißt, wie<br />

in Abb. 10.74 hat einen Exzenterabst<strong>and</strong> «f» von 3 mm<br />

und läuft bei einer Geschwindigkeit von 5000 U/min.<br />

Die Umfangsgeschwindigkeit ist somit wie folgt:<br />

V = f × � × n = 0,003 m × � × 5000 = 0,78 m /s<br />

60<br />

W W<br />

128<br />

Y = 0,635 W 2 Y = 1,27 W<br />

Y Y<br />

1 Umdrehung<br />

W = maximale Geschwindigkeit jedes Teils<br />

Y = Durchschnittsgeschwindigkeit jedes Teils<br />

Abb. 10.76 Geschwindigkeitskurven beim Vibrationsschweißen<br />

2 Y<br />

2 W<br />

Dies entspricht der maximalen Geschwindigkeit «W» in<br />

Abb. 10.76. Die durchschnittliche relative Geschwindigkeit<br />

eines Teils gegen das <strong>and</strong>ere wäre dann:<br />

1,27 × 0,78 = 1 m / s<br />

Bei einem spezifischen Kontaktdruck von 3 MPa wird der<br />

resultierende PV-Wert:<br />

3 × 1 = 3 MPa × m/s<br />

Da die erzeugte Wärme außerdem eine Funktion des Reibungskoeffizienten<br />

ist, muß der obige PV-Wert auf das zu<br />

schweißende Material bezogen werden. Glasfaserverstärkte<br />

Polyamide wurden zum Beispiel erfolgreich bei einem PV-<br />

Wert von 1,3 verschweißt. Hieraus läßt sich folgern, daß bei<br />

einer Maschine, die verschiedene Materialien und Formteilgrößen<br />

verschweißen soll, Druck, Drehzahl und Amplitude<br />

verstellbar sein müssen. Sobald die optimalen Arbeitsbedingungen<br />

für ein gegebenes Teil festgelegt sind, dürfte die<br />

Maschine jedoch mit Ausnahme des Druckes keine weiteren<br />

Einstellungen erfordern.<br />

Die Schweißzeit ist das Produkt von Geschwindigkeit, Druck<br />

und Amplitude. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß die<br />

Schweißnahtfestigkeit oberhalb eines bestimmten Druckes<br />

eher abnimmt – möglicherweise aufgrund von ausgequetschtem<br />

geschmolzenem Kunststoff. Auf der <strong>and</strong>eren Seite legen<br />

die resultierenden mechanischen Belastung des Getriebes<br />

Beschränkungen auf. So vervierfacht eine Verdopplung der<br />

Geschwindigkeit die Beschleunigungskräfte der vibrierenden<br />

Massen.<br />

Umfangreiche Tests haben ergeben, daß sich eine Frequenz<br />

von etwa 100 Hz für kleine und mittelgroße Teile sehr<br />

gut eignet, während größere, schwere Formteile bei einer<br />

Frequenz von 70-80 Hz verschweißt werden.<br />

So wurden auch große Teile wie Ansaugrohre erfolgreich,<br />

mit Frequenzen bis zu 250 Hz, verschweißt. Siehe auch<br />

Abb. 10.79D.<br />

Bei Linearmaschinen sollte der Abst<strong>and</strong> der beiden Exzenterscheiben<br />

(«f» in Abb. 10.74) so eingestellt werden, daß<br />

eine relative Bewegung von etwa 0,9 × Schweißnahtbreite<br />

erzielt wird, siehe Abb. 10.77.<br />

Der spezifische Oberflächendruck, der die höchste Schweißnahtfestigkeit<br />

ergibt, muß über Tests ermittelt werden. Als<br />

Faustregel gilt, daß eine Maschine einen Druck von 4 MPa<br />

auf die zu schweißende Fläche erzeugen muß.<br />

W<br />

� 0,9 W<br />

Abb. 10.77 Relative Bewegung – Schweißnahtbreite

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