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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Abb. 10.48 Haltevorrichtung<br />

Sonotrode<br />

Kunststoffteile<br />

Haltevorrichtung<br />

Luftdruck-Auswurfvorrichtung<br />

(beliebig)<br />

Die Haltevorrichtung sollte starr sein, so daß sich eine relative<br />

Bewegung zwischen dem Werkzeug und dem Amboß entwickelt<br />

und die Bewegungsenergie auf diese Weise auf das<br />

Kunststoffmaterial übertragen wird. Dies kann dadurch erreicht<br />

werden, daß man den Amboß kurz und massiv gestaltet oder<br />

aber auf ein Viertel der Wellenlänge abstimmt. Probleme können<br />

auftauchen, wenn der Anwender den Amboß ungewollt so<br />

bemißt, daß seine Länge der halben Wellenlänge entspricht, so<br />

daß er bei oder nahe bei 20 kHz in Resonanz gerät. Dies würde<br />

bewirken, daß der Amboß sich im Takt mit der Sonotrode<br />

bewegen kann und die dem Teil zugeführte Energie auf diese<br />

Weise entscheidend reduziert wird. Wenn seine Resonanzfrequenz<br />

geringfügig über oder unter 20 kHz liegt, treten unangenehme<br />

kreischende und heulende Geräusche auf, sobald<br />

die beiden Frequenzen sich zu überladen beginnen.<br />

Unterschiedliche Abflachungen oder W<strong>and</strong>stärken einiger<br />

Formteile, die <strong>and</strong>ernfalls eine gleichmäßige Verschweißung<br />

verhindern könnten, lassen sich durch Haltevorrichtungen<br />

ausgleichen, die mit elastomerem Material ausgekleidet sind.<br />

Gummistreifen oder gegossener und gehärteter Silikonkautschuk<br />

ermöglichen es, Teile in Haltevorrichtungen unter<br />

normalem statischem Druck auszurichten; unter hochfrequenten<br />

Schwingungen wirken sie jedoch wie starre Begrenzungen.<br />

Eine Gummiauskleidung kann auch dazu beitragen,<br />

unerwünschte Nebenschwingungen zu absorbieren, die häufig<br />

zur Rißbildung oder zum Schmelzen von Teilen an von<br />

der Schweißnaht entfernten Stellen führen. Eine <strong>and</strong>ere<br />

bequeme Vorrichtung zur erstmaligen Ausrichtung der Teile<br />

und der Sonotrode ist ein einstellbarer Tisch, der in einer<br />

zum Ende der Sonotrode parallelen Fläche in zwei Achsen<br />

geneigt werden kann. Statt eines einstellbaren Tisches werden<br />

häufig dünne Unterlegeblöcke verwendet.<br />

Anwendungen mit hohen Produktionsmengen erfordern häufig<br />

die Verwendung automatisierter Geräte zur H<strong>and</strong>habung<br />

und Fixierung der Teile. Für kleine Teile werden Rütteltrichter<br />

und Füllrinnen eingesetzt, um die Teile auf einen Karusselltisch<br />

zu befördern, der mit einer Vielzahl von Haltevorrichtungen<br />

zur Fixierung der Teile ausgestattet ist. Nicht<br />

selten werden mehrere Schweißvorgänge an verschiedenen,<br />

aufein<strong>and</strong>erfolgenden Positionen des Karusselltisches<br />

ausgeführt.<br />

Konstruktive Überlegungen<br />

Die Konstruktion der Teile ist ein wichtiger Faktor, der häufig<br />

vernachlässigt wird, bis die Werkzeuge zusammengestellt<br />

und die ersten Schweißversuche mit Formteilen unternommen<br />

worden sind.<br />

a. Auslegung der Schweißnaht<br />

Der wohl kritischste Aspekt der Konstruktion von Teilen für<br />

das Ultraschallschweißen ist die Auslegung der Schweißnaht,<br />

insbesondere bei Werkstoffen mit kristalliner Struktur und<br />

hohem Schmelzpunkt, zu denen auch die technischen Kunststoffe<br />

von Du Pont gehören. Für das Schweißen amorpher<br />

Kunststoffe ist die Nahtauslegung weniger kritisch. Es gibt<br />

zwei grundlegende Arten von Schweißnähten, die Schernaht<br />

und die Stumpfschweißnaht.<br />

Schernaht<br />

Die Schernaht ist die beim Ultraschallschweißen bevorzugte<br />

Verbindung. Sie wurde 1967 von Ingenieuren der Abteilung<br />

Technische Kunststoffe von <strong>DuPont</strong> in Genf entwickelt und<br />

wird seitdem weltweit mit großem Erfolg für die verschiedensten<br />

Anwendungen eingesetzt. Die Grundform einer Schernaht<br />

mit St<strong>and</strong>ardabmessungen ist in den Abbildungen 10.49<br />

und 10.50 dargestellt, vor und nach dem Schweißvorgang.<br />

C E<br />

B<br />

A<br />

B<br />

D<br />

B<br />

Maß A: 0,2 bis 0,4 mm.<br />

Maß B: Dies ist die allgemeine W<strong>and</strong>dicke.<br />

Maß C: 0,5 bis 0,8 mm. Diese Aussparung gewährleistet einen genau<br />

passenden Sitz des Deckels.<br />

Maß D: Diese Aussparung sollte vorgesehen werden, um einen guten<br />

Kontakt mit der Sonotrode zu erzielen.<br />

Maß E: Schweißtiefe. Sollte dem 1,25- bis 1,5fachen von B entsprechen,<br />

um maximale Festigkeit der Schweißnaht zu erzielen.<br />

Abb. 10.49 Abmessungen einer Schernaht<br />

Abb. 10.51 zeigt verschiedene Ausführungen dieser Nahtform.<br />

Wichtig ist, daß der anfängliche Kontakt auf einen kleinen<br />

Bereich beschränkt wird, der üblicherweise in einer Vertiefung<br />

oder Stufe eines der beiden zuein<strong>and</strong>er auszurichtenden<br />

Teile besteht. Die Verschweißung erfolgt, indem zunächst<br />

die Berührungsflächen geschmolzen werden; in dem Maße,<br />

in dem die Teile dann aufein<strong>and</strong>er zugleiten, setzt sich der<br />

Schmelzvorgang entlang den vertikalen W<strong>and</strong>ungen fort.<br />

Der Schmiereffekt an den beiden Schmelzflächen verhindert<br />

Leck- und Hohlstellen, so daß dies die beste Schweißnaht für<br />

feste, hermetisch abschließende Verbindungen ist.<br />

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