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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Der Auslöseschalter ist so einzustellen, daß die Maschine kurz<br />

vor Berührung der Sonotrode mit den zu verschweißenden<br />

Teilen eingeschaltet wird. Versucht man die Maschine unter<br />

vollem Druck zu starten, könnte das System blockieren. Die<br />

meisten modernen Schweißmaschinen werden durch einen<br />

auf Druck reagierenden Schalter aktiviert, so daß die Höheneinstellung<br />

eines Auslöseschalters nicht mehr erforderlich ist.<br />

b. Optimierung des Schweißzyklus<br />

Amplitude, Schweißdruck und Schweißzeit sind für jede<br />

Anwendung einzustellen und zu optimieren. Jede Variable<br />

wird einzeln untersucht, indem mehrere Teile bei einer Reihe<br />

verschiedener Einstellungen geschweißt werden, wobei alle<br />

<strong>and</strong>eren Variablen konstant gehalten werden. Die Ergebnisse<br />

einer jeden Schweißung werden gemessen und aufgezeichnet<br />

und daraus der optimale Wert ermittelt.<br />

Es gibt mehrere Maßstäbe für die Schweißqualität oder<br />

Schweißeffektivität, die zur Optimierung der Schweißbedingungen<br />

benutzt werden können. Dazu gehören Messungen<br />

der Schweißtiefe (bei Schernähten), physikalische Tests an<br />

geschweißten Teilen wie z.B. die Bruch- oder Reißfestigkeit<br />

sowie die Kontrolle der Belastung des Hochfrequenzgenerators<br />

oder der Einsatz von Leistungsmeßgeräten. Für welchen<br />

Maßstab man sich entscheidet, wird von den Anforderungen<br />

abhängen, die durch den Verwendungszweck der Teile vorgegeben<br />

sind.<br />

Kommt es auf größtmögliche Genauigkeit an, sollten physikalische<br />

Tests in Betracht gezogen werden. Dies gilt insbesondere<br />

für unter Druck stehende Behälter wie Tanks von<br />

Gasfeuerzeugen und Aerosolbehälter, bei denen Berstfestigkeitstests<br />

von ausschlaggebender Bedeutung sind. Diese<br />

Tests sind zeitaufwendig sowie arbeitsintensiv und sollten<br />

daher nur bei Bedarf durchgeführt werden.<br />

Die Tiefe der Schweißnaht (oder Differenzhöhe der verschweißten<br />

Teile) kann beim Schweißen von Schernähten<br />

gemessen werden. Dies ist eine weniger kostspielige und<br />

zeitaufwendige Methode, die hinreichend genau ist, um die<br />

Bedingungen zu optimieren. Zwischen Schweißtiefe und<br />

Festigkeit der Schweißung ist eine ausgezeichnete Korrelation<br />

festgestellt worden.<br />

Die meisten Hochfrequenzgeneratoren sind mit Leistungsmeßgeräten<br />

ausgestattet, die Aufschluß über die Effektivität<br />

der Schweißung geben können. Den Ausschlag dieses Meßgerätes<br />

während des Schweißens zu beobachten ist eine einfache<br />

Technik, die allerdings die geringste Genauigkeit liefert.<br />

Druck und Amplitude<br />

Der erste Schritt zur Optimierung der Bedingungen besteht<br />

darin, eine Kombination von Sonotrode und Booster oder<br />

Kopplungszwischenstück auszuwählen, die die erforderliche<br />

Amplitude (doppelte Amplitude) liefert. Es ist hilfreich, aber<br />

nicht unbedingt erforderlich, die spezifische Amplitude der<br />

Sonotrode oder der Sonotrodenkombination zu kennen.<br />

Um die optimalen Druck- und Amplitudenbedingungen zu<br />

ermitteln, sollte die Schweißzeit konstant gehalten werden. Für<br />

Schernähte wird eine relativ kurze Zeit (0,03 bis 0,6 Sekunden)<br />

empfohlen. Für Stumpfschweißnähte empfiehlt sich eine lange<br />

Schweißzeit. Die Haltezeit sollte ebenfalls konstant gehalten<br />

werden.<br />

Sie stellt eine unkritische Variable dar. Der gleiche Wert<br />

kann für alle Schweißungen während der Einstell- und der<br />

Produktionsphase benutzt werden.<br />

Eine Reihe von Teilen wird bei unterschiedlichen Schweißdruck-Einstellungen,<br />

zum Beispiel 0,15 - 0,20 - 0,25 - 0,30 -<br />

0,35 MPa verschweißt. Die Werte für die Schweißeffektivität<br />

(Leistungsmessung, Schweißtiefenmessung oder physikalische<br />

Testmethode) können wie aus Abb. 10.61 ersichtlich<br />

grafisch aufgezeichnet werden, um den optimalen Druck für<br />

die ausgewählte Amplitude zu ermitteln. Unter realen Bedingungen<br />

wird die grafische Darstellung keine Kurve ergeben,<br />

sondern ein schmales B<strong>and</strong>, das einen Streubereich der Werte<br />

darstellt. Der optimale Druck wird durch den höchsten und<br />

am schärfsten definierten Bereich der Werte bestimmt. Um<br />

den optimalen Druck noch genauer einzugrenzen, ist es empfehlenswert,<br />

weitere Probestücke im Bereich dieser Druckwerte<br />

zu verschweißen. Liegt der Spitzenwert zum Beispiel<br />

zwischen 0,15 und 0,25 MPa, sollten zusätzlich Proben bei<br />

0,18 und 0,22 MPa verschweißt werden.<br />

Die optimale Amplitude wird ermittelt, indem man die vorstehenden<br />

Schritte wiederholt und dabei Amplituden einsetzt,<br />

die größer bzw. geringer als die Ausgangsamplitude sind.<br />

Dies läßt sich am einfachsten durch Auswechseln der Booster<br />

erreichen. Bestehen zwischen den Spitzenwerten verschiedener<br />

Amplituden geringe oder keine Unterschiede (was der Fall<br />

sein kann, wenn bei Schernähten die Schweißtiefe gemessen<br />

wird), wählen Sie die höchste Amplitude.<br />

Schweißzeit<br />

Die richtige Schweißzeit ist die letzte Einstellung, die zu<br />

ermitteln ist. Unter Verwendung der ausgewählten Amplitude<br />

und des für diese Amplitude optimalen Drucks werden die<br />

Teile bei Schweißzeit-Einstellungen geschweißt, die höher<br />

bzw. niedriger als der ursprüngliche Wert sind, bis die erforderliche<br />

Schweißtiefe, Festigkeit der Schweißnaht oder das<br />

erwünschte Aussehen erzielt wird.<br />

Für die Auswahl der Schweißbedingungen ist häufig das Aussehen<br />

der Teile wichtig. In vielen Fällen läßt sich eine hohe<br />

Festigkeit aber nicht ohne die Bildung sichtbarer äußerer<br />

Schweißgrate erzielen, es sei denn, daß man Schweißgratspeicher<br />

in die Naht einkonstruiert (siehe den Abschnitt über die<br />

Auslegung von Schweißnähten). Bei manchen Anwendungen<br />

kann ein mechanisches Abgraten erforderlich werden.<br />

Das Verfahren zur Optimierung der Schweißbedingungen<br />

läßt sich anh<strong>and</strong> von Erfahrungen mit früheren Schweißanwendungen<br />

erheblich verkürzen.<br />

Schweißergebnisse<br />

a. Einfluß von Materialeigenschaften<br />

Die Eigenschaften der Kunststoffe beeinflussen den Erfolg<br />

des Ultraschallschweißens. Eigenschaften, die für die Auswahl<br />

des Werkstoffs für eine bestimmte Anwendung den<br />

Ausschlag geben, erschweren häufig das Schweißen, wie<br />

zum Beispiel hohe Schmelztemperaturen oder Kristallinität.<br />

Die Steifheit des zu verschweißenden Materials ist eine<br />

wichtige Eigenschaft, die durch die Temperatur und Feuchtigkeit<br />

der Umgebung beeinflußt werden kann.<br />

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