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Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

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Motorantriebsleistung<br />

Schwungmasse-Werkzeuge haben neben vielen <strong>and</strong>eren<br />

positiven Eigenarten auch den Vorteil, daß zum Antrieb<br />

nur geringe Leistungen benötigt werden.<br />

Da die totale Zykluszeit bei einer halb- oder vollautomatischen<br />

Anlage zwischen einer und zwei Sekunden liegt, hat<br />

der Motor genügend Zeit, die Schwungmasse auf die<br />

Betriebsdrehzahl zu beschleunigen. Die im Werkzeug enthaltene<br />

kinetische Energie wird während des Schweißvorganges<br />

in so kurzer Zeit in Wärme umgesetzt, daß dabei erhebliche<br />

Leistungen auftreten.<br />

Wenn z.B. die beiden auf dem Nomogramm (Abb. 10.26)<br />

aufgeführten Werkzeuge in 0,05 s abgebremst werden, geben<br />

sie während dieser Zeitdauer eine Leistung von etwa 3 kW<br />

ab. Wenn sie bis zur nächsten Schweißung eine Sekunde Zeit<br />

für die Wiederbeschleunigung haben, wäre dazu theoretisch<br />

nur eine Leistung von 150 W notwendig.<br />

Für die meisten in der Praxis anfallenden Teile genügen deshalb<br />

Motorleistungen von 0,5 kW.<br />

Wie schon bereits erwähnt, ist eine Anpassungsmöglichkeit<br />

der Drehzahl wünschenswert. H<strong>and</strong>elt es sich indessen um<br />

eine Produktionsanlage, auf der immer gleiche Teile verschweißt<br />

werden, so erfolgt die Anpassung der Drehzahl<br />

meistens durch Verändern der Riemenscheibendurchmesser.<br />

Qualitätskontrolle geschweißter Teile<br />

Um eine gleichmäßig gute Qualität zu erreichen, sollten die<br />

Nähte am Profilprojektor zuerst auf Paßgenauigkeit untersucht<br />

werden. Zu große Abweichungen der Profile sowie der<br />

Durchmesser (Spritzgußtoleranzen) können den Schweißvorgang<br />

erschweren und die Qualität vermindern. Korrekt dimensionierte<br />

Nähte und gewissenhaft verarbeitete Teile erübrigen<br />

ohne weiteres eine spätere systematische Kontrolle.<br />

Stimmen beispielsweise die Winkel der beiden Profile schlecht<br />

aufein<strong>and</strong>er, so entsteht nach Abb. 10.29 eine äußerst spitze<br />

Kerbe, die unter Belastung unzulässige Spannungsspitzen<br />

erzeugt, und damit die Festigkeit des ganzen Teils vermindert.<br />

Auch muß zuviel Material weggeschmolzen werden.<br />

Abb. 10.29 Profilfehler<br />

104<br />

Ausschlaggebend für die Beurteilung der Naht ist je nach der<br />

Anwendung die mechanische Festigkeit, die Dichtigkeit<br />

gegen flüssige oder gasförmige Stoffe oder beides zusammen.<br />

Die möglichen Prüfverfahren können wie folgt<br />

beschrieben werden:<br />

– Eine visuelle Kontrolle der Nähte ist nur sehr begrenzt<br />

möglich und gibt keine Auskunft betreffend der Festigkeit<br />

und der Dichtigkeit. Sie kann nur an Teilen erfolgen, an<br />

denen die Schweißbraue sichtbar ist. Wenn die Schweißbedingungen<br />

korrekt sind, muß am ganzen Nahtumfang<br />

eine kleine, gleichmäßige Braue austreten.<br />

Ist sie unregelmäßig, zu groß oder gar nicht vorh<strong>and</strong>en,<br />

so muß die Drehzahl korrigiert werden. Selbstverständlich<br />

hat man kein Interesse, mehr Kunststoff wegzuschmelzen<br />

als unbedingt erforderlich. Wenn indessen überhaupt kein<br />

Material austritt, hat man keine Gewähr, daß die Naht<br />

genügend gut verschweißt ist.<br />

Das Aussehen der Schweißbraue hängt nicht nur vom<br />

Kunststoff, sondern auch von der Viskosität und eventuellen<br />

Zusätzen ab. So ergibt z.B. DELRIN ® 100 eher eine faserige<br />

Braue, während DELRIN ® 500 einen verschmolzenen<br />

Schweißgrat zeigt. Des weiteren hat auch die Umfangsgeschwindigkeit<br />

einen Einfluß auf das Aussehen, so daß<br />

daraus keine Schlüsse in bezug auf die Qualität gezogen<br />

werden können.<br />

– Festigkeitsprüfungen der Nähte bis zu deren Zerstörung<br />

sind die einzige Möglichkeit, die Qualität der Schweißung<br />

richtig beurteilen und daraus endgültige Schlüsse ziehen<br />

zu können. Die weitaus meisten rotationsgeschweißten<br />

Teile sind geschlossene Behälter, die unter dauerndem<br />

oder kurzzeitigem Innen- oder Außendruck stehen (Feuerzeuge,<br />

Gaspatronen, Feuerlöscher). Daneben gibt es eine<br />

große Zahl Schwimmer, welche unbelastet sind und nur<br />

eine dichte Schweißung aufweisen müssen. Alle derartigen<br />

Teile wird man ungeachtet der im Betrieb tatsächlich<br />

auftretenden Spannungen am besten und einfachsten mittels<br />

langsam aber kontinuierlich ansteigendem Innendruck<br />

zum Bersten bringen. Eine derartige Anlage sollte die<br />

Möglichkeit bieten, die Teile während des Druckanstieges<br />

beobachten zu können.<br />

Aus sichtbaren, vor dem Bersten auftretenden Deformationen<br />

können sehr oft wertvolle Rückschlüsse auf eventuelle<br />

Konstruktionsfehler und daraus resultierende Schwachstellen<br />

gezogen werden.<br />

Nach dem Berstversuch sollen die Teile, vor allem aber<br />

die Schweißnähte, gründlich untersucht werden. Wenn die<br />

Naht korrekt dimensioniert und verschweißt ist, dürfen die<br />

Profilflächen nicht sichtbar sein. Die Brüche müssen quer<br />

durch die Naht oder an ihr entlang gehen. Im letzteren Fall<br />

läßt sich allerdings nicht feststellen, ob die Naht direkte<br />

Ursache des Bruches ist. Dies kann der Fall sein, wenn,<br />

wie z.B. in Abb. 10.29 gezeigt, eine starke Kerbwirkung<br />

vorh<strong>and</strong>en ist. Wenn es sich um Teile h<strong>and</strong>elt, die im<br />

Betrieb unter dauerndem Innendruck stehen und Temperaturschwankungen<br />

ausgesetzt sind, so muß der Berstdruck<br />

8-10 mal dem Betriebsdruck entsprechen. Nur dann hat<br />

man Gewähr, daß sich das Teil über die ganze Lebensdauer<br />

den Erwartungen entsprechend verhält (z.B. Butangas-Feuerzeuge).

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