03.11.2012 Aufrufe

Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

Rotationsschweißen - Plastics, Polymers, and Resins - DuPont

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Teile können über Zeitspannen von bis zu mehreren<br />

Wochen trocken gehalten werden, indem man sie unmittelbar<br />

nach dem Spritzgießen luftdicht in Polyethylensäcken verschließt.<br />

Für längere Zeiträume sind weitergehende Schutzmaßnahmen<br />

zu ergreifen wie die Verwendung von Glasgefäßen,<br />

Dosen oder heißsiegelbaren Säcken mit Feuchtigkeitssperre.<br />

Teile, die Feuchtigkeit aufgenommen haben, können<br />

vor dem Schweißen in einem Trockenofen getrocknet werden.<br />

Die entsprechenden Verfahren sind in den Konstruktions-<br />

und Verarbeitungsanleitungen für ZYTEL ® erläutert.<br />

c. Pigmente, Gleitmittel, Formentrennmittel<br />

Der Einfluß von Pigmentsystemen auf das Ultraschallschweißen<br />

kann beträchtlich sein. Die meisten Pigmente<br />

sind anorganische Compoundmassen, die typischerweise in<br />

Konzentrationen von 0,5% bis 2% verwendet werden. Bei<br />

Schweißgeräten, die auf Bedingungen eingestellt sind, welche<br />

qualitativ einw<strong>and</strong>freie Schweißergebnisse bei unpigmentierten<br />

Teilen ergeben, kann die Güte der Verschweißung<br />

pigmentierter Teile deutlich geringer ausfallen. Schlechte<br />

Schweißqualität äußert sich in Schweißnähten durch geringere<br />

Festigkeit und größere Sprödigkeit.<br />

Die Mechanismen, durch die Pigmente das Schweißen<br />

beeinflussen, sind bis jetzt nicht entschlüsselt worden. Das<br />

Vorh<strong>and</strong>ensein von Pigmenten scheint den Vorgang der Wärmeerzeugung<br />

an der Schweißnaht zu beeinträchtigen. Häufig<br />

läßt sich eine mindere Schweißqualität dadurch ausgleichen,<br />

daß pigmentierte Teile mit längeren Schweißzeiten verschweißt<br />

werden als den für nicht pigmentierte Teile ermittelten. Eine<br />

Verlängerung der Schweißzeiten um 50% oder mehr kann<br />

erforderlich werden. Diese längeren Schweißzeiten können<br />

jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie die Bildung übermäßiger<br />

Schweißgrate und Oberflächenbeschädigungen unter<br />

den Sonotroden zur Folge haben.<br />

Wird das Ultraschallschweißen zur Montage von Teilen eingesetzt,<br />

die aus pigmentiertem Werkstoff gespritzt werden<br />

müssen, empfehlen sich Probeschweißungen mit Prototyp-<br />

Spritzlingen, um festzustellen, ob die beabsichtigte Anwendung<br />

realisierbar ist. Bei zahlreichen kommerziellen Anwendungen<br />

sind Festigkeit und Zähigkeit der Schweißnaht<br />

unkritische Erfordernisse. Die Verwendung von Färbemittelsystemen,<br />

die das Ultraschallschweißen nicht nennenswert<br />

beeinflussen, bietet sich als Alternativlösung an.<br />

Die vorstehenden Hinweise gelten auch für das Verschweißen<br />

von Werkstoffen mit eingearbeiteten oder nachträglich zugefügten<br />

Gleitmitteln und Formentrennmitteln. Schon relativ<br />

geringfügige Mengen dieser Stoffe scheinen den Vorgang<br />

der Wärmeerzeugung an der Schweißnaht während des<br />

Schweißens zu beeinträchtigen.<br />

Metall- oder Kunststoffteil<br />

Kunststoffteil<br />

Abrundung 0,25<br />

D<br />

1,6 D<br />

Abb. 10.63 Ultraschall-Nieten<br />

Nietsonotrode<br />

Austauschbare Spitze<br />

0,5 D<br />

2 D<br />

0,5 D<br />

Obwohl eine Verlängerung der Schweißzeit diesen Einfluß bis<br />

zu einem gewissen Grade ausgleichen kann, können die oben<br />

angeführten Folgeerscheinungen problematisch werden. Wenn<br />

beim Spritzgießen ansonsten gleitmittelfreier Werkstoffe-Formentrenn-Sprays<br />

verwendet werden, sollten die Teile vor dem<br />

Verschweißen sorgfältig gereinigt werden.<br />

Andere Ultraschall-Verbindungstechniken<br />

a. Ultraschallnieten<br />

Ultraschallgeräte können auch zum Nieten oder Meißelnieten<br />

benutzt werden, um Teile aus technischen Kunststoffen von<br />

<strong>DuPont</strong> mit Teilen aus <strong>and</strong>ersartigen Werkstoffen, üblicherweise<br />

Metall, fest zu verbinden. Aus dem unteren Kunststoffteil<br />

ragt ein Stift durch eine Bohrung des zweiten Teils.<br />

Eine besonders geformte Sonotrode berührt die Spitze des<br />

Stiftes, schmilzt sie und formt einen nietenförmigen Kopf.<br />

Dies bewirkt eine feste Verbindung, weil keine elastische<br />

Erholung wie beim Kaltstauchen auftritt.<br />

Empfohlene Sonotroden- und Teilekonstruktionen sind in<br />

Abb. 10.63 dargestellt. Das Volumen des verdrängten<br />

Kunststoffs entspricht der Vertiefung in der Sonotrode.<br />

Zur Anpassung an spezifische Anwendungen sind zahlreiche<br />

Abw<strong>and</strong>lungen der Konstruktion möglich. Nach Möglichkeit<br />

sollten eine ringförmige Hinterschneidung an der<br />

Stiftwurzel und eine Abrundung am Loch des zu befestigenden<br />

Teiles vorgesehen werden. Dies erhöht die Festigkeit<br />

und Zähigkeit der genieteten Verbindung. Ein dünneres<br />

als das gezeigte Kopfprofil wird nicht empfohlen.<br />

b. Stiftschweißen<br />

Ultraschall-Stiftschweißen, eine Abw<strong>and</strong>lung der Schernahttechnik,<br />

eignet sich zur Verbindung von Kunststoffteilen an<br />

einem oder an mehreren Punkten.<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Maß A: 0,25 bis 0,4 mm für D bis 13 mm.<br />

Maß B: Schweißtiefe B = 0,5 D für höchste Festigkeit (Schweißnaht fester<br />

als der Stift selbst).<br />

Maß C: 0,04 mm minimale Einführung.<br />

Maß D: Stiftdurchmesser.<br />

Abb. 10.64 Ultraschall-Stiftschweißen<br />

A<br />

Vor dem Schweißen Während des Schweißens Nach dem Schweißen<br />

Für viele Anwendungen, die eine dauerhafte Montage erfordern,<br />

ist eine durchgängige Schweißnaht nicht erforderlich.<br />

Häufig setzen die Größe und Komplexität der Teile enge<br />

Grenzen für die Anordnung der Befestigungspunkte oder die<br />

Position der Schweißnaht. Bei verschiedenartigen Werkstoffen<br />

wird diese Art der Verbindung üblicherweise entweder<br />

durch Kaltstauchen, Ultraschallnieten oder durch Verwendung<br />

von Metallnieten oder Schrauben bewerkstelligt.<br />

123

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!