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Download - Fachgebiet Didaktik der Informatik - Technische ...

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3 Geschlechtsspezifische Unterschiede und Stereotype in <strong>der</strong> Schule<br />

In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es in Abgrenzung zur Koedukationsdebatte<br />

<strong>der</strong> 80er Jahre (siehe Kap 2.3) bei den heutigen Fragestellungen nicht um<br />

verallgemeinerte Vorwürfe aufgrund einzelner Beobachtungen und <strong>der</strong>en Interpretationen<br />

geht, son<strong>der</strong>n um eine Bewusstwerdung und Hinterfragung möglicher Benachteiligungen<br />

und spezieller För<strong>der</strong>möglichkeiten für Mädchen und Jungen in konkreten<br />

Fällen.<br />

Hierbei gilt, dass Aussagen über Geschlecherstereotype und geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede immer nur tendenzielle Angaben sind. Es muss stets berücksichtigt werden,<br />

dass erstens nicht alle Mädchen und Jungen, wie auch Frauen und Männer, diesen<br />

Stereotypen entsprechen und zweitens sich die Gewichtung und Form von geschlechtsspezifischen<br />

Zuschreibungen im Laufe <strong>der</strong> Zeit wandelt. Nicht-geschlechtskonforme<br />

Verhaltens- und Denkweisen dürfen nicht Anlass für Benachteiligung o<strong>der</strong><br />

Diskriminierung sein.<br />

3.2 Leistung und Interessen<br />

Zur Untersuchung <strong>der</strong> Leistungs- und Interessensunterschiede werden die schulischen<br />

Abschlüsse verglichen, die Unterschiede bezüglich Zweig- und Fächerwahl analysiert<br />

und Interviewergebnisse zum Thema „Berufswunsch“ dargestellt.<br />

Bezeichnend sind die Statistiken <strong>der</strong> Absolventenzahlen <strong>der</strong> verschiedenen Schularten<br />

und die Daten hinsichtlich <strong>der</strong> Fächerwahl. Nach dem Statistischen Bundesamt<br />

verließen im Schuljahr 2004/2005 136.719 Jugendliche – 69.364 (50,7%) Jungen, 67.355<br />

(49,2%) Mädchen – in Bayern die Schule. 25.953 erreichten die allgemeine Hochschulreife<br />

am Gymnasium. Davon waren 11.584 Schüler und 14.369 Schülerinnen, was einer<br />

Verteilung von etwa 44,6% zu 55,4% entspricht. Unter Einbezug <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Schulen<br />

und Institutionen, bei denen die allgemeine Hochschulreife erlangt werden kann,<br />

ergeben sich gleichartige Verteilungen. Während sich ein ähnliches Bild bei den Realschulen<br />

abzeichnet (39.278 Absolventen, davon 17.745, also etwa 45,2% männlich<br />

und 21.533, also etwa 54,8% weiblich) dreht sich die Verteilung bei den Hauptschulen<br />

um. Machen von den 42.006 Absolventen <strong>der</strong> Hauptschule mit Abschluss die Jungen<br />

einen Anteil von 56,4% (23.694) aus, ergibt sich für die Mädchen ein Anteil von 43,6%<br />

(18.312). Betrachtet man die Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss und die Absolventen<br />

<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schule ergeben sich noch drastischere Unterschiede. Von den 4.955<br />

Jugendlichen, welche die Hauptschule ohne Abschluss verlassen haben, waren 3.357<br />

(67,7%) männlich und 1.598 (32,3%) weiblich. Für die Son<strong>der</strong>schule ergibt sich eine<br />

Verteilung <strong>der</strong> 5.003 Jugendlichen auf 3.034 (60,6%) Jungen und 1.969 (39,4%) Mädchen<br />

4 .<br />

Bei <strong>der</strong> internationalen Vergleichsstudie TIMSS (Third International Mathematics<br />

and Science Study) Version II und III aus den Jahren 1997 und 2000, welche naturwissenschaftliche<br />

Leistungen in <strong>der</strong> Sekundarstufe I und II messen sollten, ließen sich<br />

4 alle Zahlen aus [Stat07]<br />

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