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Download - Fachgebiet Didaktik der Informatik - Technische ...

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4 Das Konzept <strong>der</strong> „Reflexiven Koedukation“<br />

verhältnis, Rollenverteilung), körperorientiertes Arbeiten (Austoben, Körperübungen<br />

wie Akrobatik, Massage, Meditation) und erlebnisorientiertes Arbeiten (Aktionen, Exkursionen)<br />

den Jungen ein vielfältiges Angebot von Verhaltensweisen zur Verfügung<br />

stellt und sie von starren Rollenzuschreibungen distanziert (vgl. [Kai05: 105]).<br />

Doch beinhaltet die „partielle Seedukation“ auch Schattenseiten. Neben eher oberflächlichen<br />

organisatorischen Problemen <strong>der</strong> Klassenteilung, die sich durch geschickte<br />

Raum- und Personalverteilung mit etwas Aufwand und „gutem Willen“ beheben lassen<br />

könnten (z.B. durch eine Parallellegung von <strong>Informatik</strong> und Sport), besteht die<br />

Gefahr, dass sich durch die Trennung <strong>der</strong> Mädchen und Jungen geschlechtsspezifische<br />

Konflikte verstärken und die Aggression gegenüber <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppe noch weiter<br />

zunimmt (vgl. [ISB96: 96f]). Neben diesen Schwierigkeiten ergibt sich von Seiten <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler die Problematik, dass sie einem getrennten Unterricht oft<br />

sehr skeptisch gegenüberstehen. Während in den Klassen <strong>der</strong> Unterstufe die Befürchtungen<br />

noch groß sind, <strong>der</strong> Unterricht wäre ohne das an<strong>der</strong>e Geschlecht langweilig<br />

und mache keinen Spaß, so haben Klassen <strong>der</strong> Mittel- und Oberstufe tiefgreifen<strong>der</strong>e<br />

Bedenken. So gehen die Jungen von einer Bevorzugung <strong>der</strong> Mädchen in <strong>der</strong>en Kursen<br />

aus, während die Mädchen vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern oft befürchten,<br />

sie erhielten einen För<strong>der</strong>kurs zweiter Klasse, <strong>der</strong> nicht den Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Jungenkurses entsprechen könne (vgl. [Pfi88: 132f], [Fau95]).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> aufgezeigten Probleme und Gefahren ist bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> „partiellen<br />

Seedukation“ darauf zu achten, dass beide Geschlechter von <strong>der</strong> Trennung profitieren<br />

und für alle beteiligten Mädchen und Jungen sowie für Kollegen, Schulleitung<br />

und Eltern deutlich erkennbar ist, dass die Leistungsanfor<strong>der</strong>ung und das gefor<strong>der</strong>te<br />

Unterrichtsniveau in beiden Gruppen gleich sind. Dies könnte man z.B. durch die<br />

Abwechslung von koedukativen und seedukativen Unterrichtseinheiten gewährleisten<br />

(vgl. [ISB96: 96]).<br />

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