Die Erfindung von Führung - AOC
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148 EPILOG<br />
2. Sie könnten nun ein in Ihrer Fübrungsausbildung bestehendes Ausbildung<br />
sgefüss identifizieren, das einen grossen methodischen und<br />
inhaltlichen Spielraum aufweist und sich an Kreise richtet, die für die<br />
<strong>Führung</strong>swirklichkeit Ihres Unternehmens als besonders relevant<br />
gelten: dies müssen keineswegs die Mitglieder Ihrer Geschäftsleitung,<br />
sondern können zum Beispiel auch besonders kundennabe oder dienstleistungsprägende<br />
Kreise niedriger hierarchischer Ebene sein. In<br />
einem solchen Ausbildungsgefäss könnte nun ein Prozess der Auseinandersetzung<br />
mit dem <strong>Führung</strong>sselbstverständnis der Teilnehmer in<br />
Gang gesetzt werden, der dem in unserem Buch im 5. Kapitel geschilderten<br />
Vorgehen mit den Filialleitern in manchem ähnlich sein könnte.<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer der Ausbildung wären jedoch nicht nur die zu Untersuchenden,<br />
sondern ihrerseits (und gegenseitig) Erforscher der aktuellen<br />
<strong>Führung</strong>swirklichkeit in den ihnen vertrauten Bereichen. Anzustreben<br />
wäre in diesem Prozess nicht eine wissenschaftliche Erhebung,<br />
sondern ein gemeinsames Erproben <strong>von</strong> praktischen Möglichkeiten<br />
der Erkundung eigener <strong>Führung</strong>swirklichkeiten. Den Beteiligten<br />
könnten dann auch die Ergebnisse des ersten Schrittes (also das<br />
der <strong>Führung</strong>sausbildung insgesamt implizite <strong>Führung</strong>sverständnis)<br />
gespiegelt und in Bezug zu ihren <strong>Führung</strong>swelten gesetzt werden.<br />
3. Im Anschluss an einen solchen Prozess, der in seinen Einzelschritten<br />
ja durchaus zu überblicken und damit fortlaufend zu verantworten<br />
wäre, liesse sich eine Veranstaltung denken, die als eine Art «FUhrungsweltausstellung»<br />
unter der Regie der Ausbildungsabteilung eine<br />
unternehmensöffentliche Diskussion über Ihre Firmen-<strong>Führung</strong>swelt<br />
(am Beispiel der einbezogenen Seminarteilnehmer) sowie über das<br />
bisherige <strong>Führung</strong>sverständnis der Ausbildung in Gang setzen könnte.<br />
In dieser - methodisch fantasievoll zu gestaltenden - Ausstellung sollten<br />
die Ergebnisse der im zweiten Punkt unternommenen Erkundungen<br />
in verschiedene <strong>Führung</strong>swirklichkeiten so dargestellt werden,<br />
dass bei allen <strong>Führung</strong>skräften und Mitarbeitern, für die die Ausstellung<br />
ja zugänglich wäre, ein erster Reflexionsprozess über die eigene<br />
<strong>Führung</strong>swelt in Gang käme. <strong>Die</strong>s gelingt freilich nur dann, wenn die<br />
Ausstellungs-«Besucher» selbst in einer geeigneten Form aktiviert<br />
werden (denken Sie an unsere Aussage über das «Bücher selber<br />
schreiben lassen» !).