Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Leitfaden – <strong>Anlagensicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Genehmigung</strong> <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen Emissionen<br />
• Leistungsbereichsunterscheidung der Anlagen<br />
Die Untergliederung in Leistungsklassen wird in Anlehnung an die St<strong>at</strong>ionärmotorenrichtlinie<br />
bzw. TA Luft als empfehlenswert erachtet. Die Untergliederung<br />
erfolgt in die Leistungsklassen kleiner 100 kWel, zwischen 100 <strong>und</strong><br />
250 kWel <strong>und</strong> darüber.<br />
• Aufbau einer D<strong>at</strong>enbasis zur technologiespezifischen Bewertung realisierbarer<br />
Emissionswerte<br />
Aus den einschlägigen Erfahrungen zeigt sich, dass der Sonderbrennstoff<br />
Holzgas anderen Gasnutzungsrahmenbedingungen unterliegt. Emissionen<br />
werden unter anderem stark durch die Treibgasanteile (z.B. Kohlenstoffmonoxid<br />
CO, Ammoniak NH3 etc.) beeinflusst. Es liegen Erfahrungswerte folgender<br />
Anlagenbeispiele vor:<br />
a) Wirbelschichtvergasungssystem Güssing (siehe Tabelle 7-2)<br />
b) Haboøre Festbett Gegenstromvergaser (siehe Tabelle 7-3)<br />
c) Wr. Neustadt –Festbett-Gleichstromvergaser (siehe Tabelle 7-4)<br />
d) Pyroforce Biomassevergasungsanlagen (siehe Tabelle 7-5)<br />
e) DTU Pilotanlage – Gestufte Vergasung (siehe Tabelle 7-6)<br />
f) IWT Doppelfeuer-Festbettvergasungsanlage (siehe Tabelle 7-7)<br />
g) IWT Gestufte Festbettvergasungsanlage (siehe Tabelle 7-8)<br />
Die erreichbaren Abgasemissionen aus Biomassevergasungstechnologien<br />
sind an derzeit realisierbaren Betriebswerten zu messen – das Heranziehen<br />
<strong>von</strong> Technologien, die in Ausgangs- <strong>und</strong> Endprodukt prinzipiell gleich, jedoch<br />
in der Art der technologischen Umsetzung unterschiedlich sind <strong>und</strong> daher unterschiedliche<br />
Effizienzen aufweisen (z.B.: KWK auf Verbrennungsbasis mit<br />
Wasserdampfprozess oder ORC-Organic Rankine Cycle, etc.) ist bei Berücksichtigung<br />
gleicher Bezugssauerstoffwerte prinzipiell möglich. Der Vergleich<br />
mit Grenzwertvorschreibungen betreffend die Umsetzung <strong>von</strong> anderen Brennstoffen<br />
(Erdgas, Biogas) ist aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Treibgasqualität<br />
(NH3, CO, Schlupf, etc. – s. Kapitel 7.1.2) problem<strong>at</strong>isch. Darüber hinaus ist<br />
die K<strong>at</strong>alys<strong>at</strong>orentwicklung im Bereich der Holzgasnutzung aus Biomassevergasungsanlagen<br />
noch nicht abgeschlossen.<br />
Deswegen soll bei der Festlegung <strong>von</strong> Grenzwertempfehlungen auf die Anlagenbeispiele<br />
aus dem Bereich der Biomassevergasung Rücksicht genommen<br />
werden.<br />
• Immissionssitu<strong>at</strong>ion im Umfeld der Anlage<br />
Die Immissionssitu<strong>at</strong>ion bzw. die Position der Anlage in Bezug auf die unterschiedlichen<br />
Widmungsbereiche (Wohngebiete, Betriebs- bzw. Gewerbebetriebe,<br />
Industriegebiete, ausgewiesene immissionsbelastete Landschaftsbereiche<br />
etc.) kann im <strong>Genehmigung</strong>sverfahren <strong>von</strong> zusätzlicher Relevanz sein.<br />
• Nachweis der Anlagenemissionen<br />
Zum Nachweis der Einhaltung der festgelegten Emissionsgrenzwerte ist der<br />
entsprechende Emissionsnachweis durch den Anlagenbetreiber gemäß Bescheid<br />
zu erbringen.<br />
172 Institut für Wärmetechnik – TU Graz