Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
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Leitfaden – <strong>Anlagensicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Genehmigung</strong> <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen Sicherheitstechnik<br />
M = 1<br />
M < 1 M > 1<br />
Verpuffung Deflagr<strong>at</strong>ion Deton<strong>at</strong>ion<br />
Energie aus Brennstoffums<strong>at</strong>z<br />
Energie aus<br />
Verdichtungsarbeit<br />
Abbildung 8-4: Unterscheidungsmerkmale <strong>von</strong> Explosionsvorgängen<br />
Von einer Verpuffung wird gesprochen, wenn es durch die Verbrennungsreaktion<br />
zwar zu einer Volumenerweiterung, nicht aber zu einem relevanten Druckaufbau<br />
kommt.<br />
Eine Deflagr<strong>at</strong>ion (<strong>von</strong> l<strong>at</strong>. deflagrare, soviel wie abbrennen) ist ein schneller<br />
Verbrennungsvorgang, bei dem der Explosionsdruck nur durch die entstehenden <strong>und</strong><br />
sich ausdehnenden Gase hervorgerufen wird. Die Zündung des unverbrannten<br />
Gemisches erfolgt durch die Aufheizung des Gemisches in der Flammenfront.<br />
Eine Deton<strong>at</strong>ion ist eine Form einer Explosion, bei der im explodierenden Stoff die<br />
energiefreisetzende Reaktionsfront die Schallgeschwindigkeit des explosiven Stoffs<br />
übersteigt <strong>und</strong> eine Stoßfront bildet. Die Reaktionsgeschwindigkeiten der Ex-<br />
Gemische reichen <strong>von</strong> 1000 m/s bis 10000 m/s, unter Abgabe <strong>von</strong> Wärmeenergie<br />
<strong>und</strong> Entwicklung großer Gasmengen. Die Explosivstoffe werden bei der Deton<strong>at</strong>ion<br />
sehr schnell <strong>von</strong> einer schmalen Reaktionszone mit Überschallgeschwindigkeit<br />
durchlaufen, die bei hohem Druck <strong>und</strong> hoher Temper<strong>at</strong>ur eine Stoßwelle ausbildet,<br />
welche das <strong>von</strong> ihr durchlaufene Brenngasgemisch ihrerseits zur Deton<strong>at</strong>ion anregt,<br />
so dass sich die Deton<strong>at</strong>ion durch den gesamten vom Explosionstestgemische<br />
gefüllten Raum fortpflanzt.<br />
Die Zünd- oder Explosionsgrenzen geben den Bereich an, in dem Gase oder<br />
Dämpfe bzw. Staubgemische in Mischung mit Luft gezündet werden können. Es wird<br />
dabei eine obere <strong>und</strong> eine untere Zündgrenze, außerhalb derer eine Zündung nicht<br />
mehr möglich ist, definiert. Angegeben werden die Zündgrenzen in Vol.-% des<br />
Dampfes bzw. Gases zum Luftvolumen. Für die entsprechende Zündung des<br />
Brennstoff-Luftgemisches ist eine entsprechende Zündquelle notwendig – die<br />
jeweiligen Stoffwerte für die Zündgrenzen treffen keine Aussage über mögliche<br />
Verbrennungs- <strong>und</strong> Explosionsvorgänge <strong>und</strong> stellen vielmehr Inform<strong>at</strong>ionen für die<br />
prinzipielle Entflammbarkeit des Brennstoff/Oxid<strong>at</strong>or Gemisches dar. Zünd- bzw.<br />
Explosionskenngrößen werden durch eine Reihe <strong>von</strong> Parametern beeinflusst.<br />
Bei der Betrachtung flüssiger <strong>und</strong> fester Brennstoffe finden die Begriffe Flammpunkt<br />
<strong>und</strong> Brennpunkt häufige Anwendung. Der Flammpunkt beschreibt jene Temper<strong>at</strong>ur<br />
bei der ein fester oder flüssiger Brennstoff ausdampft <strong>und</strong> eine ausreichende Menge<br />
brennbarer Dämpfe freisetzt, die durch Fremdzündung entzündet werden können.<br />
Am Flammpunkt reichen in der Regel die Brennstofftemper<strong>at</strong>uren nicht dazu aus,<br />
dass der Brennstoff weiter brennt. Erreicht der Brennstoff eine Temper<strong>at</strong>ur, bei der<br />
193 Institut für Wärmetechnik – TU Graz