Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Leitfaden – <strong>Anlagensicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Genehmigung</strong> <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen Technologien<br />
unbedingt einzuhalten, die <strong>von</strong> der realisierten Anlagengröße für die Wärmebereitstellung<br />
<strong>und</strong> der Gestaltung des Nah- bzw. Fernwärmenetzes abhängt. Für die<br />
Erreichung eines Gesamteffizienzkriteriums gilt ein wärmegeführter Betrieb als<br />
zielführend - das bedeutet, dass der Wärmeenergiebedarf die Produktion der<br />
Elektroenergiemengen bestimmt. Der Wärmeenergiebedarf ist durch die Größe des<br />
Nahwärmenetzes <strong>und</strong> dessen versorgte Objekte bzw. durch die saisonale Wärmeabnahmecharakteristik<br />
bestimmt – siehe Abbildung 3-40.<br />
[kWh th. / d]<br />
200.000<br />
180.000<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
000<br />
1. Jän<br />
1. Feb<br />
1. Mär<br />
1. Apr<br />
1. Mai<br />
1. Jun<br />
SPL- Kessel<br />
ML- Kessel<br />
BHKW<br />
Wärmebedarf inkl. Netzverl.<br />
Nutzwärmebedarf<br />
Abbildung 3-40: Ganglinie des Wärmebedarfes in einem Fernwärmenetz über das<br />
Jahr – exemplarisch nach [90]<br />
Wie in obiger Abbildung ersichtlich bedingt der ganzjährige Betrieb die Berücksichtigung<br />
des sommermon<strong>at</strong>lichen minimalen Wärmebedarfs bzw. des Wärmebedarfs in<br />
der Übergangszeit aufgr<strong>und</strong> der Außentemper<strong>at</strong>uren. Die Heizgrenze stellt dabei<br />
eine Temper<strong>at</strong>urgrenze dar, bei deren Unterschreitung je nach Gebäudebauart ein<br />
Zuheizen durch die installierte Wärmeversorgung notwendig wird, um die gewünschten<br />
Raumtemper<strong>at</strong>uren für ein behagliches Klima zu erreichen – oberhalb der<br />
Heizgrenze fällt kein expliziter Heizungswärmebedarf jedoch Wärmebedarf für<br />
Warmwasserbereitung, Prozesswärmebereitstellung etc. an. Der ganzjährige<br />
Wärmebedarf in der obigen Abbildung ergibt sich durch den Bedarf an Prozesswärme<br />
bzw. Wärme zur Trinkwarmwasserbereitung, der i. A. ein konstantes Lastband<br />
ergibt.<br />
Bei der Auslegung <strong>von</strong> Raumheizsystemen wird i. A. <strong>von</strong> der maximalen Heizlast am<br />
kältesten Tag des Jahres ausgegangen. Im Hinblick auf die Auslegung der KWK-<br />
Komponente sind die Heizlasten der Einzelobjekte mit Gleichzeitigkeitsfaktoren zu<br />
bewerten <strong>und</strong> auf Basis dieser Werte die Wärmeeinspeiser einzuordnen. Gr<strong>und</strong>legend<br />
werden die Zusammenhänge der Wärmeabnahmecharakteristik im Jahresdauerliniendiagramm<br />
dargestellt. In derartigen Diagrammen wird die Häufigkeit (z.B.<br />
bewertet in St<strong>und</strong>en pro Jahr) der Wärmelast über das Jahr aufgetragen - siehe<br />
Abbildung 3-41.<br />
1. Jul<br />
1. Aug<br />
1. Sep<br />
1. Okt<br />
1. Nov<br />
1. Dez<br />
77 Institut für Wärmetechnik – TU Graz