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Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at

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Leitfaden – <strong>Anlagensicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Genehmigung</strong> <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen Technologien<br />

3.5.2 Blockheizkraftwerk mit Verbrennungskraftmaschine<br />

3.5.2.1 Einleitung<br />

Produktgase aus Biomassevergasern werden im überwiegenden Maße in Verbrennungskraftmaschinen<br />

umgesetzt. Die Gründe für die Anwendung liegen vor allem in<br />

der hohen Leistungsdichte des Motor-Gener<strong>at</strong>or-Wärmeauskopplungssystems bei<br />

entsprechend hohen elektrischen wie auch Gesamtleistungswirkungsgraden. Die<br />

Nutzung des Holzgases in Verbrennungskraftmaschinen stößt jedoch an gewisse<br />

verfahrenstechnische Grenzen auf die in weiterer Folge eingegangen wird. Prinzipiell<br />

kann bei der Nutzung <strong>von</strong> Holzgas auf die Motorkonzepte, die in Abbildung 3-25<br />

abgebildet sind, zurückgegriffen werden.<br />

Motorische Nutzung <strong>von</strong> Holzgas<br />

mit Abgasturboaufladung ohne Abgasturboaufladung<br />

Gas - Ottomotor Dieselzündstrahlmotor<br />

Abbildung 3-25: Motorkonzepte zur Nutzung <strong>von</strong> Holzgas, [59], [60], [61]<br />

Die Anwendung des gewählten Motorkonzeptes bedingt die anlagentechnische<br />

Anpassung an die Anforderung für den störungsfreien Betrieb der BHKW-Anlagen.<br />

Für die Anwendung des Gas – Ottomotors wird ein entsprechender Aufwand für die<br />

Gewährleistung gleich bleibender Gasqualitäten <strong>und</strong> Reinheiten im Bereich der<br />

Gaskonditionierung <strong>und</strong> Gaswäsche erforderlich sein. Die Verfügbarkeit der Anlage<br />

hängt maßgeblich <strong>von</strong> der Konstanz der aufbereiteten <strong>und</strong> zur Verfügung gestellten<br />

Gasqualität sowie durch die Gasregel- bzw. -aufbereitungsstrecke ab. Die Gemischqualität<br />

bestimmt neben der Leistungsentfaltung des Gas–Ottomotors, je nach<br />

gewähltem Motormanagementprinzip (Magerkonzept, Lambda-1 Konzept) maßgeblich<br />

die Emissionsentstehung der innermotorischen Verbrennung.<br />

Der Dieselzündstrahlmotor verfügt über die Injektion eines Dieselzündstrahles der für<br />

die innermotorische Zündung <strong>und</strong> Umsetzung des Holzgas-Luftgemisches sorgt.<br />

Dieser Dieselzündstrahl wird in Abhängigkeit der Leistungsanforderung des<br />

Motormanagements <strong>und</strong> der verarbeiteten Holzgasqualität in gewissen Grenzen<br />

variiert <strong>und</strong> dient somit zum Teil als Ausfallstütze bei Gasqualitätsschwankungen –<br />

es wird die Verwertung eines qualit<strong>at</strong>iv niederwertigeren Holzproduktgases<br />

ermöglicht (schwankende Produktgaszusammensetzung). Die Gemischaufbereitung<br />

<strong>von</strong> Brenngas-Luftgemisch sowie die Dieselzündstrahlinjektion folgen den gleichen<br />

physikalischen Vorgaben geringstmöglicher Schwankungen, geringer Verschmutzungen<br />

<strong>und</strong> geeigneter mess- <strong>und</strong> regeltechnischer Konfigur<strong>at</strong>ion wie beim Gas-<br />

Ottomotor um den entsprechenden Beitrag zur primären Schadstoffvermeidung des<br />

motorinternen Verbrennungsprozesses leisten zu können.<br />

60 Institut für Wärmetechnik – TU Graz

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