05.11.2012 Aufrufe

Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at

Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at

Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Leitfaden – <strong>Anlagensicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Genehmigung</strong> <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen Technologien<br />

3.3.3 Vergasung im Flugstrom<br />

Bei der Vergasung im Flugstrom wird feinkörniger gemahlener Feststoff, die<br />

Korngröße ist im Allgemeinen kleiner als 0,1 mm (10μm), mit dem Vergasungsmittel<br />

durch den Reaktor getragen <strong>und</strong> dabei vergast. Als Vergasungsmittel kommen je<br />

nach Vergasungsverfahren, auto- oder allotherm, Luft oder Sauerstoff in Frage. Die<br />

Verweilzeit beträgt nur einige Sek<strong>und</strong>en, so dass die Vergasung schnell bei<br />

Temper<strong>at</strong>uren zwischen 1200 <strong>und</strong> 1500°C erfolgen muss. Durch diese hohen<br />

Temper<strong>at</strong>uren wird eine vollständige Umsetzung der aus der Pyrolyse des<br />

Brennstoffs hervorgehenden Kohlenwasserstoffverbindungen sichergestellt. Die<br />

Reaktivität des Brennstoffes bezüglich der heterogenen Gas-Feststoffreaktionen ist<br />

<strong>von</strong> untergeordneter Bedeutung, da die Grenzfilmdiffusion die Geschwindigkeit des<br />

Gesamtvorganges bestimmt. Pyrolyse <strong>und</strong> Vergasung laufen gleichzeitig ab. Die<br />

Asche schmilzt auf <strong>und</strong> fällt nach entsprechender Kühlung als Schlacke an.<br />

3.4 Gasreinigung – ein Überblick<br />

Aus der Erfordernis der Erreichung gewisser Reingasqualitätsparameter des<br />

erzeugten Produktgases für die nachfolgende Nutzung kommen in Biomassevergasungsanlagen<br />

Anlagenteile zur Prozessgasreinigung zur Anwendung. Die derzeit<br />

eingesetzten Gasreinigungssysteme basieren auf der Anwendung <strong>von</strong> adaptierten<br />

Gasreinigungsverfahren aus der Prozessgasentstaubung <strong>und</strong> Prozessgaswäsche,<br />

die im Zusammenwirken die Erfordernisse <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen (Staub-<br />

<strong>und</strong> Teerbeladung) erfüllen. Die Systeme werden entsprechend folgender Gesichtpunkte<br />

unterschieden:<br />

• abzureinigender Schadanteil im Prozessgas (Staub, Teer, Schwermetalle,<br />

Alkali- oder Erdalkalimetalle, Permanentschadgas etc.)<br />

• Betriebsmedien (trocken, nass, halbtrocken etc.)<br />

• Abscheidemechanismen<br />

• Betriebstemper<strong>at</strong>uren, -drücke<br />

• Abscheideffizienz<br />

Für Biomassevergasungsanlagen sind Systeme in der Anwendung welche entweder<br />

eine getrennte oder eine 1-stufige Teer- <strong>und</strong> Partikelabscheidung vorsehen.<br />

Hinsichtlich der Betriebstemper<strong>at</strong>uren wird bei der getrennten (2-stufigen) Partikel-<br />

<strong>und</strong> Teerabscheidung die Abreinigung in getrennten Appar<strong>at</strong>en durchgeführt –<br />

diesbezüglich werden die trockene Entstaubung <strong>und</strong> die nasse Gaswäsche<br />

durchgeführt. Bei der Durchführung der getrennten Gasentstaubung <strong>und</strong> Teerwäsche<br />

ist auf die Einhaltung gewisser Temper<strong>at</strong>urregime zur Verhinderung der Teerkondens<strong>at</strong>ion<br />

zu achten – Je nach Vergasertyp <strong>und</strong> Betriebszustand sind unterschiedliche<br />

Kondens<strong>at</strong>ionstemper<strong>at</strong>uren zu erwarten (zwischen 150 <strong>und</strong> 250°C).<br />

Die einstufige Gasreinigung erfolgt mittels Lösungsmittel- bzw. Wasserquench zur<br />

gemeinsamen Gaskühlung <strong>und</strong> Gasreinigung (Entstaubung <strong>und</strong> Teerwäsche). Die<br />

Entstaubung durch Gaswäscheverfahren ist jedoch an gewisse Abscheideeffizienzen<br />

geb<strong>und</strong>en (siehe Abbildung 3-8), die eine dauerhafte Funktion <strong>und</strong> Erreichung <strong>von</strong><br />

Motoreintrittsgrenzwerten schwierig zu realisieren ist. Darüber hinaus ergeben sich<br />

erhöhte Anforderungen an die Waschmedienaufbereitung. Der Einteilung in Tabelle<br />

33 Institut für Wärmetechnik – TU Graz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!