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Anlagensicherheit und Genehmigung von - NachhaltigWirtschaften.at

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Leitfaden – <strong>Anlagensicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Genehmigung</strong> <strong>von</strong> Biomassevergasungsanlagen Sicherheitstechnik<br />

Für ein exemplarisches Brenngasgasgemisch aus 28 Vol.-% Wasserstoff <strong>und</strong> 50<br />

Vol.-% Stickstoff ergibt sich bei Verwendung der Grenzkurve ein Oxid<strong>at</strong>oranteil <strong>von</strong><br />

22 Vol.-% der den maximalen Luftanteil darstellt bei dem ein Brennstoff Luftgemisch<br />

an der Explosionsgrenze liegt.<br />

Derartige Diagramme stellen den Zusammenhang für beliebige Brenngasgemische<br />

dar, berücksichtigen jedoch den Temper<strong>at</strong>ur- <strong>und</strong> Druckeinfluss auf die Ausprägung<br />

der Zündgrenzen nicht. Prinzipiell kann <strong>von</strong> einer Aufweitung der Zündgrenzen bei<br />

steigenden Brenngasgemischtemper<strong>at</strong>uren ausgegangen werden – zu begründen ist<br />

die erhöhte Zündwilligkeit durch ein erhöhtes Energieniveau auf Gr<strong>und</strong> der<br />

gesteigerten Gemischtemper<strong>at</strong>ur (siehe Abbildung 8-9).<br />

100<br />

Fuel Concentr<strong>at</strong>ion<br />

[Vol.%]<br />

0<br />

UFL<br />

Flammable<br />

Mixture<br />

LFL<br />

Temper<strong>at</strong>ure<br />

Auto ignition<br />

Abbildung 8-9: Temper<strong>at</strong>ureinfluss auf die Zündgrenzen <strong>und</strong> die Selbstentzündung<br />

[75]<br />

Bei einer ausreichend hohen Gemischtemper<strong>at</strong>ur führt dies zur Selbstentzündung<br />

(Autoignition) – der Verbrennungsvorgang beginnt spontan <strong>und</strong> sorgt für die<br />

Oxid<strong>at</strong>ion des Brenngasgemisches, allein der Zündverzug <strong>und</strong> der jeweilige Anteil<br />

des Oxid<strong>at</strong>ors (Luft) bestimmen die Heftigkeit der Explosion. Bei derartig hohen<br />

Gemischtemper<strong>at</strong>uren im Selbstentzündungsbereich kann <strong>von</strong> einer langsamen<br />

Verbrennung, die zu explosionsähnlichen Zuständen mit moder<strong>at</strong>en Explosionsdrücken<br />

führt, ausgegangen werden. Dieser Vorgang ist aber auf keinen Fall mit der<br />

spontanen Entzündung <strong>von</strong> kalten Brenngasgemischen an heißen Oberflächen oder<br />

mit Flammausbreitungsvorgängen <strong>von</strong> heißen in kalte Anlagenbereiche mit den<br />

entsprechenden Explosionsvorgängen zu verwechseln. Effekte in Bezug auf die<br />

obere <strong>und</strong> untere Explosionsgrenze sind auf die erwähnten Wärmeleiteffekte in<br />

mageren Brenngemischen der unteren Explosionsgrenze bzw. Erscheinungen in<br />

kalten Flammen in fetten Gemischen an der oberen Explosionsgrenzen zurückzuführen.<br />

Die Temper<strong>at</strong>urabhängigkeit der Explosionsgrenzen ist der Liter<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> den<br />

entsprechenden Stoffwertesammlungen für Brennstoff/Oxid<strong>at</strong>or Gemische zu<br />

entnehmen (siehe Abbildung 8-10, Abbildung 8-11). Verfügbar sind die folgenden<br />

Stoffwerte für brennbare Gemische aus Methan CH4, Kohlenmonoxid CO oder<br />

Wasserstoff H2 mit Luft <strong>und</strong> Stickstoff bzw. Wasserdampf.<br />

197 Institut für Wärmetechnik – TU Graz

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