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3-2013

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Produktion<br />

Bild 2: Frequenzmodulierte Dosierung<br />

und geschlossen wird. Mit jedem<br />

Öffnungs-, bzw. Schließvorgang<br />

wird jeweils eine kleine Menge<br />

des Beschichtungsstoffes als<br />

exakt definierter Punkt auf die<br />

Oberfläche des jeweiligen Substrates<br />

„gejettet“, vergleichbar<br />

mit der Arbeitsweise eines Tintenstrahldruckers.<br />

Diese Funktion ermöglicht einen<br />

ganz entscheidenden Unterschied<br />

zu der Nadeldosierung: die Applikation<br />

erfolgt in diesem Fall kontaktlos.<br />

Zwar wird zur Führung<br />

des Beschichtungsstoffes ebenfalls<br />

eine kurze Nadel verwendet,<br />

der Abstand zwischen Nadel und<br />

Substrat ist jedoch wesentlich<br />

größer und der Tropfen überwindet<br />

diesen Abstand (Bild 2). Das<br />

Punktvolumen eines einzelnen<br />

„Schusses“ lässt sich in Abhängigkeit<br />

der Eigenschaften des<br />

Beschichtungsstoffes in einem<br />

bestimmten Bereich einstellen.<br />

meditronic-journal 3/<strong>2013</strong><br />

Höhere Flexibilität für die<br />

Anwendung<br />

Durch die Pulsweitenmodulation<br />

und die unterschiedlichen Möglichkeiten<br />

der Ansteuerung wird<br />

die Flexibilität für die Anwendung<br />

wesentlich erhöht. Es besteht die<br />

Möglichkeit eine Position auf der<br />

Baugruppe anzufahren und im<br />

Stillstand gezielt einzelne, kleine<br />

Punkte auf die zuvor festgelegten<br />

Bereiche der Leiterplatte zu applizieren,<br />

um maximale Selektivität<br />

zu erreichen. Je nachdem mit wie<br />

vielen Impulsen das Ventil dabei<br />

angesteuert wird, können Punktgröße<br />

und auch Schichtstärke den<br />

Anforderungen angepasst werden.<br />

Alternativ können durch eine<br />

entsprechend hohe Ansteuerfrequenz<br />

aber auch komplexe Geometrien,<br />

Linien oder auch größere<br />

Flächen mit hoher Geschwindigkeit<br />

und Präzision beschichtet werden.<br />

Das Ventil wird in diesem<br />

Fall mit konstanter Geschwindigkeit<br />

verfahren und währenddessen<br />

mit der zuvor festgelegten<br />

Frequenz angesteuert. Dadurch<br />

werden gemäß dem vorprogrammierten<br />

Verfahrweg konstant und<br />

kontaktlos einzelne Punkte dosiert.<br />

Punktdurchmesser und -abstand<br />

lassen sich über die Software so<br />

einstellen, dass die einzelnen<br />

Punkte einander berühren und<br />

so eine homogene und gleichmäßige<br />

Schicht auf der Baugruppe<br />

erzeugen (Bild 2).<br />

Variable Schichtstärken<br />

Zu Beginn werden in Abhängigkeit<br />

der Beschichtungsanforderungen<br />

und des zu verarbeitenden<br />

Beschichtungsstoffes die<br />

Grundeinstellungen festgelegt.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

die mechanische Einstellung des<br />

Ventils, die Auswahl des richtigen<br />

Durchmessers der Düse, sowie<br />

Einstellung des Drucks, mit dem<br />

der Lack dem Ventil zugeführt<br />

wird. Da die Applikation kontaktlos<br />

erfolgt und immer ein gewisser<br />

Abstand zwischen Düse und Leiterplatte<br />

vorhanden ist, kann die<br />

Dosierung unabhängig von der<br />

Oberflächenspannung erfolgen.<br />

Durch Veränderung der Frequenz<br />

mit der das Ventil angesteuert<br />

wird (mehr oder weniger<br />

Schaltungen pro Sekunde) oder<br />

durch das Verändern der Verfahrgeschwindigkeit<br />

kann über<br />

die Software der Beschichtungsanlage<br />

direkter Einfluss auf die<br />

applizierte Schichtstärke genommen<br />

werden.<br />

Schichtdicke über<br />

Frequenz steuern<br />

Wird mit einer niedrigen Frequenz<br />

gearbeitet (wenige Schaltungen<br />

pro Sekunde) ist die Durchflussrate<br />

ebenfalls gering und<br />

es wird eine dementsprechend<br />

geringe Schichtstärke appliziert.<br />

Mit höherer Frequenz des Ventils<br />

wird auch die Durchflussrate<br />

ansteigen und die applizierte<br />

Schichtstärke wird zunehmen.<br />

Wichtig zu wissen: sowohl die<br />

Frequenz, als auch die Verfahrgeschwindigkeit<br />

lassen sich durch<br />

die Software an die tatsächlichen<br />

Bedürfnisse anpassen. In diesem<br />

Zusammenhang ist von besonderer<br />

Bedeutung, dass die kontaktlose<br />

Dosierung mit diesem Ventil<br />

einen relativ großen Abstand zwischen<br />

Düse/Nadel und der Oberfläche<br />

der Baugruppe zulässt.<br />

Deshalb können auch sehr hohe<br />

Schichtstärken aufgetragen werden<br />

ohne das die Gefahr besteht,<br />

dass die Düse/Nadel in das bereits<br />

dosierte Material eintaucht und es<br />

so zu Verschleppungen oder Kontaminationen<br />

auf der Baugruppe<br />

kommen kann.<br />

Zusammenfassung<br />

Gegenüber traditionellen<br />

Beschichtungsverfahren kann mit<br />

pulsweitenmodulierten Dosierventilen<br />

neben einer deutlichen<br />

Qualitätsverbesserung auch eine<br />

höhere Flexibilität für die Fertigung<br />

erreicht werden. Reduzierte<br />

Betriebskosten, verbesserte Materialausnutzung<br />

und natürlich auch<br />

die bei diesen Anlagen zur Verfügung<br />

stehenden Prozessregelungen<br />

sind die Voraussetzungen<br />

für eine rationelle und produktionssichere<br />

Anwendung. Da ein<br />

programmierbarer Roboter für<br />

die Beschichtung verwendet wird,<br />

können unterschiedliche Beschichtungsprogramme<br />

für die zu lackierenden<br />

Baugruppen erstellt und<br />

abgespeichert werden. Bei Bedarf<br />

werden die fertigen Programme<br />

einfach aufgerufen und können<br />

dann beliebig oft und reproduzierbar<br />

ausgeführt werden. Allein<br />

die durch Reparatur und Nacharbeit<br />

von fehlerhaft beschichteten<br />

Baugruppen verursachten Kosten<br />

können relativ hoch sein.<br />

Gerade im Bereich der Medizintechnik<br />

werden die Konsequenzen<br />

jedoch wesentlich gravierender<br />

sein, wenn es im Rahmen<br />

der bestimmungsgemäßen<br />

Nutzung zu einem Ausfall des<br />

Produktes kommen sollte. Aus<br />

diesem Grund ist es von großer<br />

Bedeutung die zur Verfügung stehenden<br />

Technologien eingehend<br />

zu prüfen. Das für die jeweilige<br />

Anwendung am besten geeignete<br />

Verfahren kann nicht nur<br />

für einen optimalen Schutz ihrer<br />

Produkte sorgen, sondern durchaus<br />

auch helfen die durch fehlerhafte<br />

Beschichtungen hervorgerufenen<br />

Kosten deutlich zu reduzieren<br />

und gleichzeitig den Yield<br />

zu verbessern.<br />

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