3-2013
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Kennzeichnen/Identifizieren<br />
Der richtige Schutz<br />
Neben der Pharmaindustrie setzen<br />
Branchen wie Kosmetik oder<br />
Software auf Oberflächenmerkmale,<br />
um ihre Produkte zu kennzeichnen.<br />
Das eigentliche Produkt,<br />
die Blister für Medikamente<br />
oder Kosmetika und die Umverpackung<br />
(Faltschachtel) können<br />
für das Applizieren eindeutiger<br />
Merkmale genutzt werden. Die<br />
Fälscher verwenden die meiste<br />
Energie auf die Außenverpackung,<br />
damit der Konsument ohne<br />
Skepsis zugreift. Deshalb ist es<br />
extrem wichtig, diese sogenannten<br />
Sekundärpackmittel manipulationssicher<br />
zu gestalten.<br />
Dies fängt mit einem hochwertigen<br />
Druckverfahren an. Die Kartonoberflächen<br />
können mit kleinen<br />
Kratern versehen werden, damit<br />
ein optimaler Farbauftrag möglich<br />
ist. Tiefe und Durchmesser<br />
der Krater werden mit optischen<br />
Oberflächen-Messgeräten kontrolliert,<br />
damit sie den Anforderungsparametern<br />
entsprechen.<br />
Ähnlich wie beim Werkzeug- und<br />
Formenbau werden die Produktionsmittel,<br />
die Walze, und das Produkt,<br />
die Verpackung, regelmäßig<br />
vermessen. Vor allem die Druckwalze<br />
darf nicht den kleinsten<br />
Kratzer haben. Auch das recht<br />
junge Verfahren des Kaltfolientransfers<br />
gibt Unternehmen Möglichkeiten,<br />
allein über die Verpackungsgestaltung<br />
die Fälschungssicherheit<br />
zu erhöhen.<br />
Unsichtbare Tinten und<br />
Etiketten<br />
Auf den Verpackungen kommen<br />
außerdem spezielle Etiketten,<br />
unsichtbare Tinten oder Hologramme<br />
zu Einsatz. Hierbei sind<br />
optische Oberflächen-Messgeräte<br />
in der Lage, die Höhe des<br />
Farbauftrags bei diesen speziellen<br />
Siebdrucken zu messen. In<br />
der Tabakindustrie ist dieses Produktionsverfahren<br />
gang und gäbe.<br />
Auch die Walzenstrukturen für die<br />
Bedruckung von Papier oder Kartonagen<br />
werden mittels optischer<br />
Messgeräte geprüft, die unsichtbaren<br />
Tinten werden mit speziellen<br />
Sensoren erkannt.<br />
Die Verpackungsindustrie nutzt<br />
optische Oberflächenmessung<br />
außerdem, um die Effizienz des<br />
Produktionsprozesses zu überwachen.<br />
So wird bei Lebensmittelverpackungen<br />
beispielsweise<br />
die Dicke des Kaltklebers gemessen<br />
– der gewünschte Wert ist ein<br />
Grat zwischen Haltbarkeit und idealem<br />
Materialeinsatz. Ähnlich ist<br />
die Aufgabe bei der Verklebung<br />
von Zigaretten. Die Drucknäpfchen<br />
in den Walzen beim Beleimen<br />
des Zigarettenwickelpapiers<br />
werden mittels optischer Sensoren<br />
kontrolliert.<br />
Sicherung exakter<br />
Ergebnisse<br />
Durch quantitativ bewertbare<br />
Messungen der Strukturen auf<br />
Werkzeugen und Druckwalzen<br />
können Abstand, Stufenhöhe, Winkel,<br />
Rauheit, Kontur, Schichtdicke<br />
und Topografie von Oberflächen<br />
analysiert werden. Sie liefern präzise<br />
Höhedaten, mit denen sich<br />
3D-Profile erstellen lassen. So<br />
kann ein einheitlicher Standard<br />
auch für mehrere Produktionsstätten<br />
festgelegt und weltweit<br />
ein Fälschungsschutz gewährleistet<br />
werden. Da die State-of-the-<br />
Art-Messgeräte mit verschiedenen<br />
Sensoren ausgestattet sind, können<br />
sie Ergebnisse auf nahezu<br />
allen Oberflächen – transparente<br />
oder reflektierende – sichern.<br />
Ein großer Vorteil der optischen<br />
Oberflächen-Messgeräte<br />
ist, dass sie wegen der schnellen<br />
Messungen vollständig automatisierbar<br />
sind und in den Produktionsablauf<br />
integriert werden<br />
können. Hier geraten bei einem<br />
bestimmten Durchlauf taktile Verfahren<br />
an ihre Grenzen.<br />
Als One-Button-Lösung konzipiert,<br />
schließen diese Geräte eine<br />
Einflussnahme auf das Messergebnis<br />
durch die Mitarbeiter aus.<br />
Außerdem ist ein Hersteller so in<br />
der Lage, mögliche Kontrollpunkte<br />
während der Produktion zu variieren<br />
und damit geheim zu halten.<br />
Aus ermittelten Höhendaten erstelltes 3D-Profil.<br />
Verschiedene Sensoren<br />
im Einsatz<br />
Unternehmen wie Fries<br />
Research & Technology produzieren<br />
hierzu Multisensor-Messgeräte,<br />
die mit ihrem modularen Aufbau<br />
die Anpassung an diverse<br />
Anwendungen gestatten, auch flexibel<br />
vor Ort. Zum Einsatz kommen<br />
dann Messungen chromatische<br />
Abstandssensoren, konfokale<br />
Sensoren mit einer hohen<br />
Dynamik, Dickensensoren, die<br />
eine hohe Orts- und Dickenauflösung<br />
erzielen, sowie Weißlichtinterferometer<br />
für eine schnelle flächige<br />
3D-Messung, aber auch<br />
Dünnschichtsensoren für eine<br />
Auflösung im Nanometerbereich<br />
und Rasterkraftmikroskope. Diese<br />
Kombination verschiedener Sensoren<br />
erhöht die Flexibilität bei der<br />
Charakterisierung von Oberflächen.<br />
Die Messbereiche reichen<br />
von 50 x 50 bis zu 250 x 200 mm 2<br />
oder mehr; die Geschwindigkeit<br />
erreicht bis zu 300 mm/s. Auch<br />
die Integration in die Produktionsanlage<br />
ist möglich.<br />
Fries Research &<br />
Technology GmbH<br />
www.frt-gmbh.com<br />
Optische Oberflächen-Messgeräte sind in der Lage, die Höhe<br />
des Farbauftrags bei speziellen Siebdrucken zu messen.<br />
meditronic-journal 3/<strong>2013</strong><br />
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