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3-2013

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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MST-Regionalkonferenz<br />

Wohin geht der<br />

Trend in der<br />

Sensorik?<br />

Diese Frage war Thema der 10. MST-Regionalkonferenz<br />

NRW, die am 25. und 26. Juni in Dortmund stattfand<br />

und von den Partnern IVAM, MST.factory und<br />

dortmund-projekt gemeinsam ausgerichtet wurde.<br />

Scanner MRHD96, Copyright <strong>2013</strong>,<br />

Measurement Specialties, Inc.<br />

Zu Beginn wurden die Möglichkeiten<br />

für Unternehmen im Web<br />

2.0 und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für junge Unternehmen<br />

vorgestellt, anschließend die<br />

Entwicklungstrends und Anforderungsprofile<br />

für Sensoren, insbesondere<br />

in der Medizintechnik.<br />

Da dies das Thema für die Leser<br />

des meditronic journals ist, wird<br />

im Folgenden auch nur darüber<br />

berichtet. Dirk Enderlein, MEAS<br />

Deutschland GmbH HL Planartechnik,<br />

Dortmund beleuchtete<br />

in seinem Vortrag: „Sensorikentwicklung<br />

aus Sicht eines Unternehmens“<br />

die Situation der Sensorik<br />

im Allgemeinen.<br />

Märkte<br />

Der Markt für die Sensorik<br />

ist immer noch ein Wachstumsmarkt<br />

und legt jährlich um ca.<br />

10% zu (Quelle: Frost and Sullivan).<br />

Ursachen sind die neu zu<br />

schaffende Infrastruktur sowie die<br />

sich ändernde Energie erzeugung.<br />

Positiv wirkt sich auch der wieder<br />

erstarkende Automobilmarkt aus,<br />

der beispielhaft für den Trend zur<br />

verstärkten Investitionsbereitschaft<br />

in allen Wirtschaftsbereichen seit<br />

2009 steht. Betrachtet man die<br />

geographische Verteilung des<br />

Wachstums liegt Asien mit über<br />

40% vorne, Tendenz steigend. Die<br />

übrigen 60% teilen sich Europa<br />

und die USA zu gleichen Teilen,<br />

in beiden Fällen Tendenz fallend.<br />

Dies bedeutet eine Verschiebung<br />

von den traditionellen Märkten hin<br />

zur globalen Verteilung mit geänderten<br />

Anforderungen.<br />

Anforderungen und<br />

Trends<br />

Neue Technologien und Materialien<br />

erlauben es Sensoren mit<br />

bisher nicht realisierbaren Eigenschaften<br />

zu schaffen und damit<br />

weitere Einsatzgebiete zu erobern.<br />

Früher reichte das Aufnehmen<br />

eines Messwertes aus, heute<br />

dagegen soll dieser gleich ausgewertet<br />

und in eine daraus abgeleitete<br />

Aktion umgesetzt werden.<br />

Der Wunschzettel im Überblick<br />

• Miniaturisierung<br />

• kleiner Bauraum<br />

• monolithische, hybride<br />

Integration<br />

• standardisierte Schnittstellen<br />

• einfache Inbetriebnahme: einstecken,<br />

messen- funktioniert,<br />

keine Kalibrierung<br />

• CMOS kompatible Technologie<br />

für Messanwendungen<br />

• drahtlose Sensoren<br />

• Sensoren mit eigener, unabhängiger<br />

Energieversorgung<br />

• Biosensoren inklusive<br />

Auswerteelektronik<br />

• preiswert<br />

• Rückverfolgbarkeit<br />

• muss überall funktionieren<br />

• berührungslose Messungen<br />

• lange Produktlebenszyklen<br />

• Wartungsfreiheit<br />

• sicheres Betreiben und<br />

definiertes Ausfallen<br />

• Mehr Funktionalitäten pro<br />

Gerät: Multisensoren<br />

Dies zeigt den Trend zu intelligenten<br />

Sensoren und ganzen Sensorsystemen<br />

bestehend aus Sensor,<br />

Signalverarbeitung, Software<br />

und Interface, wo die Kalibrierdaten<br />

bereits im Sensor abgelegt<br />

sind, sodass die lästige Kalibrierung<br />

in der Praxis entfällt.<br />

Der Sensor heute ist in ein<br />

System integriert, versorgt sich<br />

selbst mit Energie, liefert seine<br />

Daten an eine Software und kommuniziert<br />

mit vielen anderen Komponenten,<br />

dies am besten „wireless“<br />

und über standardisierte<br />

Schnittstellen. Gefordert wird<br />

auch eine stärkere Kontrolle der<br />

Produktionsanlage und des Produktionsprozesses,<br />

was deutlich<br />

mehr Sensoren erfordert.<br />

Ein weiterer Trend geht hin zu<br />

mehr Funktionalität pro Sensorsystem<br />

bei gleichbleibend kleiner<br />

Bauform zum attraktiven Preis.<br />

Eine interessante Realisierung<br />

ist hier die gefaltete Multilayerplatine.<br />

Auf diese Weise wird elegant<br />

mehr Raum für Bauelemente<br />

geschaffen.<br />

Im Bereich der Bildverarbeitung<br />

findet eine starke Fokussierung<br />

auf CMOS-kompatible Technologien<br />

statt. Die schnelle Bildaufnahme<br />

beispielsweise in der<br />

Qualitätskontrolle mit integriertem<br />

Auswertemechanismus spart Ressourcen<br />

in der Fertigung.<br />

Scanner MRHD96<br />

Ein Beispiel für viele Bauteile<br />

auf kleinstem Bauraum ist der<br />

Scanner MRHD96. Er besteht<br />

aus einer Vier-Lagen Starr-Flex-<br />

PCB, die Z-förmig gefaltet in ein<br />

Blechgehäuse eingebracht ist. Ihr<br />

Bauraum beträgt nur 15 x 13,5 x<br />

175 mm und enthält 620 Bauteile.<br />

In die Z-Fräsungen der PCB wurden<br />

Magnetstreifen eingebettet<br />

und per SMD-Prozess Minaturmagnete<br />

aufgebracht.<br />

Neue Technologien<br />

Momentan erfahren die magnetischen<br />

Sensoren eine komplette<br />

Optimierung bezüglich des Substrates<br />

und im Produktionsprozess:<br />

Werden sie heute meist noch auf<br />

Siliziumbasis auf einem festen<br />

Substrat im Reinraum mit vielen<br />

Prozessschritten hergestellt, sollen<br />

sie in Zukunft mit einem Print-<br />

Prozess auf flexiblen Materialien<br />

wie Folien, Kunststoffen oder Produkten<br />

mit unregelmäßiger Oberfläche<br />

hergestellt werden. Bei dieser<br />

Herstellungsart ist kein Reinraum<br />

mehr erforderlich, was die<br />

Produktionskosten deutlich senkt.<br />

Wie sieht die Zukunft<br />

aus?<br />

Magnetsensoren können auf<br />

jedwede Substrate gedruckt werden.<br />

Dabei kommen MagNoP =<br />

Magnetic Nano Particles (mNP)<br />

zum Einsatz, die die Basis für neue<br />

magnetische Sensoren bilden.<br />

Diese Idee befindet sich allerdings<br />

noch in der Forschungsphase.<br />

Auch die Biochips erfahren<br />

durch den wachsenden Point-of-<br />

Care-Markt verstärktes Interesse.<br />

Gefragt sind preiswerte Einmalartikel,<br />

die in großer Stückzahl<br />

produziert werden können. Die<br />

Chips enthalten Nanoporen für<br />

Assays und Marker, sind hoch<br />

sensitiv und ermöglichen eine<br />

label-freie Detektion. ◄<br />

6 meditronic-journal 3/<strong>2013</strong>

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