17.12.2014 Aufrufe

3-2013

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Produktion<br />

Mikrowasserstrahlschneiden als<br />

optimale Ergänzung zum Drahterodieren<br />

Daetwyler ermöglicht mit Mikrowasserstrahlschneiden Kostensenkung im Stanzwerkzeugbau<br />

Bild 1: Durch Mikrowasserstrahlschneiden hergestellter<br />

Prototyp, durch den zeit- und kostenintensive Nacharbeiten<br />

an den Stanzwerkzeugen minimiert werden konnten.<br />

Autoren:<br />

Melanie Thüsing<br />

Felix Huying<br />

meditronic-journal 3/<strong>2013</strong><br />

Seit kurzer Zeit ergänzt eine<br />

Anlage zum präzisen Wasserstrahlschneiden<br />

microwaterjet<br />

von der Schweizer Firma MDC<br />

Max Daetwyler AG den umfangreichen<br />

Maschinenpark der Firma<br />

Vogt Stanzteile GmbH. microwaterjet<br />

wird in Lizenz von der Firma<br />

Micromachining AG hergestellt.<br />

Die Firma Vogt Stanzteile<br />

GmbH ist ein mittelständisches<br />

Unternehmen, das Stanzteile und<br />

die zugehörigen Stanzwerkzeuge<br />

für die Automobil- und Elektroindustrie<br />

sowie die Medizintechnik<br />

herstellt. Überwiegend verarbeitet<br />

werden Weißblech, Neusilber<br />

sowie Stahl- und Aluminiumbänder<br />

mit einer Stärke von 0,25 mm<br />

- 1,5 mm und bis zu einer maximalen<br />

Bandbreite von 400 mm.<br />

Bisher werden mit der Wasserstrahlschneidmaschine<br />

präzise<br />

Muster- und Prototypen gefertigt,<br />

für die es noch kein Stanzwerkzeug<br />

gibt oder die Herstellung<br />

eines Werkzeugs zu zeitintensiv<br />

wäre. Die Möglichkeit komplette<br />

Stanzstreifen zu fertigen, bevor<br />

die Fertigung der Stanzwerkzeuge<br />

beginnt, bietet der Firma<br />

Vogt die Möglichkeit notwendige<br />

Änderungen frühzeitig zu erkennen.<br />

Zusätzlich zu den Ausschnitten<br />

kann durch Anpassung der<br />

Schneidtechnologie an den Biegekanten<br />

Material abgetragen werden,<br />

um ein Biegen zu erleichtern.<br />

Auf diese Weise können schnell<br />

und kostengünstig Prototypen hergestellt<br />

und mit den Auftraggebern<br />

diskutiert werden, bevor es nach<br />

Herstellung der Stanzwerkzeuge<br />

zu kostenintensiven Änderungen<br />

und Nacharbeitungen kommt.<br />

Kompetenter Partner<br />

auch bei Sondermaschinenlösungen<br />

Da viele Stanzstreifen den Bearbeitungsbereich<br />

der Wasserstrahlanlage<br />

mit 1000 x 600 mm überschreiten,<br />

wurde die Maschine<br />

speziell für die Belange der Firma<br />

Vogt umgerüstet.<br />

Daetwyler nahm sich Vogts<br />

Wunsch direkt an und kurze Zeit<br />

später konnte in der Maschine<br />

eine automatische Bandführung<br />

eingebaut werden, die die Herstellung<br />

von zahlreichen Serienteilen<br />

oder sehr großen Bauteilen<br />

enorm erleichtert. Die neue Bandführung<br />

ermöglicht eine Streifenbreite<br />

von 300 mm und macht die<br />

Anlage noch flexibler. Zusätzlich<br />

zu den Stanzstreifen werden viele<br />

unterschiedliche Materialien getestet<br />

wie beispielsweise Kunststoffe,<br />

Keramik oder Spiegelglas. Durch<br />

Erfahrung und Fachwissen kann<br />

Vogt Kunden optimal beraten, mit<br />

der Wasserstrahlmaschine noch<br />

flexibler auf deren Wünsche eingehen<br />

und darüber hinaus sehr<br />

zeitnah Prototypen fertigen oder<br />

Versuchsreihen fahren.<br />

Die großen Vorteile des Wasserstrahlschneidens<br />

sieht Vogt vor<br />

allem in der geringen Gratbildung<br />

und der damit sehr geringen Nacharbeit,<br />

der kurzen Realisierungszeit<br />

sowie der filigranen Schnittmöglichkeiten<br />

ohne thermische<br />

Belastungen und Spannungen<br />

im Material. Mit einer Strahldicke<br />

von 0,3 mm und einer Positioniergenauigkeit<br />

im Mikrometerbereich,<br />

lassen sich aus den dünnen Blechen<br />

präzise Bauteile fertigen und<br />

sogar große Mengen für die Serienproduktion<br />

sind kostengünstig<br />

möglich. Für die Programmierung<br />

der Anlage wird das CAD/CAM-<br />

System PEPS genutzt, das durch<br />

seine intuitive und schnelle Bedienung<br />

überzeugt.<br />

Optimale Ergänzung zum<br />

Drahterodieren<br />

Beim Drahterodieren können<br />

nur elektrisch leitende Werkstoffe<br />

bearbeitet werden, wohingegen<br />

bei der Mikro-Wasserstrahltechnologie<br />

die Werkstoffvielfalt<br />

enorm groß ist. Die Möglichkeit<br />

mit der Drahterosion hohe<br />

Kantenlängen und konische Formen<br />

zu schneiden, wird von der<br />

Wasserstrahltechnologie ergänzt,<br />

indem damit eher dünne Materialien<br />

präzise bearbeitet werden<br />

können. Einen Vorteil gegenüber<br />

dem Drahterodieren bietet<br />

die Wasserstrahlanlage mit den<br />

relativ kurzen Programmier- und<br />

Bearbeitungszeiten. Zudem ist es<br />

nicht notwendig vorm Schneiden<br />

ein Startloch in das Bauteil einzubringen.<br />

Vogt Stanzteile GmbH<br />

www.vogt-seewald.de<br />

MDC Max Daetwyler AG<br />

www.daetwyler.com<br />

Bild 2: Microwaterjet F4-Anlage die auf<br />

einer Aufspannfläche von 1000 x 600 mm mit einem<br />

minimalen Schneidstrahldurchmesser von 0,2 mm Bauteile in<br />

einer Toleranz- und Wiederholgenauigkeit von 0,01 mm fertigt.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!