DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw Stiftung NRW eV

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BERICHTE
BERUFSKOLLEG FÜR WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG, HERNE
Den Wandertag neu „entdeckt“
„Erfahrungsfeld Phänomania“ auf der Zeche Zollverein in Essen
Mit den Sinnen begreifen. Unter diesem Motto stand jüngst der
Wandertag einer Klasse der einjährigen Berufsfachschule (BF1d) am
Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Herne. Ziel des
Ausflugs war die Dauerausstellung „Erfahrungsfeld Phänomania“ auf
der Zeche Zollverein, Schacht 3/7/10, in Essen.
Der Besucher erfährt, wie das Auge sieht, das Ohr hört, die Nase
riecht, die Haut fühlt und der Körper schwingt.
In dieser Ausstellung dreht sich alles um die menschlichen Sinne,
welche in Verbindung mit physikalischen und psychischen Phänomenen
gebracht und vor allem entdeckt werden sollen. Ziel ist die
Aktivierung der sinnlichen Wahrnehmung. Über 80 Versuchsstationen
stehen zur Verfügung – und Ausprobieren ist ausdrücklich
erwünscht.
Bei unserem Besuch mit der BF 1d wich die anfängliche Skepsis
schnell einem zunehmenden Interesse. Humorvoll und spielerisch
wurden wir von unserem Ausstellungsführer durch das Erfahrungsfeld
geleitet.
Ob es nun um die gar nicht so einfache Erkennung verschiedener
Gerüche ging oder um den eigenen Arm, der sich scheinbar von
alleine bewegte, um Sand, der nur durch Klänge wunderschöne
Muster bildete oder Bilder, die optisch täuschten, alles wurde altersgerecht
präsentiert und dann mit Interesse nicht nur von den Schülerinnen
und Schülern „entdeckt“.
Balance halten … hat etwas gedauert, aber dann hat’s funktioniert
Nicht nur im Jahr der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 lohnt der Besuch
dieser Ausstellung, die sich auf spielerische und spannende Art und
Weise mit physikalischen Alltagsphänomenen beschäftigt und damit
Lernen jenseits von betriebswirtschaftlichen Inhalten ermöglicht.
Wenn man bedenkt, dass gerade die Wirtschaft lautstark die
mangelnde Ausbildungsreife unserer Jugendlichen beklagt und
damit neben reinem Fachwissen auch auf Soft Skills, soziale Kompetenzen
oder Schlüsselqualifikationen abhebt, drängt sich ein Besuch
des Erfahrungsfeldes Phänomania geradezu auf. Sinne schärfen,
optischen Täuschungen erliegen, Teamgeist- und Gemeinschaftsgefühl
entwickeln, miteinander kommunizieren, staunen, ausprobieren,
kombinieren, sich beweisen und am Ende über die Resultate freuen –
all das haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag durchlebt.
Das Erfahrungsfeld Phänomania geht zurück auf den Essener Hugo
Kükelhaus (1900–1984), der sich als studierter Soziologe und Philosoph
mit Beziehungen zwischen Umwelt und menschlichen Sinnen
auseinandersetzte. Er suchte nach einer Methode, wie man Sinneserfahrungen
mit physikalischen und physiologischen Regeln in Verbindung
bringen kann. Seine Ideen präsentierte er auf der Weltausstellung
1967 in Montreal und anschließend auf einer langen Tournee in
der ganzen Welt. Seit 1996 ist die Ausstellung in seiner Geburtsstadt
Essen beheimatet und bietet so die Möglichkeit eines Besuchs auch
für unsere Schülerinnen und Schüler.
Ein Höhepunkt für die Schülerinnen
und Schüler war eine
bewegliche Plattform auf dem
Außengelände der Ausstellung,
auf der die gesamte Klasse
versuchte, sich ins Gleichgewicht
zu bringen. Mehr Schülerselbststeuerung
geht nicht.
Hier waren ganz praktische
Problemlösungsstrategien
gesucht. Dabei standen neben
dem Spaß besonders die Stärkung
des Gemeinschaftsgefühls
sowie die Förderung von
Teamfähigkeit im Vordergrund.
Alles in allem war es ein sehr
kurzweiliger Aufenthalt im
Erfahrungsfeld Phänomania.
Sollten wir Ihr Interesse
geweckt haben, finden Sie hier
sicherlich Antworten auf alle
Riechbaum: „Lecker“ bis „iihhhh“ …
Gar nicht so einfach, das Richtige zu
„erriechen“
weiteren Fragen (Anreise, Öffnungszeiten, Eintrittspreise):
www.phaenomania.de/essen/index.php.
Dominik Frings & Rolf Janßen
DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE 12/10