Ag-Bericht 2005
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Ag-Bericht 2005
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Der Rückgang des erwarteten Verlusts (vor allem<br />
im Unternehmensbereich Corporate und Investment<br />
Banking) ist zurückzuführen auf Modellverbesserungen<br />
im Rahmen des Basel II-Projekts und die daraus<br />
resultierenden risikogerechteren Ausfallwahrscheinlichkeiten,<br />
Loss-Given-Default-Parameter und Anrechnungsfaktoren<br />
für offene Linien.<br />
Unexpected Loss (UL = Ökonomisches Kapital)<br />
Der ökonomische Kapitalverbrauch ist eine Maßzahl<br />
für den unerwarteten Verlust (= Volatilität des EL), der<br />
somit nicht im Rahmen der Budgetplanung in der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung enthalten ist. Seine<br />
Ursachen liegen zum Beispiel in konjunkturellen<br />
Schwankungen, Problemen in bestimmten Branchen<br />
oder auch Klumpenrisiken. Die integrierte risiko-/renditeorientierte<br />
Steuerung der Commerzbank basiert<br />
auf einem langjährig entwickelten Ökonomischen<br />
Kapitalkonzept und einem darauf aufbauenden, risikoadjustierten<br />
Kennzahlensystem. Es ermöglicht eine<br />
Risikofrüherkennung von Fehlentwicklungen im Rahmen<br />
transparenter Reports und der Sicherstellung<br />
eines geeigneten Eskalationsprozesses.<br />
• Das Ökonomische Kapital stellt eine interne Messgröße<br />
dar, die den Risikoappetit der Bank widerspiegelt.<br />
• Es ist definiert als der Kapitalbetrag, der mit einer<br />
vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines<br />
Jahres zur Abdeckung unerwarteter Verluste aus<br />
risikobehafteten Positionen vorgehalten werden<br />
sollte. Es stellt das <strong>Ag</strong>gregat aller quantifizierbaren<br />
mit Eigenkapital zu unterlegenden Risiken dar.<br />
• Das zugrunde gelegte Konfidenzniveau von 99,95%<br />
leitet sich aus der Ausfallwahrscheinlichkeit für das<br />
Zielrating der Commerzbank von A1 (Moody’s) ab.<br />
• Das Konzept wurde in nationalen und internationalen<br />
Benchmarking-Studien validiert und stellt bestpractice<br />
dar. Es wird ständig weiterentwickelt.<br />
• Die Risiken aus Immobiliengeschäften (Eigeninvestments)<br />
werden 2006 in die Überwachung integriert.<br />
Das Ökonomische Kapital reflektiert das spezifische<br />
Risikoprofil der Bank und bezieht folglich auch<br />
bisher regulatorisch unberücksichtigte Risikokategorien<br />
ein.<br />
Die Differenzen zwischen regulatorischer und ökonomischer<br />
Kapitalmessung werden durch Basel II zwar<br />
reduziert, aber die zum Teil signifikanten Abweichun-<br />
RISIKOBERICHT 9<br />
gen werden auch mit den neuen Baseler Eigenkapitalvorschriften<br />
nicht gänzlich verschwinden. Dies liegt<br />
unter anderem an den von Basel II nicht berücksichtigten<br />
Diversifikationseffekten und Klumpenrisiken.<br />
Im Geschäftsjahr konnte die Kreditrisikomessung weiter<br />
differenziert und damit die Steuerung von Konzentrationen<br />
und Klumpenrisiken im Kreditgeschäft verbessert<br />
werden.<br />
Das Ökonomische Kapital ist inzwischen ein fest<br />
etablierter Bestandteil der Gesamtbanksteuerung;<br />
ab 2006 wird auch die Kapitalsteuerung der Geschäftsfelder<br />
auf Ökonomisches Kapital umgestellt. Den<br />
Geschäftsfeldern der Bank sowie den darunter geführten<br />
Einheiten werden in der Geschäftsfeldrechnung<br />
neben Kosten und Erträgen Ökonomisches Kapital<br />
sowie risikoadjustierte Performance-Maße zugewiesen.<br />
Dies ermöglicht den Vergleich der Unternehmensbereiche<br />
hinsichtlich Ertrags- und Risikokomponenten,<br />
das Erkennen von Wertvernichtern/-generatoren<br />
und eine daraus abgeleitete effiziente Kapitalallokation.<br />
Der Rückgang des Ökonomischen Kapitals für Kreditrisiken<br />
resultiert im Wesentlichen aus dem Unternehmensbereich<br />
Corporate und Investment Banking.<br />
Während in der Mittelstandsbank die Reduzierung vor<br />
allem durch eine verbesserte Portfolioqualität erreicht<br />
werden konnte (bessere Ratings, höhere Sicherheiten),<br />
ist der Rückgang bei Corporates & Markets<br />
insbesondere auf den Abbau von Klumpenrisiken<br />
zurückzuführen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> konnten erfolgreich die<br />
Basel-Parameter, die im Zuge des Basel II-Projekts<br />
ermittelt beziehungsweise validiert wurden (PD und<br />
LGD), in die Berechnung des internen Risikokapitals<br />
für Kreditrisiken integriert werden. Wir erwarten im<br />
Jahresverlauf 2006 hierdurch eine weitere Reduzierung<br />
des EL und UL aus Kreditrisiken.<br />
Bei den Marktrisiken aus Beteiligungen kam es<br />
durch den weiteren Abbau von nicht-strategischen<br />
Beteiligungen (insbesondere MAN, Banca Intesa und<br />
Heidelberger Druck) zu einer deutlichen Reduzierung<br />
des Ökonomischen Kapitals im Bereich Sonstige und<br />
Konsolidierung. Demgegenüber stieg das Ökonomische<br />
Kapital für Marktrisiken außerhalb der Beteiligungen<br />
im Jahresverlauf an, was im Wesentlichen durch den<br />
strategischen Ausbau der Zinsrisiken im Bankbuch<br />
erfolgte und sich insofern nicht in einer erhöhten<br />
regulatorischen Kapitalanforderung niederschlug (sowohl<br />
gemäß Grundsatz I als auch nach Basel II werden