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Ag-Bericht 2005

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20 LAGEBERICHT<br />

derungsverzicht zu Lasten bestehender Wertberichtigungen<br />

und Rückstellungen ausgebucht und Restbeträge<br />

abgeschrieben beziehungsweise aufgelöst.<br />

Hierdurch liegt die Höhe der Problemkredite (Non-Performing<br />

Loans und gefährdete Performing Loans)<br />

erfahrungsgemäß höher als bei Instituten, die im Rahmen<br />

ihrer Bilanzierungsrichtlinien eine frühzeitige<br />

Abschreibungspolitik betreiben. Nach unseren Erfahrungen<br />

führt eine work-out-Politik mit „langem Atem“<br />

in der Gesamtbetrachtung zu günstigeren Risikovorsorgebelastungen.<br />

Analyse des Kreditportfolios<br />

Eine wesentliche Grundlage für die zentrale und<br />

dezentrale Steuerung von Kreditrisiken in der<br />

Commerzbank bildet ein Intranet-basiertes Management-Informationssystem<br />

(CoMKIS), das als Reporting-<br />

und Analysetool einen integralen Bestandteil des<br />

Kreditrisikocontrollings darstellt. CoMKIS ermöglicht<br />

die Abbildung wesentlicher Steuerungsparameter und<br />

wichtiger Risikokennzahlen und erlaubt individuelle<br />

Auswertungen, wie beispielsweise rating- oder branchenbezogene<br />

Portfolioanalysen. Auf diese Weise<br />

können auch Schwachstellenanalysen auf Basis verschiedener<br />

Suchkriterien im Sinne der Kreditrisikostrategie<br />

vorgenommen werden und Früherkennungsindikatoren<br />

von Fehlentwicklungen definiert und ausgewertet<br />

werden.<br />

Anfang <strong>2005</strong> wurden zusammen mit der Commerzbank-Masterskala<br />

mehrere neue Ratingverfahren für<br />

das Firmenkundengeschäft eingeführt, die mit einer<br />

deutlichen Verbesserung der Trennschärfe einhergehen.<br />

Dies wirkt sich sukzessive auf die Ratingstrukturen<br />

des Commercial sowie des Investment Banking<br />

aus. Gezielte Maßnahmen im Risikomanagement<br />

sowie verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

führen zu einer weiteren Verbesserung der Ratingstruktur.<br />

Die Ratingstruktur im Investment Banking mit<br />

einem hohen Ratinganteil in den Ratingklassen 1 und 2<br />

spiegelt die Fokussierung auf Counterparty-Risiken<br />

mit Investment Grade-Qualität wider.<br />

Einsatz von Kreditderivaten<br />

Der Einsatz von Kreditderivaten stellt in der Commerzbank<br />

ein zentrales Instrument zum Transfer von Kreditrisiken<br />

dar. Die Bank ist erfolgreich im Eigenhandel<br />

als Market Maker für Credit Default Swaps tätig und<br />

fungiert als Anbieter strukturierter, derivativer Kreditprodukte<br />

für ihre Kunden. Die Commerzbank nutzt das<br />

im Eigenhandel erworbene Know-how zum bewussten<br />

Einsatz der Instrumente als Kreditsurrogat im Bankbuch<br />

und kann so gezielt zusätzliche Ertragspotenziale<br />

in Form risiko-/renditeoptimierter Erträge ausschöpfen.<br />

Darüber hinaus werden die Instrumente auf Basis<br />

öffentlich zugänglicher Informationen zur geregelten<br />

Risikoreduktion als Sicherungsinstrumente eingesetzt.<br />

Hierbei nutzt die Commerzbank Kreditderivate<br />

auch zur bewussten Risikosteuerung und Diversifikation<br />

des Kreditportfolios im Rahmen der Vorgaben der<br />

Kreditrisikostrategie.<br />

Kreditabsicherungen werden hauptsächlich von<br />

Investmentgrade-Kontrahenten gekauft. Die Referenzaktiva<br />

sind ebenfalls primär aus dem Investmentgrade-<br />

Bereich. Der Aufbau von Kontrahentenrisiken und<br />

Long-/Short-Positionen wird über das Limitsystem<br />

und die gesetzten Kreditlinien gesteuert. Im Handelsbuch<br />

können offene Long-Positionen im Rahmen der<br />

genehmigten Emittentenlimite eingegangen werden.<br />

Mit Hedge Fonds gehen wir Counterparty-Risiken<br />

praktisch nur auf besicherter Basis (Collateral-<strong>Ag</strong>reements)<br />

ein und achten auf zeitnahe Rückbestätigungen<br />

unserer „Confirmations“.<br />

Verbriefungstransaktionen<br />

Die Commerzbank arrangiert und platziert ABS/MBS-<br />

Transaktionen für Kunden in Deutschland und dem<br />

europäischen Ausland. Der Schwerpunkt der Aktivitäten<br />

lag bei True-Sale-Verbriefungen. Als zugrunde<br />

liegende Forderungen dienen vor allem gewerbliche<br />

Hypothekendarlehen, Firmenkredite und Handelswechsel.<br />

Schuldscheindarlehen und Mezzanine-Portfolien<br />

werden im Inland aktiv an mittelständische<br />

Kunden vertrieben, Zielsetzung ist die Platzierung am<br />

Kapitalmarkt.<br />

Zur weiteren Diversifikation des Portfolios sowie<br />

der Erschließung zusätzlicher Ertragspotenziale agiert<br />

die Commerzbank in einem überschaubaren Rahmen<br />

als Investor gemäß Definition der Neuen Baseler<br />

Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) in Tranchen anderer<br />

Verbriefungstransaktionen. Weiterhin nutzt die<br />

Bank Verbriefungen als Originator (gemäß Basel II-<br />

Definition) zur aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalentlastung<br />

und zum bewussten Verkauf sowie der Absicherung<br />

von Kreditrisiken.

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