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Ag-Bericht 2005

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18 LAGEBERICHT<br />

lungen vorgibt. Der Ausnutzungsgrad der intern<br />

gesetzten und regelmäßig angepassten Länderlimite<br />

ergibt die Ampelfarbe, die den Vertrieb ressourcenschonend<br />

steuert und diesem angibt, wo die Bank<br />

Neugeschäft sucht und wo sie sich ausreichend engagiert<br />

fühlt.<br />

Die Länderrisikosteuerung umfasst alle Entscheidungen,<br />

Maßnahmen und Prozesse, die – auf Basis der<br />

durch die Risikoquantifizierung zur Verfügung gestellten<br />

Informationen – die Beeinflussung der Länderportfoliostruktur<br />

zur Erreichung der Managementziele<br />

bezwecken.<br />

Im Rahmen des Länder-Ampelsystems werden<br />

derzeit Länder ab einem bestimmten Rating und mit<br />

einem gewissen Mindestobligo erfasst. Aus Gründen<br />

der Risikooptimierung hat die Bank ihr Controlling für<br />

eine Reihe von Ländern auf das so genannte „Total<br />

Exposure” erweitert. Neben dem Netto-Länderobligo<br />

werden dabei auch Forderungen an Auslandsniederlassungen<br />

in einem Nichtrisikoland berücksichtigt,<br />

deren Muttergesellschaft ihren Sitz in einem Risikoland<br />

hat. Eine monatliche Länderrisikoberichterstattung<br />

stellt sicher, dass bei unerwarteten Portfolioentwicklungen<br />

zeitnah Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

eingeleitet werden können. In periodischer Folge werden<br />

darüber hinaus Länderrisikoberichte erstellt, in<br />

denen die Entwicklung einzelner Länderobligen und<br />

deren Aufgliederung nach Ratingkategorien sowie<br />

regionalen Gesichtspunkten aufgezeigt wird. Auf<br />

diese Weise erfolgt eine risikoorientierte Steuerung<br />

ebenso wie eine geographische Streuung des Auslandsobligos.<br />

2006 wird die Ländersteuerung analog<br />

der Einzelklumpenrisikosteuerung auf das Kreditrisiko-Modell<br />

umgestellt.<br />

In Übereinstimmung mit der Länderrisikosteuerung<br />

erfolgt die Branchensteuerung ebenfalls mit Hilfe<br />

eines Limit-/Ampelsystems. Zur Ermittlung der Branchenfarben<br />

werden sowohl interne als auch externe<br />

Branchen-Kennzahlen zugrunde gelegt, die die historische<br />

Performance der jeweiligen Branche, die Qualität<br />

des Ist-Kreditportfolios und einen Branchen-Ausblick<br />

berücksichtigen.<br />

Risikosteuerung von Adressenausfallrisiken<br />

aus Handelsgeschäften<br />

Die Steuerung von Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften<br />

erfolgt auf Grundlage der MaRisk. In<br />

die Risikoüberwachung werden neben Kontrahentenrisiken<br />

und Emittentenrisiken auch alle aus Handels-<br />

geschäften resultierenden Erfüllungsrisiken einbezogen.<br />

Bei der Risikoquantifizierung der Handelsgeschäfte<br />

steht eine zukunftsorientierte Darstellung auf Basis<br />

von dynamischen Add-Ons und Simulationsverfahren<br />

im Mittelpunkt. Risikoreduzierende Effekte von Nettingverträgen<br />

werden dabei ebenso berücksichtigt wie die<br />

Auswirkung von Sicherheitenvereinbarungen.<br />

Mit Hilfe des Limitsystems wird überwacht, ob die<br />

tägliche Ausnutzung im Rahmen des vorgegebenen<br />

Kreditlimits bleibt. Das Limitsystem greift direkt auf<br />

die Handelssysteme zu und stellt eine 24-stündige<br />

Überwachung des Kreditexposures aus Handelsgeschäften<br />

sicher. Die Handelseinheiten überprüfen<br />

direkt über einen so genannten Pre-Deal-Limit-Check<br />

die aktuelle Verfügbarkeit von Kreditlinien und dürfen<br />

nur Neugeschäfte im Rahmen freier Limite abschließen.<br />

Limitüberziehungen werden der Geschäftsleitung<br />

täglich berichtet. Über diese tägliche <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

hinaus wird die Geschäftsleitung monatlich<br />

über die größten Inanspruchnahmen aus Off-Balance-<br />

Geschäften unterrichtet. Eine Auswertung von Limiten<br />

und Exposures nach Geschäftsarten, Laufzeiten, Ländern,<br />

Kontrahentenkategorie sowie Einstufung in die<br />

Risikoklassifizierung ergänzt die Risikoberichterstattung,<br />

die turnusmäßig auch Portfolioberichte für<br />

bestimmte Kontrahentengruppen enthält. Ein abgestuftes<br />

Verfahren stellt die Rückführung aufgetretener<br />

Limitüberziehungen sicher.<br />

Risikoentwicklung und -vorsorge<br />

Wesentlich für die gute Entwicklung <strong>2005</strong> waren hohe<br />

Auflösungen insbesondere bei Klumpenrisiken im Inund<br />

Ausland. Gleichzeitig hat sich die Risikovorsorge<br />

im inländischen Firmenkundengeschäft, dessen Fokus<br />

auf dem Mittelstand liegt, wesentlich entspannt. Die<br />

Netto-Risikovorsorge für das Privatkundengeschäft<br />

verharrte infolge des weiterhin schwierigen Marktumfelds<br />

auf unverändert hohem Niveau.<br />

Auf der Privatkundenseite sehen wir vor dem<br />

Hintergrund eines weiterhin schwierigen Umfelds<br />

(steigende Verbraucherinsolvenzen, anhaltend hohe<br />

Arbeitslosigkeit) erhebliche Belastungspotenziale.<br />

Aufgrund dieser Tatsache erwarten wir für die Risikovorsorge<br />

in diesem Segment für 2006 kein Reduktionspotenzial;<br />

im Gegenteil wir sehen eher einen gewissen<br />

Anstieg.<br />

Bei der Commerzbank steht im Sinne einer veränderten<br />

Kreditkultur die Minimierung der Risikovorsorge<br />

nicht im Vordergrund. Im Sinne eines Chancen-

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