Ag-Bericht 2005
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10 LAGEBERICHT<br />
Zinsänderungsrisiken im Bankbuch nicht mit Eigenkapital<br />
unterlegt).<br />
Die Berücksichtigung von Diversifikationseffekten<br />
zwischen Ereigniskategorien bei der Modellierung hat<br />
zu einer deutlichen Verringerung des Kapitalbedarfs<br />
für operationelle Risiken geführt. Hierbei wird berücksichtigt,<br />
dass unterschiedliche schwerwiegende Ereignisse<br />
nicht gleichzeitig eintreten.<br />
Das Ökonomische Kapital für Business Risks liegt<br />
knapp unterhalb des Vorjahresniveaus.<br />
Risikotragfähigkeit<br />
Neben einer integrierten risiko-/renditeorientierten<br />
Steuerung auf Basis des Ökonomischen Kapitals stellt<br />
die Risikotragfähigkeitsrechnung die zweite wichtige<br />
Säule der Gesamtbanksteuerung dar.<br />
• Hierbei wird das aggregierte Gesamtbankrisiko<br />
(gemessen als Ökonomisches Kapital) der zur Verfügung<br />
stehenden Risikodeckungsmasse in Form<br />
einer „Ampelsystematik“ gegenübergestellt.<br />
• Die den verschiedenen Ampelszenarien entsprechenden<br />
Kapitalbestandteile unterstellen in absoluter<br />
Höhe und Priorität die Tragfähigkeit potenzieller<br />
Verluste der Commerzbank.<br />
• Ziel dieses Vergleichs ist es festzustellen, ob die<br />
Bank in der Lage ist, potenzielle unerwartete Verluste<br />
ohne schwerwiegende negative Auswirkungen<br />
auf ihre Geschäftstätigkeit zu erkennen und<br />
aus eigenen Mitteln abdecken zu können.<br />
• Zu diesem Zweck wurde ein Puffer von mindestens<br />
20% zwischen dem – um Diversifikationseffekte<br />
bereinigten – Gesamtrisiko der Commerzbank und<br />
den disponiblen Teilen der Risikodeckungsmasse<br />
definiert.<br />
• Auf Einzelkreditnehmerebene ist zur Steuerung der<br />
Klumpenrisiken ein Limit von 20 Mio Euro CVaR<br />
festgelegt. Bei nicht nur kurzfristiger Überschreitung<br />
(zum Beispiel im Zuge von „Underwritings“)<br />
sind angemessene Maßnahmen zur Risikoreduktion<br />
(zum Beispiel Kauf von Sicherung über Kreditderivate)<br />
zu ergreifen<br />
Die Vorgabe des Kapitalpuffers wurde im Rahmen<br />
der Gesamtrisikostrategie in Form von Teilzielen auf<br />
einzelne Portfolien heruntergebrochen.<br />
Im <strong>Bericht</strong>sjahr lag das zur Verfügung stehende disponible<br />
Risikodeckungskapital stets über dem definierten<br />
Puffer von 20%.<br />
II. Risikomanagement-/<br />
Risikocontrolling-Organisation<br />
Der Chief Risk Officer (CRO) ist für die Umsetzung der<br />
vom Gesamtvorstand festgelegten risikopolitischen<br />
Leitlinien verantwortlich. Der CRO berichtet dem<br />
Risikoausschuss des Aufsichtsrats und dem Gesamtvorstand<br />
regelmäßig über die Gesamtrisikolage der<br />
Bank. Neben seiner Zuständigkeit für den Zentralen<br />
Stab Risikocontrolling (ZRC) ist der CRO für die Marktfolge<br />
verantwortlich; die Marktfolgefunktion unterteilt<br />
sich in Global Credit Operations (ZCO), zuständig für<br />
Firmenkunden, Financial Institutions/Sovereigns und<br />
ausländische Privatkunden, und Credit Operations<br />
Private Customers (ZCP), zuständig für inländische<br />
Privatkunden.<br />
Zur operativen Durchführung des Risikomanagements<br />
hat der Vorstand Aufgaben an spezifische Komitees<br />
delegiert, die ihn bei der Entscheidungsfindung zu<br />
risikorelevanten Fragestellungen unterstützen:<br />
• Das Risk Committee unter Leitung des CRO ist für<br />
Fragestellungen im Zusammenhang mit der Überwachung<br />
aller wesentlichen Risikoarten, deren<br />
Zusammenführung im Rahmen des Ökonomischen<br />
Kapitalkonzepts und der Gesamtrisikosituation der<br />
Commerzbank verantwortlich. Im zweiwöchentlichen<br />
Wechsel beschäftigt sich das Risk Committee<br />
alternativ mit Marktrisikothemen und mit<br />
allgemeinen Risikofragestellungen.<br />
• Das Kreditkomitee tagt wöchentlich unter Vorsitz<br />
des CRO. Es setzt sich paritätisch aus je zwei Teilnehmern<br />
aus Markt (AG-Vorstand und Regionalvorstand)<br />
und Marktfolge (CRO und CCO = Chief<br />
Credit Officer) zusammen und ist zuständig für das<br />
Management aller Kreditrisiken auf Einzel- und<br />
Portfolioebene. Alle vom Gesamtvorstand zu treffenden<br />
Kreditentscheidungen werden durch dieses<br />
Gremium votiert. Seine Arbeit wird von drei Sub-<br />
Kreditkomitees (SKs) für Corporates, Financial<br />
Institutions und Private Customers unterstützt. Der<br />
CRO beziehungsweise die Marktfolge kann bei Kreditentscheidungen<br />
gemäß MaRisk nicht überstimmt<br />
werden (Ausnahme: Entscheidungen im<br />
Gesamtvorstand). Bei Dissensfällen verfügen wir<br />
über einen eingespielten Eskalationsprozess.<br />
• Das Operational Risk Committee ist für alle übergeordneten<br />
Fragestellungen zu operationellen Risiken<br />
zuständig. Es unterstützt das Risk Committee