Der Gender Markt - Qualitätsentwicklung Gender Mainstreaming
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müsste mit der Presse wirklich in der Richtung arbeiten. Wir haben es schon<br />
versucht mit dem ORF. In der Richtung wäre sehr viel Arbeit zu leisten.“ (Expertin,<br />
11)<br />
Eine weitere Interviewpartnerin argumentiert in eine ähnliche Richtung und fordert eine<br />
gesetzliche Verpflichtung des ORF ein, <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> umzusetzen.<br />
„Ich glaube, dass die Medien noch ganz stark eingebunden werden müssen. Und<br />
ich glaube, dass das öffentlich–rechtliche Fernsehen da total versagt, und<br />
eigentlich sollte es da auch ein Muss geben.“ (Expertin, 18)<br />
<strong>Der</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Markt</strong><br />
Als hemmend wird schließlich von einer Expertin betont, dass es noch zu wenige Männer als<br />
Akteure im Bereich von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> gäbe, damit würde dem Thema nichts „Gutes“<br />
getan.<br />
„Ich halte es nicht für förderlich, dass in der Öffentlichkeit immer nur Frauen das<br />
Thema <strong>Gender</strong> vertreten und auch in Workshops und Schulungen zumeist Frauen<br />
diese Schulungen halten. (…) Ich halte das für hinderlich, weil es damit wieder zu<br />
einem Frauenthema wird.“ (Expertin, 18)<br />
Beweggründe für die Entwicklung von <strong>Gender</strong> Angeboten und<br />
Einschätzung der <strong>Markt</strong>positionierung der AnbieterInnen<br />
Motivation zur Entwicklung diverser <strong>Gender</strong> Angebote<br />
Die meisten Einrichtungen datieren den Beginn der konkreten Entwicklung von<br />
genderspezifischen Dienstleistungsangeboten auf die Zeit ab dem Jahr 2000: Neun<br />
AnbieterInnen geben hierfür den Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2002 sowie drei die<br />
Zeit nach 2002 an. Nur zwei AnbieterInnen haben bereits in der Zeit zwischen 1997 und 1999<br />
konkrete <strong>Gender</strong> Angebote entwickelt. Vier Einrichtungen haben diesbezüglich keine Aussage<br />
getätigt.<br />
Die Motivation zur Entwicklung dieser Dienstleistungsangebote rund um <strong>Gender</strong> und <strong>Gender</strong><br />
<strong>Mainstreaming</strong> ist ebenfalls sehr divers. Für einige Interviewpartnerinnen – ausschließlich<br />
Frauen – war dieser Prozess mehr oder weniger ein fließendes Kontinuum zwischen der<br />
Entwicklung frauenspezifischer Angebote, etwa im Bereich arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen<br />
bis hin zur Entwicklung genderspezifischer Angebote.<br />
„Ich war vorher in der feministischen Forschung. Da gab es keine große Motivation,<br />
das war fließend. Ich sehe auch keinen großen Unterschied. <strong>Gender</strong> Studies<br />
mache ich, seitdem ich fertig studiert habe beziehungsweise schon vorher. <strong>Gender</strong><br />
<strong>Mainstreaming</strong> ist ein gutes Mittel, um institutionell Chancengleichheit zu<br />
verankern.“ (Expertin, 12)<br />
Angeregt wurde die Entwicklung genderspezifischer Angebote überwiegend über die Nachfrage<br />
des <strong>Markt</strong>es, in vielen Fällen wird hierbei auf Ausschreibungen im Bereich der EQUAL–<br />
Programme verwiesen.<br />
„Bei uns hat das mit der ersten Antragsrunde für EQUAL begonnen. Vorher waren<br />
es nicht <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> Angebote, vorher waren es frauenspezifische<br />
Angebote. Seit 2001 beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema, auch<br />
theoretisch (…). Die <strong>Gender</strong> Trainings haben wir aufgrund der Notwendigkeit in<br />
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