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Der Gender Markt - Qualitätsentwicklung Gender Mainstreaming

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<strong>Der</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Markt</strong><br />

Im Prinzip sei es sinnvoll, Standards und dementsprechende Zertifizierungsverfahren zu<br />

entwickeln. Dennoch sieht auch diese Interviewpartnerin vielfältige Rahmenbedingungen, die<br />

dafür gewährleistet sein müssten, um optimale Ergebnisse erzielen zu können.<br />

„Im Endeffekt macht es nur Sinn, wenn man so viel Definitionsmacht hat, dass es<br />

allgemein gültig ist. Es macht keinen Sinn, 20 verschiedene Zertifizierungen zu<br />

haben.“ (Expertin, 12)<br />

Zugleich habe sie wenig Lust, noch eine Zertifizierung machen zu müssen. Als Mittelweg könne<br />

eventuell eine sehr hochwertige Ausbildung angesehen werden, die mindestens zwei Jahre<br />

dauern sollte.<br />

„Und zwar nach einer entsprechenden Berufsausbildung. Also entweder bist du<br />

Organisationsentwicklerin oder Statistikerin oder Sozialforscherin oder du hast<br />

lange Erfahrung in der Erwachsenenbildung. Das muss man sich dann überlegen.<br />

Das wäre der Mittelweg.“ (Expertin, 12)<br />

Auch andere InterviewpartnerInnen kennen die Diskussion rund um Qualitätsstandards und<br />

Zertifizierungen aus anderen Berufsverbänden. So wichtig diese Diskussionen seien, so wenig<br />

würde davon jedoch der <strong>Markt</strong> beeinflusst werden, so die Überzeugung einiger<br />

InterviewpartnerInnen.<br />

„Was meiner Meinung nach aber meistens nicht gelingt, ist, alle durch diesen<br />

‚Filter’ zu pressen. Weil sich der <strong>Markt</strong> anders reguliert. <strong>Der</strong> <strong>Markt</strong> reguliert sich<br />

eben nicht anhand dieser Standards, sondern nach einer ‚inneren Kompetenz’ –<br />

wie gut jemand ist. Und da kann man diese Zertifizierung gemacht haben, wenn es<br />

etwa ein Lehrgang ist, aber das sagt noch nichts über die Qualität aus. Es ist zwar<br />

sehr gut, wenn es passiert. Es schafft Klarheit und Orientierung für alle Teile, aber<br />

ich glaube, man sollte vorsichtig sein, welche Forderungen man damit formuliert.“<br />

(Expertin, 11)<br />

Ähnlich schätzt dies auch eine andere Interviewpartnerin ein.<br />

„Es wird den <strong>Markt</strong> nicht regulieren, aber es wird wahrscheinlich das Bewusstsein<br />

von Auftraggebern und Kundinnen und Kunden erhöhen. Es wird wahrscheinlich<br />

eine positive Wirkung haben, aber es wird den <strong>Markt</strong> nicht anders regulieren. Wenn<br />

man versucht, nur mehr bestimmte Anbieter auf einem <strong>Markt</strong> zuzulassen, dann<br />

wendet man unglaubliche Energie für etwas auf, was ohnehin nicht gelingt. Ich<br />

würde die Energie anders investieren. Etwa durch Unterstützung, offene Einladung<br />

zur Auseinandersetzung und Weiterentwicklung mit allen interessierten Anbietern,<br />

Bewusstseinsbildung bei Auftraggebern und Fördergebern, Veröffentlichungen und<br />

durch das Definieren von Standards.“ (Expertin, 1)<br />

Eine Interviewpartnerin, die schwerpunktmäßig zu Diversity arbeitet, weist darauf hin, dass die<br />

Frage nach allgemein gültigen Qualitätsstandards und allfälligen Zertifizierungsverfahren auch<br />

im Bereich von Diversity AnbieterInnen thematisiert wird.<br />

„Da geht es um Ausbildungsqualitätskriterien. Und es geht darum, ob man so<br />

etwas entwickeln kann wie Diversity Reife, wo es etwas wie Gütesiegel oder<br />

Zertifizierungen geben kann. Ich denke, das ist auf jeden Fall wichtig. Das wird<br />

diskutiert, und da tauchen ganz viele Fragen und Vorstellungen auf. Da sieht man<br />

schon, wie unterschiedlich unser jeweiliges Verständnis ist. Das Ganze ist im Sich–<br />

Entwickeln. Aber ich glaube, dass es da einen Bedarf gibt von<br />

Unternehmensseite.“ (Expertin, 19)<br />

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