Der Gender Markt - Qualitätsentwicklung Gender Mainstreaming
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<strong>Der</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Markt</strong><br />
<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> Prozesse, dass diese auf einer längeren Bearbeitung von Vorurteilen<br />
oder Missverständnissen aufbauen.<br />
„Förderlich ist, wenn für diese Prozesse genügend Zeit zur Verfügung gestellt wird,<br />
Zeit unter anderem auch für Auseinandersetzung und für Reflexion. Ich glaube<br />
wirklich, dass es diese magische Grenze von drei Jahren braucht, bis sich wirklich<br />
merklich etwas ändert. Und wenn das nicht da ist, dann verpufft das wieder, was<br />
schon einmal da war.“ (Expertin, 14)<br />
Insgesamt braucht es für Umsetzungsprozesse von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> ausreichend<br />
Ressourcen.<br />
„Es braucht klare Ressourcen, und zwar alle Ressourcen: Zeit, Personen, Geld.<br />
Gerade auf die Planung bezogen bräuchte es ‚freie Köpfe’. Weil im<br />
Planungsbereich steht man eigentlich noch ganz am Anfang, wenn es darum geht,<br />
Geschlechtergerechtigkeit hineinzubringen.“ (Expertin, 10)<br />
Schließlich sei es noch wesentlich, dass AuftraggeberInnen verschiedener <strong>Gender</strong><br />
<strong>Mainstreaming</strong> Projekte ein Verständnis dafür entwickeln, dass sie sich damit auf einen Prozess<br />
einlassen. Wichtig sei hier, diesen Prozess qualitätsgesichert zu steuern, Ziele zu formulieren<br />
und die Zielerreichung zu überprüfen. Das heißt, dass das Verständnis dafür da sein sollte,<br />
dass sie sich damit nicht nur auf ein Projekt, sondern wirklich auf einen Umsetzungs– und<br />
Veränderungsprozess einlassen, so die Hervorhebung verschiedener InterviewpartnerInnen.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass es bei Einrichtungen, die bei der Implementierung von <strong>Gender</strong><br />
<strong>Mainstreaming</strong> beraten und begleitet werden, oftmals auch im eigenen Kernbereich noch kein<br />
Prozessverständnis gibt. Insofern sind die Anforderungen an die BeraterInnen auf doppelter<br />
Ebene zu verorten.<br />
„Weil bei sehr vielen FachkollegInnen ist es noch nicht ‚angekommen’, dass der<br />
Planungsprozess ein Prozess ist. Und um <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> zu<br />
implementieren, muss man ein Verständnis haben, dass man es mit Prozessen zu<br />
tun hat.“ (Expertin, 10)<br />
In den Interviews sind verschiedene ExpertInnen auch darauf eingegangen, dass es ebenfalls<br />
eine wesentliche Voraussetzung darstellt, sich eigene Unterstützungsstrukturen zu schaffen. So<br />
werden Supervisionen oder Coachings ebenso wie Raum für Auseinandersetzung und<br />
Austausch sowie ein gutes Zeit– und Projektmanagement als wichtige Qualitätsaspekte<br />
benannt.<br />
Wie sehr qualitätsgesichert gearbeitet werden kann, hängt jedoch auch davon ab, wie jeweils<br />
die wirtschaftliche Situation und die Ausstattung mit Ressourcen gestaltet sind.<br />
„Wenn ich irgendwie subsistenzwirtschaftlich arbeite, dann ist es schwierig, sich<br />
noch externe Supervision dazu zunehmen. Realistisch ist dann, dass das nicht<br />
systematisch und nicht regelmäßig passieren kann.“ (Expertin, 9)<br />
<strong>Der</strong> Umstand, dass Freude und Lust an der Arbeit ebenso wie Neugierde Teil der alltäglichen<br />
Praxis und der konkreten Arbeitsbedingungen sein sollten, wird hervorgehoben. Das müsse<br />
auch immer wieder geplant und überprüft werden, so einige InterviewpartnerInnen.<br />
„Also für mich sind diese <strong>Gender</strong> Trainings so etwas wie eine ‚Hängematte’. (…),<br />
die sind, gerade wenn ich sie mit Kollegen x mache, eigentlich von A bis Z ein<br />
Vergnügen. Wir haben schon Spaß, wenn wir sie vorbereiten. Und es ist nicht nur<br />
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