Gesundes Ottakring Analysebericht - Wiener Gesundheitsförderung
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Gesundheitsmanagementforschung. Die Gesundheitsförderungsforschung identifiziert<br />
Faktoren, die Menschen auf der persönlichen Ebene (z.B. gesunde Ernährung, seelische<br />
Gesundheit, stabile Bezugsperson, Selbstvertrauen usw.) und der strukturellen Ebene (z.B.<br />
Wohnumfeld, Erholungsräume, gesicherte Einkommensverhältnisse usw.) gesund halten. Damit<br />
arbeitet sie an gesunden Verhältnissen im Wohn-, Lebens- und Arbeitsumfeld<br />
(Verhältnisorientierung) und am gesunden Verhalten von Einzelpersonen und Gruppen<br />
(Verhaltensorientierung), da beide Faktoren zur Gesundheit beitragen.<br />
Das Grundsatzdokument der Gesundheitsförderung – die Ottawa Charta (1986) – identifiziert<br />
fünf Handlungsebenen:<br />
Abbildung 2: Aktionsebenen der Gesundheitsförderung<br />
Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik (Gesellschaft)<br />
Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten (Gemeinwesen)<br />
Neuorientierung der Gesundheitsdienste (Organisationen)<br />
Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen (Gruppen)<br />
Förderung der Entwicklung persönlicher Kompetenzen (Personen)<br />
Quelle: (Göpel 2008, 2004)<br />
Die Gesundheitsförderung arbeitet mit dem „Setting“-Begriff, womit Lebenswelten gemeint sind,<br />
in denen bestimmte Bevölkerungsgruppen leben, wohnen oder arbeiten. Bereits weit verbreitete<br />
soziale Settings für Gesundheitsförderung sind der Betrieb, die Schule oder der Kindergarten.<br />
Regionale Settings sind vor allem die „Gesunde Städte“-Projekte und kleinere Einheiten, wie<br />
gesundes Quartier, gesunder Stadtteil, gesunde Wohnsiedlung oder gesunder Gemeindebau.<br />
Kilian, Geene und Philippi (2004) beschreiben drei Schlüsselelemente des Setting-Ansatzes: (1)<br />
die Befähigung zur Wahrnehmung der eigenen gesundheitsbezogenen Interessen, (2) die<br />
aktive Einbindung und Beteiligung der Zielgruppe an der Planung und Durchführung der<br />
Maßnahmen (Partizipation) sowie Empowerment und (3) die Entwicklung gesundheitsfördernder<br />
Strukturen im Sinne einer organisatorischen Festigung der gesunden Lebenswelt<br />
(Kuhlmann und Koch 2009, S. 17).<br />
„<strong>Gesundes</strong> <strong>Ottakring</strong>“ ist ein Projekt im kommunalen Setting. Gerade in diesem Setting sind die<br />
Aktionsebenen „Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten“ und „Unterstützung<br />
gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen“ der Ottawa Charta von besonderer Wichtigkeit<br />
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