Gesundes Ottakring Analysebericht - Wiener Gesundheitsförderung
Gesundes Ottakring Analysebericht - Wiener Gesundheitsförderung
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1 KURZZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE<br />
Die Analyse der Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Bevölkerung <strong>Ottakring</strong>s wurde auf<br />
Basis des Modells zur Erklärung sozialer und gesundheitlicher Ungleichheiten von Andreas<br />
Mielck (2005) durchgeführt. Es beschreibt die Zusammenhänge und Wechselwirkungen<br />
zwischen sozialer Lage und Gesundheitsverhalten. Dabei wurden sowohl gesundheitsbelastende<br />
Faktoren als auch Bewältigungsressourcen der <strong>Ottakring</strong>er Bevölkerung analysiert<br />
und die Angebotsstrukturen in <strong>Ottakring</strong> recherchiert. Ziel der Analyse war, den spezifischen<br />
Bedarf an Gesundheitsförderungsmaßnahmen zu erheben und Ansatzpunkte für die<br />
Umsetzung im unmittelbaren Lebensumfeld der <strong>Ottakring</strong>erInnen zu identifizieren.<br />
Unterschiede in den gesundheitlichen Belastungen<br />
<strong>Ottakring</strong> zeigt sich in Bezug auf seine Bevölkerung als heterogener Bezirk. Der Anteil von<br />
MigrantInnen liegt mit ca. 27 % über dem Durchschnitt von Wien (20 %). Die Altersstruktur der<br />
Bezirksbevölkerung ist etwas jünger als der <strong>Wiener</strong> Durchschnitt, insbesondere der Anteil von<br />
Menschen zwischen 15 und 59 Jahren liegt in <strong>Ottakring</strong> deutlich über dem <strong>Wiener</strong> Durchschnitt.<br />
Die Daten zum Bildungsstand zeigen, dass über ein Drittel der <strong>Ottakring</strong>erInnen nur über einen<br />
Pflichtschulabschluss verfügt, ca. 40% haben einen Lehr- bzw. BMS-Abschluss, 12,9 % haben<br />
Matura und weniger als 10 % der <strong>Ottakring</strong>er Bevölkerung hat einen akademischen Abschluss<br />
(siehe Kapitel 3.1 bis 3.2). Der östliche Teil <strong>Ottakring</strong>s ist von einem niedrigen Bildungsniveau,<br />
hoher Arbeitslosigkeit, niedriger beruflicher Qualifikation und einem niedrigen Einkommen<br />
seiner BewohnerInnen geprägt. Die gürtelnahen Gebiete sind gekennzeichnet durch eine hohe<br />
Bebauungsdichte, wenig Freiräume und Grünflächen sowie einen hohen Anteil an Substandardwohnungen<br />
bzw. Wohnungen mit nur Basisqualität. Diese Faktoren weisen auf eine<br />
hohe gesundheitliche und soziale Belastung in diesem Bezirksgebiet hin (siehe Kapitel 3.2).<br />
Auch die befragten ExpertInnen nennen die hohe Bebauungsdichte und den Mangel an<br />
Grünflächen und Freiräumen im Wohngebiet als Belastungen im Bereich der Lebens- und<br />
Wohnbedingungen. <strong>Ottakring</strong> gehört zu den am dichtest verbauten Gebieten Wiens. Zwar sind<br />
mehr als ein Drittel der Fläche <strong>Ottakring</strong>s Grünflächen, davon sind aber 59% Waldgebiete am<br />
Wilhelminenberg und nur 13% Parkanlagen in den Wohngebieten. Daraus ergibt sich ein hoher<br />
Nutzungsdruck der vorhandenen Flächen in naheliegenden Parks. Vor allem die<br />
Gründerzeithäuser in Gürtelnähe haben wenig grüne Innenhöfe, die genutzt werden können. Im<br />
öffentlichen Raum gibt es ebenfalls wenige Freiräume und Orte, wo Begegnungen stattfinden<br />
können.<br />
Darüber hinaus wird von den ExpertInnen die vor allem in gürtelnahen Wohngebieten aus dem<br />
hohen Verkehrsaufkommen resultierende Belastung mit Lärm und Schadstoffen wie Feinstaub<br />
angeführt. Auch in den beengten Wohnverhältnissen sehen die Befragten ein Belastungs-<br />
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