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Gesundes Ottakring Analysebericht - Wiener Gesundheitsförderung

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im täglichen Ablauf in den Familien oft nicht mehr gegeben. „Es gibt keine gemeinsamen<br />

Mahlzeiten. Kein gemeinsames Frühstück oder so.“ (I.2: 39-41). Von einer Interviewpartnerin<br />

wird auch der Aspekt hervorgehoben, dass gemeinsames Kochen oder Backen positive<br />

Auswirkungen auf die seelische Gesundheit haben und das Familienleben positiv beeinflussen<br />

kann: „[…] obwohl Weihnachtskekse an sich jetzt nichts besonders <strong>Gesundes</strong> sind, aber es ist<br />

[…] etwas, das sie aktiv tut um das Familienleben positiv atmosphärisch zu beeinflussen“ (I.4:<br />

112-114).<br />

Mangelndes Wissen ihrer KlientInnengruppen über gesunde Ernährung wird von den<br />

InterviewpartnerInnen als weiterer wesentlicher Faktor für das Ernährungsverhalten<br />

wahrgenommen. Das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen ist geprägt von den<br />

in der Familie bestehenden Werten dazu (I.1, 2, 8).<br />

Eine Interviewpartnerin nennt die geringen Zeitressourcen aufgrund beruflicher Verpflichtungen,<br />

die gesundes Kochen kaum erlauben. „[…] also auch viele Fertigprodukte auf den Tisch<br />

kommen, zum Teil weil sie auch berufliche Zeiten haben, wo sie auch nicht anders können, weil<br />

sie in der Früh raus müssen und am Abend spät kommen, gerade auch bei Migranten.“ (I.4: 35-<br />

37).<br />

Einige Einrichtungen in <strong>Ottakring</strong> haben die Auseinandersetzung mit Gesundheitsthemen in ihr<br />

Angebot integriert z.B. in Form von Sensibilisierung, Wissensvermittlung und Beratung zum<br />

Thema Ernährung und Weitervermittlung an entsprechende Einrichtungen bei Anliegen mit<br />

spezifischem Beratungsbedarf. Zur Stärkung des Gesundheitsbewusstseins werden<br />

gemeinsame Aktivitäten wie z.B. eine gemeinsame gesunde Jause angeboten. In manchen<br />

Einrichtungen wird regelmäßig gemeinsam gesund gekocht (I.2, 5, 8).<br />

4.6.3 Seelische und soziale Gesundheit<br />

Im Bereich der seelischen Gesundheit werden von InterviewpartnerInnen, die mit der<br />

Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen konfrontiert sind, die Themen Körperbewusstsein, -<br />

entwicklung und -pflege sowie Pubertät und Sexualität angesprochen. Besonders junge<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund weisen laut Befragten wenig Wissen zu diesen<br />

Themengebieten auf, weil sie zuhause „tabu“ sind. Es fällt ihnen häufig schwer, mit den<br />

Veränderungen umgehen zu können. „Viele Mädchen sind auch wenig aufgeklärt und merken<br />

dann die Veränderung erst, wenn sie in der Pubertät eintritt, gerade bei Mädchen ist das oft<br />

sehr krass, und sie finden sich nicht damit zurecht, was mit ihnen passiert“ (I.5: 32-35). In<br />

Zusammenhang mit den genannten Bereichen ergeben sich eine Vielzahl an Konflikten und<br />

Problemen in Familien, was sich auf die seelische und soziale Gesundheit der Menschen<br />

negativ auswirkt.<br />

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