Zukunft fördern. - Stiftung Partner für Schule NRW ...

1.1 Dialog: Integrationsprojekt VAmB, Metro Group AG, Düsseldorf
Eine vollwertige Berufsausbildung
Um eine vollwertige Berufsausbildung in einem anerkannten Berufsbild
oder einem der so genannten „Helferberufe“ handelt es
sich bei dem Projekt VAmB (Verzahnte Berufsausbildung mit
den Berufsbildungswerken).
Das Projekt startete im
Sommer 2004 als größtes
Einzel projekt im Rahmen der
Initiative JOB (Jobs ohne
Barrieren) des damaligen
Bundesministeriums für Gesundheit.
Die wissenschaft -
liche Begleitung und Evaluation
Krimhild Hanke, Olaf Stieper
hat Professor Dr. Wolfgang
Seyd vom Institut für Berufsund
Wirtschaftspädagogik an der Universität Hamburg übernommen.
Gestartet wurde im Sommer 2004 mit 21 lern behinderten jungen
Auszubildenden aus sechs Berufsbildungswerken (BBW)
aus Nordrhein-West falen. Diese Be nachteiligten haben allesamt
ihre Berufsausbildung in Filialen und Märkten der METRO Group
fortgesetzt, nachdem sie das erste Ausbildungsjahr quasi als
reine „Inhouse-Abteilung“ im Berufsbildungswerk absolviert hatten.
Gerade im (Einzel-)Handel aber spielt der reale Kontakt zu
Vor gesetzten, (Azubi-)Kollegen und vor allem Kunden eine
VAmB ist deutlich mehr als eine bloße Praktikumskooperation.
Vielmehr geht es um eine individuelle und tiefgehende Aufgabenteilung
der Kooperationspartner im Sinne einer echten Verzahnung.
Es handelt sich hierbei ausdrücklich nicht um eine
„Billigversion“ von Integrationsarbeit. Dieses System entlastet die
BBW zwar in Bezug auf den Praxiseinsatz, erfordert aber an anderer
Stelle mindestens ebenso viele Zusatzaufgaben. Ohne die
kompetente und engagierte Unterstützung der BBW ist dieses
Modell für Wirtschaftsunternehmen nicht zu realisieren
Fazit
Dokumentation Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten
dialog 1
ausschlaggebende Bedeutung. Die reale Handelswelt lässt sich
im Schulungsraum nur unzureichend simulieren, was eine Verzahnung
erforderlich macht.
In der Folge kamen nicht nur weitere Filialen und Märkte der
METRO Group hinzu, auch die Palette der Berufsbilder wurde ausgedehnt.
2006 startete der Versuch, die Verzahnung und Einbettung
von Praxisphasen bereits im ersten Ausbildungsjahr zu
realisieren. 32 Auszubildende waren dabei. Für sie wurde in den
Berufsbildungswerken quasi ein „Trainingslager“ von mindestens 4
bis 6 Wochen zur Vorbereitung auf den Praxiseinsatz vorgeschaltet.
Hohe Integrationsquote
Erst nach einer individuell für jeden zukünftigen VAmB-Auszubildenden
erfolgten „Freigabe“ aus arbeitsmedizinischer, (sonder-)
pädagogischer, psychologischer und sozialpädagogischer Sicht
durch die Spezialisten der BBW erfolgt die Integration in den Praxisbetrieb
und somit der Start der Verzahnung.
Ab 2006 wurde im Titel des Projekts VAmB der Buchstabe „m“
auch zukünftig klein geschrieben, da der alte Titel „verzahnte Berufsausbildung
der METRO Group mit den Berufsbildungswerken“
zukünftig firmenneutral gestaltet werden sollte. In diesem Jahr
trat als zusätzlicher Praxispartner die Firma EDEKA Südwest in
das Projekt ein.
Ziel des 2007 gestarteten Folgeprojektes VAmB II ist eine Ausdehnung
auf weitere BBW und eine Erhöhung der Teilnehmerzahlen
auf 500 benachteiligte Auszubildende.
2008 zeigten die Forcierungsbemühungen große Erfolge. Zwischenzeitlich
sind über 300 (lern-)behinderte Auszubildende in
39 von bundesweit 52 Berufsbildungswerken in Berufsausbildung.
Untersuchungen der Universität Hamburg ergaben, dass die Integrationsquote
in eine sozialversicherungspflichtige Beschäf -
tigung im VAmB-Projekt seit 2004 bei überdurchschnittlichen
65% lag.
www.vamb-projekt.de
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