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Zukunft fördern. - Stiftung Partner für Schule NRW ...

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1.3 Dialog: Schülerfirmen, <strong>Schule</strong> an der Kleestraße, Wuppertal<br />

Vermittlung von Basiskompetenzen<br />

„Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach<br />

der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte – dann gibt<br />

es auch kein Motiv, sich anzustrengen.“<br />

Thomas Wenning, Klaus Peter Jung, Krimhild Hanke, Olaf Stieper, Günther<br />

Barth, Guido Linberg, Andreas Hülser (v.l.n.r.)<br />

Von diesem Gedanken des deutschen Humanwissenschaftlers<br />

Erich Fromm getrieben, bemüht sich die <strong>Schule</strong> an der Kleestraße<br />

in Wuppertal, ihren Jugendlichen Wege in den Beruf zu ebnen.<br />

Thomas Wenning und Klaus Peter Jung offenbarten, welche positiven<br />

Auswirkungen die Gründung der Schülerfirma „gamotech“<br />

auf die Perspektiven der Schülerinnen und Schüler haben.<br />

„gamotech“ wurde durch Fördermittel der Initiative „<strong>Zukunft</strong> <strong>fördern</strong>“<br />

gegründet. Sie ist integrativer Bestandteil eines von REAVIS<br />

(regionale Ausbildungs- und Arbeitsstellen-Vision) modellhaft entwickelten<br />

Förder- und Kooperationsnetzwerkes im Bereich Garten-/Landschaftsbau<br />

bzw. Friedhofsgärtner. REAVIS ist eine<br />

Initiative der Förderschulen im bergischen Städtedreieck Wuppertal,<br />

Solingen und Remscheid. Deren Ziel ist klar formuliert:<br />

„Wir müssen in der Förderschule viel früher die Fähigkeiten unserer<br />

Schüler erkennen und Stärken <strong>fördern</strong>.“<br />

Unterrichtsbezug wird bei „gamotech“ in vielfältiger Weise hergestellt.<br />

„Deutsch“ (Lesen, Formulieren, Protokolle verfassen, Bewerbungen<br />

schreiben, Aufträge annehmen und Pressetexte<br />

verfassen) wird ebenso geschult wie Mathematik (Kopfrechnen,<br />

Grundrechenarten, Kalkulation, Buchführung, Bilanz), Technik<br />

(Unfallschutz, Gerätekunde, technisches Zeichen, Motorenkunde,<br />

Arbeitsorganisation) oder Biologie (Umwelterziehung, Pflanzenkenntnisse,<br />

Pflanzenschutz, Nadel- und Laubgehölze).<br />

Weitere Informationen<br />

Dokumentation <strong>Zukunft</strong> <strong>fördern</strong>. Vertiefte Berufsorientierung gestalten<br />

dialog 1<br />

Zu diesem Zweck arbeitet die <strong>Schule</strong> an der Kleestraße eng<br />

mit dem Polizeisportverein und dem evangelischen Friedhofsverband<br />

Wuppertal zusammen. Hier übernehmen die Jugendlichen<br />

Pflege arbeiten, erlernen den ersten Umgang mit einfachen Gar-<br />

ten geräten. Sie erfahren, wie und wozu Werkzeuge eingesetzt<br />

werden. Und können, wenn sie alle Stufen dieser individuellen Förderung<br />

absolviert haben, aufsteigen. Im optimalen Fall bis zur<br />

Werkerin, zum Werker im Gartenbau.<br />

„gamotech“ – ein logischer Schritt<br />

Alle Projekte haben etwas gemeinsam. Ob Sportplatzpflege oder<br />

die Arbeit auf den Friedhöfen: Benötigt werden Gartengeräte und<br />

-maschinen. Die aber müssen gewartet, gepflegt und repariert<br />

werden. Die <strong>Schule</strong> macht sich das zunutze: Sie gründet „gamotech“.<br />

Das Unternehmen bietet den Jugendlichen in den Klassenstufen<br />

acht bis zehn drei Betätigungsfelder: Technik, Verwaltung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit. Geleitet wird es von einem Handwerksmeister,<br />

zwei Pädagogen und drei Schülern. Sie kümmern sich um<br />

alle wichtigen Belange, organisieren und planen anstehende Aufgaben.<br />

Die Zielsetzung fasst Klaus Peter Jung zusammen: „Wir vermitteln<br />

handwerklich motorische Grundtechniken, Grundlagen<br />

und Basiskompetenzen <strong>für</strong> selbstbestimmtes Leben, begleiten<br />

und betreuen Förderschüler, die aufgrund ihrer Lernerschwernisse<br />

einer besonderen Förderung zur beruflichen Eingliederung<br />

bedürfen.“<br />

Konkret lernen die Jugendlichen durch ihre Arbeit in den Projekten<br />

und in ihrer eigenen Firma unter anderem den Aufbau und<br />

die Funktion von Motoren kennen; sie können die Funktionsfähigkeit<br />

der Maschinen, Geräte und Werkzeuge kontrollieren, Störungen<br />

feststellen und kleine Reparaturen durchführen. Sie üben<br />

sich im Erledigen von Aufträgen, in Zuverlässigkeit und stellen<br />

zuletzt „Ratgeber“ <strong>für</strong> die Handhabung der Gerätschaften zusammen.<br />

Klaus Peter Jung und sein Team sind vom Wert der Schülerfirma<br />

überzeugt, auch wenn durch sie kein Geld eingenommen wird:<br />

„Wir gewinnen viel mehr als Geldscheine. Wir öffnen und gewinnen<br />

Perspektiven.“<br />

www.foerderschule-kleestrasse.de oder www.reavis.de<br />

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