Zukunft fördern. - Stiftung Partner für Schule NRW ...
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3.3 Dialog: „Berufsdetektiv“, Probst-Grüber-<strong>Schule</strong>, Stolberg<br />
Als Detektive auf Spurensuche<br />
Mit dem Erwerb des Zertifikates „Berufsdetektiv“ wird unter<br />
anderem bescheinigt, dass die Fähigkeitsprofile von Berufswünschen<br />
aufgespürt wurden.<br />
Hinter dem Modul 5 „Förderkurse <strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler<br />
mit Zuwanderungsgeschichte an der Probst-Grüber-<strong>Schule</strong>“<br />
verbirgt sich eine spannende Idee: Inspiriert durch die bekannten<br />
Hörspielgeschichten um „Die drei ???“ schlüpfen die Mädchen<br />
und Jungen der Klassen sieben und acht selbst in die Rolle<br />
von Detektiven.<br />
Ihre Aufgabe beschreibt Christoph Dickeler so: „Die Jugendlichen<br />
verfassen den handlungsorientierten, fiktiven Detektiv-Fall<br />
Christoph Dickeler (im Vordergrund links)<br />
‚Auf der Suche nach dem verschwundenen Beruf’. In der Geschichte<br />
geht es darum, dass ein Schüler nach einem Unfall<br />
sein Gedächtnis verloren hat. Er erinnert sich nicht mehr an<br />
seinen Berufswunsch. Die Klasse bietet an, ihm zu helfen. Über<br />
das Herausfinden seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten, seiner<br />
bisherigen Tätigkeiten und Interessen sammeln sie Indizien <strong>für</strong><br />
die Berufssuche.“<br />
Von Anfang an geht es darum, dass die Jugendlichen nicht<br />
einen Beruf zum Ausgangspunkt ihrer Vorbereitung auf das Arbeitsleben<br />
machen, sondern die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
zum Ausgangspunkt der Entwicklung eines<br />
Berufswunsches nehmen. Christoph Dickeler: „Wir wollen den<br />
Forschertrieb und die Neugierde der Schülerinnen und Schüler<br />
dialog 3<br />
wecken. Auch deshalb, um Alternativen zum Wunschberuf zu entwickeln.“<br />
Von „fähikeitsnaher Berufsorientierung“ spricht der Lehrer.<br />
Blickwinkel erweitern<br />
Das Detektiv-Projekt vollzieht sich in neun Schritten, in denen die<br />
Schülerinnen und Schüler auch Firmengründer mit Migrationshintergrund<br />
aufsuchen und deren Werdegang erkunden. In Zusammenarbeit<br />
mit der Agentur <strong>für</strong> Arbeit und dem Amt <strong>für</strong><br />
Wirtschaftsförderung machen sie sich zudem im Stadtgebiet und<br />
in der nahen Umgebung auf die Suche nach Arbeitsmöglichkeiten.<br />
Mit einer Videokamera halten sie die Anforderungsprofile der<br />
verschiedenen Arbeitsplätze fest und stellen diese ihren Mitschülerinnen<br />
und Mitschülern vor. Dadurch soll der Blickwinkel aller auf<br />
Berufe erweitert werden. Ein wichtiger Nebeneffekt: „Die Hemmschwellen<br />
und Ängste vor Kontakten mit Firmen nehmen ab“, erklärte<br />
Dickeler.<br />
Das Herausfinden der eigenen Fähigkeiten, der Abgleich mit Berufswünschen<br />
und das Aufspüren unbekannter, aber geeigneter<br />
Berufe gehört zu den pädagogischen Zielen des Projektes. Anschließend<br />
geht es <strong>für</strong> die Jugendlichen darum herauszufinden,<br />
welche Firmen in den Berufen, die sie <strong>für</strong> sich entdeckt haben,<br />
Das Zertifikat wird <strong>für</strong> folgende Kompetenzen erteilt: Erkennen<br />
und Benennen von Stärken und Schwächen, Kontakt zu geeigneten<br />
Firmen herstellen, Wissen, wie man sich bewirbt, Nutzung<br />
des Internetportals www.planet.berufe.de und Anleitung von Mitschülerinnen<br />
und Mitschülern, Informationsbeschaffung über Anforderungsprofile<br />
von Berufen. Der oder die Jugendliche ist<br />
darüber hinaus in der Lage, theoretische Informationen in Firmen<br />
vor Ort zu überprüfen und kann seine/ihre Eignung <strong>für</strong> den<br />
Wunschberuf in einem Vorstellungsgespräch formulieren.<br />
Weitere Informationen<br />
ausbilden und Kontakt zu den Firmen aufzunehmen. Krönender<br />
Abschluss des Projektes ist eine Präsentation der persönlichen<br />
Ergebnisse vor Mitschülerinnen und Mitschülern, Eltern und außerschulischen<br />
<strong>Partner</strong>n.<br />
Christoph Dickeler, dickeler@probst-grueber-schule.de<br />
32 Dokumentation <strong>Zukunft</strong> <strong>fördern</strong>. Vertiefte Berufsorientierung gestalten