Zukunft fördern. - Stiftung Partner für Schule NRW ...
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2.2 Dialog: Brücken ins Studium, Paul-Klee-Gymnasium Overath<br />
Schnupperwochen an der Uni<br />
„Was ist <strong>für</strong> mich das Richtige?“ Diese Frage stellen sich viele<br />
Schülerinnen und Schüler, je näher das Ende der Schulzeit naht.<br />
Sie grübeln, ob sie sich <strong>für</strong> eine Ausbildung oder ein Studium<br />
entscheiden sollen.<br />
Doch gerade übers Studium wissen viele häufig zu wenig. Mit dem<br />
Projekt „Brücken ins Studium“ hilft das Paul-Klee-Gymnasium in<br />
Overath den jungen Menschen, einen ersten Einblick in den Alltag<br />
an den Hochschulen zu gewinnen.<br />
Dass alle Schülerinnen und Schüler<br />
in der Jahrgangsstufe 11 ein<br />
Betriebspraktikum absolvieren<br />
müssen, ist nicht neu. Neu aber<br />
ist die Wahlmöglichkeit <strong>für</strong> die<br />
Oberstufenschüler am Overather<br />
Gymnasium. Sie können sich<br />
alternativ <strong>für</strong> eine Schnupperwoche<br />
an einer Universität entscheiden.<br />
Wählen können sie<br />
Kordula Vorgerd-Schachner, Holger Braedel,<br />
Kathrin Gräßle (v.l.n.r.)<br />
zwi schen Aachen, Siegen, Bonn,<br />
Köln sowie den Fachhochschulen<br />
Köln, Gummersbach und Bonn/Rhein-Sieg. Und natürlich steht<br />
ihnen auch frei, <strong>für</strong> welchen Studiengang sie sich interessieren.<br />
Projektleiter Holger Braedel weiß um die Bedeutung eines frühen<br />
Kontaktes zur Uni. „Diese eine Woche reicht häufig schon aus,<br />
Schwellenängste abzubauen und einen intensiven Einblick in das<br />
Studienleben zu gewinnen.“ Immer mehr seiner Schülerinnen und<br />
Schüler erkennen den Wert und nutzen diese Chance. Und manch<br />
einer stellt am Ende der Woche nicht nur erstaunt fest, dass er<br />
im Hörsaal gar nicht als Schüler aufgefallen ist. Sondern er sieht<br />
plötzlich klar: „Das ist das richtige Fach <strong>für</strong> mich.“ Oder eben nicht.<br />
Lohnendes Engagement<br />
Allein schon die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Angeboten<br />
der Hochschulen stellt <strong>für</strong> die Jugendlichen eine wertvolle<br />
Erweiterung des eigenen Horizonts dar, ist sich Holger Braedel<br />
sicher, der seine Schützlinge stets daran erinnert, dass der Ausflug<br />
ins Studentendasein alles andere als Ferien sein sollen. Die<br />
Schülerinnen und Schüler tauchen ein in die Welt der Studenten,<br />
ihre Eigenständigkeit wird gefördert. Sie suchen sich Vorlesungen<br />
dialog 2<br />
und Seminare aus, kümmern sich um die eigene Unterbringung.<br />
Die Absprachen mit den Universitäten übernimmt das Gymnasium.<br />
Während des Praktikums stehen Hochschule und <strong>Schule</strong><br />
beratend zur Seite. Dank finanzieller Rückendeckung durch „<strong>Zukunft</strong><br />
<strong>fördern</strong>“ können auch Jugendliche aus weniger finanzstarken<br />
Familien Uniluft schnuppern.<br />
Natürlich hat das Projekt seinen Preis, verriet Holger Braedel den<br />
Besuchern des Dialogs 2. Schließlich ist der Arbeitsaufwand <strong>für</strong><br />
die Pädagogen nicht gerade gering. Zwei Halbjahre, so rechnet<br />
er vor, sind erforderlich <strong>für</strong> den Aufbau der notwendigen Strukturen.<br />
„Aber es lohnt sich“, lautet seine Bilanz. Heute profitieren<br />
<strong>Schule</strong> und Schüler von den guten Kontakten zu den Hochschulen.<br />
„Wir konnten bislang jedenfalls alle Praktikumswünsche erfüllen.“<br />
Erforderlich sei darüber hinaus ein Koordinator <strong>für</strong> das<br />
Projekt, der da<strong>für</strong> pro Woche drei Stunden entlastet werden<br />
müsse.<br />
Die Reaktionen der Jugendlichen auf die Uni-Erfahrung, die sie<br />
auch in Praktikumsmappen festhalten müssen, bestätigt Kollegium<br />
und Eltern darin, auch künftig „Brücken ins Studium“ zu<br />
schlagen. Während nach Einschätzung Braedels üblicherweise<br />
höchstens 20% der Elftklässler wissen, was sie später machen<br />
möchten, steigt diese Zahl dank dieses Projekts sprunghaft auf<br />
über 50% an. Und noch einen positiven Aspekt stellen die Pädagogen<br />
fest. Das Arbeitsverhalten manches Schülers ändert sich<br />
– stärker als zuvor, weiß er nun, worauf es ankommt.<br />
Die Bilanz von Holger Braedel fällt positiv aus:<br />
„Die Schülerinnen und Schüler denken über Studium und Beruf gezielter<br />
nach, ermitteln eine mögliche Fachrichtung nach Fähigkeit<br />
und Neigung, überwinden Schwellenängste und lernen<br />
Abläufe von Studium oder betrieblicher Ausbildung kennen. Sie<br />
können äußere und persönliche Rahmenbedingungen realistisch<br />
abschätzen, gegebenenfalls Korrekturen an Zielen und Wunschbildern<br />
vornehmen und ihre Selbstständigkeit stärken.“<br />
Fazit<br />
Holger Braedel, Paul-Klee-Gymnasium, Pérenchiesstr. 1,<br />
51491 Overath, 02206/3025; hbraedel@pkg-overath.de<br />
www.pkg-overath.de<br />
Dokumentation <strong>Zukunft</strong> <strong>fördern</strong>. Vertiefte Berufsorientierung gestalten