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Oberösterreich - Wohnbau

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Rund ums Bauen, Wohnen und Renovieren<br />

60<br />

Haustypen<br />

Niedrigenergiehaus<br />

Um ein Niedrigener giehaus (NEH) zu<br />

bauen, muss man schon am Beginn<br />

der Planung ein klares Konzept vor<br />

Augen haben. Vorsicht ist auch bei der<br />

Ziel-De finition geboten, da der Begrif f<br />

„Nie drigenergiehaus“ unterschiedlich<br />

definiert ist.<br />

Das OÖ. Niedrigenergiehaus ist als Haus<br />

mit einer Nutzheiz-Ener giekennzahl<br />

un ter 50kWh/m 2 a definiert.<br />

Richtwerte für die Bauteile:<br />

Es gibt keine generellen Aussagen über<br />

notwendige U-W erte, da diese auch<br />

stark von der Bauform abhängen. Als<br />

An haltspunkte können gelten:<br />

• Außenwände: kleiner 0,2 W/m 2 K<br />

• Fenster: Verglasung zumindest 0,9<br />

W/m 2 K<br />

• Decken und Dachschrägen: kleiner<br />

0,15 W/m 2 K<br />

Nullenergiehaus<br />

Als Nullenergiehaus wird meist ein Haus<br />

bezeichnet, das über ein Jahr gesehen<br />

energieneutral ist. Das heißt, das jede<br />

Energie (auch elektrische) ausgeglichen<br />

bilanziert. Vom echten ener gieautarken<br />

Haus unterscheidet es sich im Zeitver -<br />

halten, da bei einer echten Ener gieautarkheit<br />

zu jedem Zeitpunkt die benötigte<br />

Energie selbst erzeugt wird. Beim<br />

Nullenergiehaus wird aber die Ener gieunabhängigkeit<br />

nur als Jahresbilanz<br />

ge fordert. In der praktischen Ausführung<br />

müssen solche Häuser entweder mit PV-<br />

Anlagen oder mit Blockheizkraftwer -<br />

ken ausgerüstet werden, da in Summe<br />

auch kein Strom bezogen wird. Allerdings<br />

können günstigere netzgekoppelte<br />

Anlagen verwendet werden.<br />

Null-Heizenergie-Haus<br />

Das Null-Heizener gie-Haus benötigt<br />

keine von außen zugeführte Energie zum<br />

Heizen. Möglich ist dies in unserem Klima<br />

nur durch aktive Systeme (sehr große<br />

Solaranlage, eventuell mit Saisonspeicher).<br />

Die Kosten sind dabei allerdings<br />

sehr hoch, sodass solche Häuser aus<br />

wirtschaftlichen Gründen nur selten realisiert<br />

werden. Nicht verwechselt sollte<br />

dieser Baustandard mit dem Passivhausstandard<br />

werden, bei dem immer noch<br />

bis zu 15kWh/m 2 Nutzener gie zur<br />

Be heizung notwendig sind.<br />

Passivhaus<br />

Ein Passivhaus weist nach einer Definition<br />

des Passivhaus-Instituts Darmstatt<br />

einen Heizwärmebedarf (Ener giekennzahl)<br />

von maximal 15kWh/m 2 , a auf.<br />

Bei so guten thermischen Eigenschaften<br />

ist ein konventionelles Heizsystem nicht<br />

mehr nötig, das Haus wird durch die<br />

inneren Gewinne (Personen, Elektro-<br />

geräte) und die solaren Gewinne geheizt.<br />

Der Restwärmebedarf wird durch Erwärmung<br />

der Zuluft abgedeckt. Ohne kontrollierte<br />

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

ist dies nicht möglich,<br />

weil die Lüftungswärmeverluste zu groß<br />

wären.<br />

Da die guten thermischen Eigenschaften<br />

nicht durch inef fiziente Bereitstellung<br />

der notwendigen Restener gie zunichte<br />

gemacht werden sollen, werden weitere<br />

Passivhaus-Kriterien vorgegeben:<br />

• Heizlast:<br />

max. 10W/m 2<br />

• Gesamt-Endenergiebedarf (alle Ener-<br />

giedienstleistungen, auch Strom):<br />

max. 42kWh/m 2<br />

• Gesamt-Primärenergiebedarf (alle<br />

Ener giedienstleistungen):<br />

max. 120kWh/m 2<br />

Bei neuen Technologien ist es natur gemäß<br />

so, dass sie polarisieren und kontrovers<br />

diskutiert werden. Lobeshymnen<br />

und Jubelmeldungen zum Passivhaus<br />

sind im Internet leicht zu finden, seriöse<br />

Kritik und objektive Anmerkungen sind<br />

dagegen rar. Aus diesen Gründen haben<br />

wir dem Thema „Passivhaus“ etwas<br />

mehr Platz eingeräumt.

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