Oberösterreich - Wohnbau
Oberösterreich - Wohnbau
Oberösterreich - Wohnbau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Rund ums Bauen, Wohnen und Renovieren<br />
94<br />
mers. Eine solche kontrollierte Wohnraumlüftung<br />
ist bei Neubauten immer<br />
öfter anzutref fen, in Altbauten jedoch<br />
nur sehr schwer nachrüstbar. Bei Schimmelflecken<br />
an der Außenwand sollten<br />
Sie auch eine thermische Sanierung (z.<br />
B. Vollwärmeschutz in Betracht ziehen.<br />
Etwas verbessern lässt sich die Situation,<br />
wenn man seine Gewohnheiten ändert,<br />
auch wenn dies natürlich nicht so leicht<br />
ist. Temperieren Sie das Schlafzimmer<br />
auch tagsüber leicht, damit die Wände<br />
nicht zu stark auskühlen.<br />
Lassen Sie keinesfalls am Abend die<br />
warme (feuchte) Luft aus beheizten<br />
Zimmern ins Schlafzimmer, um es etwas<br />
zu temperieren! Auf diese Art gelangt<br />
nämlich sehr viel Feuchtigkeit mit der<br />
Luft ins Zimmer , die sich dann an den<br />
kühlen Wänden niederschlägt.<br />
Versuchen Sie, ob Sie nicht auch im<br />
Schlafzimmer eine Stoßlüftung statt der<br />
Dauerlüftung mit gekippten Fenstern<br />
durchführen können. Versuchen Sie, ob<br />
es nicht auch ausreicht, direkt vor dem<br />
Schlafengehen und dann gleich nach<br />
dem Aufstehen, sowie mehrmals tagsüber<br />
zu lüften.<br />
Richtiges Lüften<br />
Richtiges Be- und Durchlüften aller<br />
Räumlichkeiten lässt unter normalen<br />
Umständen der Schimmelbildung und<br />
damit auch einer Gesundheitsgefährdung<br />
keine Chance. Allerdings ist das oft<br />
einfacher gesagt als dann auch getan.<br />
Be achten Sie bitte die folgenden Punkte,<br />
um in Ihrer Wohnung, in Ihrem Haus,<br />
nicht nur Bauschäden, sondern auch<br />
Energieverluste zu vermeiden und um<br />
vor allem ein gesundes Raumklima zu<br />
haben.<br />
• Unterscheidung: Unterschieden wer -<br />
den muss zwischen der natürlichen und<br />
der maschinellen Lüftung. Zur ersteren<br />
gehört die Fugen- und Fensterlüftung.<br />
„Natürlich“ heißt diese Lüftungsform,<br />
weil sie sich allein über Temperaturdifferenzen<br />
sowie Wind-, Luft- und Dampfdrücke<br />
er gibt. Die Fugenlüftung er gibt<br />
sich durch alle Undichtheiten eines Gebäudes.<br />
In den vergangenen Jahren wurde<br />
undichten Stellen vermehrt Beachtung<br />
geschenkt und Gebäude wurden<br />
(was richtig ist) dichter gebaut.<br />
Um so wichtiger ist deshalb die effektive<br />
Fensterlüftung. Gezielt und innerhalb<br />
kürzester Zeit kann ein Luftaustausch<br />
– und damit die Entfernung des über -<br />
schüssigen Wasserdampfs, der ansonsten<br />
zu Tauwasserbildung führen kann – bewerkstelligt<br />
werden. Von einer zuver -<br />
lässigen Lüftung kann jedoch oft keine<br />
Re de sein. In vielen Fällen wird einfach<br />
falsch gelüftet.<br />
• Gekippte Fenster vermeiden! Bei diesem<br />
weitverbreiteten Lüften wird nur ein<br />
geringer Luftaustausch erzielt, weshalb<br />
die Fenster oft den ganzen Tag gekippt<br />
bleiben. Dabei kommt es während der<br />
kalten Jahreszeiten zu unnötigen Ener -<br />
gieverlusten. Durch die stärkere Auskühlung<br />
der Fensterleibung kann es sogar<br />
zu Tauwasserschäden kommen. Wer also<br />
sparsam bei den Heizkosten sein will<br />
und gleichzeitig ef fektiv lüften möchte,<br />
um Bauschäden und Schim melbildung<br />
zu vermeiden, für den empfehlen sich<br />
die Stoß- oder Querlüftung, die geringere<br />
Energieverluste und keine Auskühlung<br />
der Bauteile verursachen.<br />
• Stoßlüftung: bei of fenem Fenster 4-<br />
10 Minuten mehrmals täglich lüften<br />
• Querlüftung: alle Fenster und Türen 2-<br />
4 Minuten und mehrmals täglich öffnen<br />
• Die Luftfeuchtigkeit in den Räumen<br />
sollte sich zwischen 40 und 60 Prozent<br />
bewegen. Wer sich generell nicht sicher<br />
ist, ob er die relative Luftfeuchtigkeit<br />
ohne Hilfsmittel kontrollieren kann,<br />
kann sich ein Hygrometer zulegen.<br />
• Unbeheizte oder weniger beheizte<br />
Räume sollten nicht durch die Raumluft<br />
anderer Räume mitbeheizt werden, denn<br />
der in der Luft des wärmeren Raumes<br />
enthaltene Wasserdampfes würde die<br />
relative Luftfeuchtigkeit in den kalten<br />
Räumen sehr schnell ansteigen lassen<br />
und sich als Tauwasser an den kälteren<br />
Oberflächen der Außenwände absetzen.<br />
Räume daher nicht zu stark auskühlen<br />
lassen!<br />
• Türen zu Räume mit viel Feuchtigkeitsanfall<br />
sollten geschlossen bleiben,<br />
damit die Feuchtigkeit nicht in der gesamten<br />
Wohnung verteilt wird.<br />
• Auch die Kellerräume ausreichend<br />
belüften. Oftmals bleiben Kellerfenster<br />
das ganze Jahr über einen Spalt geöf fnet.<br />
Dies kann zu Problemen führen,<br />
da ins besondere im Frühjahr , wenn die<br />
Tem peratur der Außenluft und damit<br />
auch die Luftfeuchtigkeit hoch ist, sich<br />
die Feuchtigkeit der Außenluft an den<br />
Ober flächen der kalten Kellerwände<br />
als Tau wasser absetzt. Auch im Sommer<br />
sind die Kelleraußenwände durch<br />
das angrenzende Erdreich immer etwas<br />
kühler. Lüften sie deshalb schimmelgefährdete<br />
Kellerräume im Sommer weniger<br />
und am besten nur in der Nacht. Im<br />
Winter sollten Sie möglichst wie in den<br />
Wohn räumen lüften.