Oberösterreich - Wohnbau
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Rund ums Bauen, Wohnen und Renovieren<br />
86<br />
Renovieren und Sanieren<br />
Bei einer Renovierung oder einem<br />
Umbau denken die meisten<br />
zu allererst einmal an die<br />
sprichwörtlichen „Umstände“, an<br />
Schmutz, Unannehmlichkeiten,<br />
Belastungen und Kosten. Renovierung<br />
bedeutet aber mehr:<br />
Schutz von wertvoller Bausubstanz<br />
und auch Verbesserung der<br />
Wohnqualität.<br />
Aus diesen Gründen sollte<br />
man keine sogenannten „halben<br />
Sa chen“ machen. Denn sie<br />
sind auf längere Sicht gesehen<br />
wesentlich kostspieliger, da sie ja<br />
zugleich schon der Startschuss für<br />
die nächste Teilsanierung sind.<br />
Beim Sanieren sollten Sie unbedingt<br />
immer vorher den jeweils<br />
zuständigen Fachmann zu Rate<br />
ziehen.<br />
Trockenlegung von feuchten Mauern<br />
Der Albtraum eines jeden Hausbesitzers:<br />
feuchtes Mauerwerk! Muf figer Geruch,<br />
Feuchtflecken an den Wänden, abplatzende<br />
Putzflächen. Feuchtigkeit im<br />
Mauerwerk stellt eine bedeutende<br />
Ge fahr für die Substanz und somit für<br />
die Werterhaltung von Gebäuden dar .<br />
Die Feuchtigkeit schaf ft einen idealen<br />
Nähr boden für gesundheitsschädliche<br />
Schim melpilze.<br />
Ablösung von Tapeten<br />
Die ersten Vorboten sind ein abblätternder<br />
Innenputz, leichte Ablösung von<br />
Ta peten und ein muf figer Geruch. Eine<br />
nähere Betrachtung zeigt die Ursache:<br />
eine nasse Wand. Die Ursache ist meist<br />
das Eindringen von Wasser. Mangelhafte<br />
Abdichtung der Außenwände, denn der<br />
Boden bindet Wasser aus Niederschlägen,<br />
welches sich unmittelbar an der<br />
Außenwand befindet und kann dann<br />
in das Mauerwerk eindringen. Abhilfe<br />
schafft hier eine vertikale Abdichtung.<br />
Das Kellermauerwerk wird bis hin zu<br />
den Fundamenten freigelegt. Alle Erdreste<br />
und alle losen Bestandteile sind<br />
zu entfernen. Danach erfolgt das äußere<br />
Ab dichten mittels Auftragen des Isolierputzes<br />
und des Isolieranstrichs, Anstellen<br />
der Perimeterdämmung und Verlegen<br />
eines Drainagerohrs in einen Kiesmantel<br />
mit dem erforderlichen Gefälle. Auch<br />
über die Grundfläche des Mauerwerks<br />
wird Feuchtigkeit aufgenommen, die<br />
durch die Kapillarwirkung nach oben<br />
steigt. Wie bei einem Zuckerwürfel, der<br />
sich in einer Kaffeepfütze befindet, steigt<br />
die Flüssigkeit entgegen der Schwerkraft<br />
nach oben. Abhilfe schafft hier eine horizontale<br />
Abdichtungen.<br />
Der Keller als Wanne<br />
Dabei wird das gesamte Keller geschoß<br />
wie eine Wanne ausgebildet. Die Mauerschichten<br />
werden mit horizontalen<br />
Feuchtigkeitssperren gesichert. Die<br />
Au ß-enseite der Kellerwände (von der<br />
Unterkante der Bodenplatte bis knapp<br />
über die spätere Geländeoberkante) wird<br />
zusätzlich mit einem Isolieranstrich<br />
versehen, vorzugsweise aus flüssigem<br />
Bi tumen. Die Außenabdichtung erfolgt<br />
mittels einer Bitumen-Kunststof femulsion.<br />
Entlang der Außenwand, möglichst<br />
unter der Bodenplattenhöhe, muss eine<br />
Drainage verlegt werden. Sie sollte ein<br />
Gefälle von etwa ein bis zwei Prozent<br />
zum Kanal oder zur Oberflächenwassersammelstelle<br />
hin aufweisen. Solche<br />
Maßnahmen sind vor allem beim Neu bau<br />
wichtig, denn eine spätere Sanierung mit<br />
diesem Verfahren ist sehr kostspielig.<br />
Horizontal- und Vertikalabdichtung<br />
Bei einer Sanierung ist es immer sinnvoll<br />
neben einer Vertikal- auch eine<br />
Horizontalabdichtung auszuführen, denn<br />
man kann selten den genauen Weg des<br />
Wassers nachvollziehen, sodass auf alle<br />
Fälle eine Komplettabdichtung vor genommen<br />
werden sollte. Beim Neubau<br />
wird immer rund um das Bauwerk ein<br />
Drainagering mit einem Kontrollschacht<br />
gelegt. Ein weiteres Verfahren, um feuchte<br />
Mauern wieder trocken zu bekommen,<br />
ist das Maueraustauschverfahren.<br />
Dieses Verfahren bedeutet aber auch<br />
ei nen sehr hohen Aufwand. Die Keller -<br />
mauer außen muss freigegraben werden,<br />
die Steine der untersten Schicht wer -<br />
den unmittelbar über der Bodenplatte<br />
meterweise entfernt. Das darüberliegende<br />
Mauerwerk wird abgefangen und<br />
als Sperrschicht beispielsweise eine<br />
Bi tumenbahn eingebaut. Die Maueröf fnung<br />
wird mit neuen Steinen und Ze -<br />
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