Erst der Anfang - IHK-AuÃenwirtschaftstag NRW
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Kultur<br />
In Bocholt entsteht die LWL-Kulturfabrik<br />
Frische Kultur<br />
in alten Mauern<br />
Eine <strong>der</strong> Hauptattraktionen von Bocholt ist das Textilmuseum.<br />
Das wird sich in naher Zukunft ganz erheblich<br />
vergrößern – und sein Angebot vervielfachen.<br />
Zurzeit laufen die Bauarbeiten am ehemaligen<br />
Gebäude <strong>der</strong> Spinnerei Herding auf<br />
Hochtouren. Schon bald soll hier die neue<br />
LWL-Kulturfabrik für quirliges Leben sorgen.<br />
Zugegeben: Danach sieht es im Moment<br />
noch nicht aus. Wer den Ort des<br />
Geschehens von <strong>der</strong> vorbeiführenden Industriestraße<br />
betritt, fühlt sich eher wie auf<br />
einem Bauhof. Das liegt zum einen an den<br />
großen Paletten- und Materialstapeln, zwischen<br />
denen sich ein kleines Labyrinth gebildet<br />
hat; zum an<strong>der</strong>en aber auch daran,<br />
dass dieser vorgelagerte „Platz“ noch vor<br />
kurzem das Innere einer Halle war, <strong>der</strong>en<br />
Abmessungen durch Reste an den neuen<br />
Außenmauern noch ablesbar sind.<br />
„Das gehört zum Konzept“, erläutert Dr.<br />
Hermann Josef Stenkamp, <strong>der</strong> als Leiter des<br />
Textilmuseums auch die Aufsicht über die<br />
Bauarbeiten übernommen hat. „Wir erhalten,<br />
was zu erhalten ist. Wir benötigen<br />
einen großzügigen, ansprechenden Eingangsbereich,<br />
den wir lei<strong>der</strong> nur auf Kosten<br />
des alten Kesselhauses gewinnen konnten.<br />
Im gleichen Zug haben wir aber dafür gesorgt,<br />
dass die Spuren des Kesselhauses erkennbar<br />
und damit erlebbar bleiben.“<br />
Vieles unter einem Dach<br />
So soll die neue LWL-Kulturfabrik in Bocholt bald<br />
aussehen.<br />
Foto: LWL-Industriemuseum<br />
Für das Textilmuseum bedeutet <strong>der</strong> Umbau<br />
des so genannten Herding-Gebäudes einen<br />
Einschnitt. „Bisher“, so Stenkamp, „lag unser<br />
Schwerpunkt in <strong>der</strong> Ausstellung und<br />
Vorführung historischer Textilmaschinen.“<br />
Aufgelockert wurde <strong>der</strong> Maschinenpark<br />
durch kleinere Ausstellungen und Aktionen.<br />
Jetzt steht ein Vielfaches <strong>der</strong> Fläche<br />
zur Verfügung. „Wir sind dabei, ein umfassendes<br />
Kulturzentrum aufzubauen, das<br />
zwar weiter auf dem Textilen basiert, aber<br />
weit darüber hinausreicht“, so Stenkamp.<br />
Die neue LWL-Kulturfabrik soll demnach<br />
eine Maschinenschau sein, daneben aber<br />
auch eine Schauproduktion haben, Heimat<br />
für Künstler und Ateliers sein, sich als Veranstaltungsort<br />
einen Namen machen, als<br />
Zentrum für Museumspädagogik dienen<br />
sowie mit einer außergewöhnlichen Restauration<br />
auf dem Dach aufwarten.<br />
Das Projekt „Aufbau West“<br />
Dass dieses umfangreiche Projekt sich jetzt<br />
in <strong>der</strong> Umsetzung befindet, verdankt es<br />
paradoxerweise auch <strong>der</strong> Wirtschaftskrise.<br />
Denn Ende 2008 wurde als eine Gegenmaßnahme<br />
zur sich abzeichnenden Flaute das<br />
Konjunkturpaket II von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
auf den Weg gebracht. Entsprechende<br />
Geldmittel wurden dem Landschaftsverband<br />
Westfalen-Lippe zur Verfügung gestellt<br />
und <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um unterstützte die<br />
Ausbau-Idee des von ihm betriebenen Tex-<br />
66 wirtschaftsspiegel 7–8 · 2010