Erst der Anfang - IHK-Außenwirtschaftstag NRW

BetriebsBesichtigung
Prachtlama in Gelsenkirchen
Tierisch gut für Menschen
Beate Pracht bietet geführte Touren durchs Ruhrgebiet –
mit Lamas. In ihren Veranstaltungen geben die Tiere den
Rhythmus vor und der Mensch lernt von und mit ihnen.
Eine tierisch gute Geschäftsidee.
Caruso hat sich einen staubigen Platz ausgesucht.
Er liegt auf der Seite und reibt sich
im Sand. Sein Gesicht ist entspannt. Locker
hängt die Unterlippe herunter. „Er lacht“,
sagt seine Besitzerin Beate Pracht und muss
selbst lächeln. Keine Frage, Caruso fühlt
sich wohl. Daran ändert auch das Rauschen
der Lastwagen und Autos auf der A 2 hinter
den Bäumen und Sträuchern nichts. Der
Verkehrslärm erinnert daran, dass dieses
Lama mitten im Revier zuhause ist. Denn
Carusos Weide liegt in Gelsenkirchen. Nur
einen Kilometer Luftlinie von der Arena
AufSchalke entfernt. Besucher blicken von
der Weide auf die Halde Rungenberg.
Pracht nennt die Halde gern die „Anden des
Ruhrgebiets“. Vor allem dort bietet sie Touren
mit ihren Tieren an, aber auch an anderen
Orten. Was sich zunächst nach einem
Scherz anhört, ist in Wahrheit eine ausgezeichnete
Geschäftsidee. Und das darf
ruhig wörtlich verstanden werden. Denn
das erfolgreiche Geschäftsmodell hat bereits
einige Preise einheimsen können. Sicherlich
liegt das auch an der breiten Angebotspalette.
Diese reicht von therapeutischen
und pädagogischen Ansätzen über
ein reines Freizeitvergnügen für die ganze
Familie bis hin zu Seminaren für Firmen
und Führungskräfte. Aber wie ist die Unter-
nehmerin ausgerechnet im Ruhrgebiet auf
das Lama gekommen
Mensch und Lama
auf Augenhöhe
Fast scheint es so, als hätte sie auf diese
Fragen gewartet. Pracht macht den Eindruck,
als könnte sie stundenlang über ihre
Tiere reden und wirkt dabei glücklich. „Die
Lamas sind das Herz des Unternehmens“,
sagt sie über ihre tierischen Mitarbeiter. Mit
ihren hoch erhobenen Köpfen wirken sie
stolz und strahlen gleichzeitig eine enorme
Präsenz aus. Außerdem sind sie gelassen
86 wirtschaftsspiegel 7–8 · 2010