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08/09 - Gymnasium Muristalden

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in unserem Mikrokosmos den guten Kurs auch in Zukunft werden halten<br />

können mit einer unbedingt humanen Pädagogik der Hoffnung und einer<br />

Bildung für ein Leben in Freiheit und Solidarität.<br />

Wo Licht ist, wird vielerlei sichtbar. Objekte und Subjekte. Bäume, Berge,<br />

Häuser, Fahrzeuge, Gegenstände, Tiere oder Menschen. Alle werfen sie,<br />

im Licht stehend, unweigerlich Schatten. Der Sonne direkt ausgesetzt auch<br />

gut sichtbare. Auch hier wieder: Dem Licht folgen unweigerlich die Schattenwürfe.<br />

Schattenbildung ist je nach Lebenssituation angenehm oder als<br />

Schutz sogar lebenswichtig. Und die zweidimensionale bildende Kunst<br />

und die Fotografie verdanken der kontrastierenden Schattenbildung in hohem<br />

Mass ihre Räumlichkeit und Stimmung. Daneben empfinden wir das<br />

Im-Schatten-Stehen im übertragenen Sinn auch als nachteilig oder belastend.<br />

Man denke schon nur an die Schattenhöfe im Emmental und an die<br />

der Sonne weit ausgesetzten Villen an der Goldküste. Oder man denke an<br />

die Schatten, welche die Menschen auf andere werfen: Väter und Mütter<br />

auf die Kinder, Lehrer auf Schüler, Chefs auf Unterstellte, Stars auf Fans,<br />

Ideologen auf Hörige. Eine Entwicklung in ein Leben in Freiheit bedingt<br />

auf jeden Fall, dass einerseits aus den Schatten hinausgetreten werden<br />

kann und dass andererseits Einzelne dies auch wollen. Aus diesem letzten<br />

Grund braucht es unbedingt gute Schulen, in welchen Wahrnehmung,<br />

Zweifel, Begegnung, Auseinandersetzung, Gestaltung, Rücksichtnahme<br />

und Verantwortung in- und ausserhalb der Facharbeit zur täglichen Herausforderung<br />

gehören.<br />

Findige Naturwissenschaftler aus frühen Zeiten haben durch Beobachtung<br />

erkannt, dass der Schattenwurf im direkten Sonnenlicht und der Lichtwurf<br />

im dunklen Raum faszinierende astronomische Zusammenhänge sichtbar<br />

machen können. Der Lichtwurf zum Beispiel in italienischen Kathedralen,<br />

wenn beim Eintreten in den dunklen Raum am Boden der Lichtpunkt sichtbar<br />

wird, welcher tagsüber auf einer kunstvollen Linie am Boden langsam<br />

wandert – und der Schattenwurf in Form der Sonnenuhren: Von deren Beobachtung<br />

aus werden wir unweigerlich zum Nachdenken geführt über faszinierende<br />

Phänomene im Sonnensystem und darüber hinaus. Dazu ist keine<br />

Reise nach Mailand oder Venedig nötig. Ein Besuch am Campus <strong>Muristalden</strong><br />

genügt. Denn hier hat unser Mathematiker und Physiker Marco Olgiati<br />

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