08/09 - Gymnasium Muristalden
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Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Anders als der einzelne Mensch, welcher in seiner Biografie kontinuierlich<br />
älter wird, verhält sich der Organismus einer Schule. Beim Schuljahresbeginn<br />
im August in unserer Aula, in welcher zweimal mehr als 300 Kinder<br />
und Jugendliche gebannt und gespannt dem Hang- und Xangkünstler Bruno<br />
Bieri lauschten, haben wir im Kollegium wieder feststellen können, dass<br />
sich der ganze <strong>Muristalden</strong> über die Sommerpause auf wundersame Weise<br />
um ein Jahr verjüngt hat. Erwartungsvolle, begabte, sensible junge Menschen<br />
packen die einmalige Chance, einen neuen Anfang zu wagen. Dies<br />
vielleicht nach einem Schulwechsel, mindestens aber nach einem Schuljahres-<br />
oder Klassenwechsel: Auf neue Gesichter, Bücher und Gerüche zugehen<br />
einerseits und alte Lasten und Ängste hoffentlich hinter sich lassen<br />
andererseits.<br />
Der Zauber des Anfangens ist ansteckend. Auch auf uns im Kollegium, die<br />
wir auf unserem Berufsweg weitergehen und altern. Die tägliche pädagogische<br />
und fachliche Arbeit und Begegnung mit den jungen Menschen ist<br />
eine riesige Herausforderung und schafft viel Befriedigung. Dabei fragen<br />
wir uns: Gelingt es mir einmal mehr wieder neu, feine Aufmerksamkeiten<br />
gegenüber menschlichen und fachlichen Phänomenen in meinen Schülerinnen<br />
und Schülern und nicht minder in mir selber zu wecken?<br />
Neben dem individuellen (stets älter werdenden) und dem institutionellen<br />
(stets sich wieder verjüngenden) Organismus sind weitere Entwicklungen<br />
um uns herum permanent wirksam. Etwa die stetig zunehmende Beschleunigung<br />
und Entmaterialisierung (man denke an die ICT-Revolution), der<br />
heimlich oder unheimlich wachsende Druck auch auf die Jugendlichen,<br />
die Abnahme der effektiven individuellen Mitwirkungsmöglichkeiten bei<br />
schleichender Zentralisierung, die fragliche Sensibilität gegenüber den<br />
Ressourcen in der globalisierten Welt oder der stetig sich wandelnde Zeitgeist<br />
in vielen Fragen der Gesellschaft und Politik.<br />
Wirksam zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung sind auch die Veränderungen<br />
nach und noch in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Einerseits<br />
ist vielen Eltern noch stärker bewusst, dass die nächste Generation<br />
Vorwort<br />
der Geschäftsleitung<br />
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