08/09 - Gymnasium Muristalden
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Bild 6: Kleiner Ausschnitt aus der Bodensonnenuhr: Der Lichtfleck auf<br />
dem Boden – eine Abbildung der Sonne durch das kleine Loch im Dach –<br />
hat die Mittagslinie, auch Meridianlinie genannt, um 12.20 Uhr überquert<br />
und wandert nun weiter in die Nachmittagsstunden.<br />
Besonders in Italien, aber auch in Frankreich, war die Messung des Mittags<br />
mittels einer Mittagssonnenuhr, Meridiana/Méridienne genannt, sehr<br />
verbreitet. Vom 15. bis 18. Jahrhundert wurden in einigen Domen und Kirchen<br />
monumentale Mittagssonnenuhren eingerichtet. So findet man im<br />
Dom von Florenz, Bologna und Mailand, und auch in der Eglise St. Sulpice<br />
in Paris, eine auf dem Boden aufgezeichnete Mittagslinie, die sich quer<br />
durch das ganze Kirchenschiff erstreckt, und auf welcher der Kalender<br />
und die Sternkreiszeichen angebracht sind. Ein kleines Loch ist in der südlichen<br />
Seitenwand des Doms derart angebracht, dass die durch das Loch<br />
am Boden abgebildete Sonne um die Mittagszeit die Meridiana überquert.<br />
Die Zeitangabe des Mittags war nicht nur von allgemeinem Interesse, son-<br />
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