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08/09 - Gymnasium Muristalden

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Bei dieser Grösse der Sonnenuhr musste die Richtung der Mittagslinie genau<br />

ermittelt werden. Dazu reichte die Genauigkeit eines Kompasses nicht<br />

aus. Die Ermittlung geschah, wie in Silvepura, mit Hilfe des indischen<br />

Kreises. Eine weitere Methode, die wir in Silvepura auch angewendet hatten,<br />

besteht darin, nachts die Mittagslinie nach dem Polarstern auszurichten.<br />

Die etwas grössere, aber sehr lehrreiche Herausforderung war der<br />

Umstand, dass der Boden, auf dem die Sonnenuhr angebracht werden sollte,<br />

nicht eben ist. So musste zuerst ein Liniennetz aufgezeichnet werden,<br />

an dessen Kreuzungspunkten die Niveau-Unterschiede gemessen wurden.<br />

Dazu benützten wir eine alte ägyptische Messmethode (Bild 7), bei der die<br />

Enden eines mit Wasser gefüllten Schlauchs so über den Messpunkten A-B<br />

gehalten werden, dass das Wasser gerade bis zum Rand reicht. Die weissen,<br />

später entstandenen Sonnenuhrlinien sind hier wegzudenken. Nach<br />

dem Gesetz der kommunizierenden Gefässe befinden sich die Enden A 1-B 1<br />

auf dem selben Niveau. Aus der Differenz der Höhen über dem Boden ergibt<br />

sich der Niveauunterschied h. Die erläuterten Beispiele machen auf<br />

eindrückliche Weise deutlich, wie schon alte Kulturen mathematische und<br />

physikalische Kenntnisse zur Lösung praktischer Probleme anwendeten.<br />

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