08/09 - Gymnasium Muristalden

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16 Wir begannen mit dem Betrachten von Schatten, die von Bäumen mit lichtem Blattwerk oder von Sträuchern und Blumen von der Sonne auf den Boden oder auf eine weisse Hausmauer geworfen wurden. Im Bild 1 weisen die Schatten zum Teil scharfe Konturen auf, zum Teil sind sie unscharf und verschwommen. Wir erkennen auch rundlich geformte Lichtflecken, manche schwach mit deutlichen Rändern, andere heller, aber verschwommen. So alltäglich solche Erscheinungen sind, so schwierig sind sie zu deuten. Doch wollten wir noch gar nicht zu viel fragen und schon gar nicht einfache Antworten geben. Zuerst wollten wir beobachten, wie die im Sonnenlicht erzeugten Schatten ihre Lage veränderten. Natürlich wandert die Sonne am Himmel ganz unmerklich und doch regelmässig und in einer ganz bestimmten Richtung. Wenn die Lichtstrahlen, die durch eine kleine Blattöffnung oben am hohen Baum durchleuchteten und uns am Boden als Lichtfleck erschienen, so erschraken wir fast ein wenig, wenn wir beim genauen Hinsehen eine langsame Bewegung dieses Lichtflecks feststellten. Ein Abbild der Sonne und ihrer Bewegung? Ja, natürlich: Die Sonne bewegt sich! Welch sonderbare Idee, dass sich die Erde bewegen müsse! Unsere alltäglichen Beobachtungen und Erfahrungen und selbst wissenschaftliche Gedankengänge und Experimente in frühen Zeiten widersprechen der These einer sich bewegenden Erde. Diesen wandernden Schatten wollten wir etwas genauer nachgehen.
2 Bild 2: Wir steckten einen Bambusstab im Boden ein und beobachteten über einen halben Tag die Verschiebung des Stabschattens. In regelmässigen Zeitabständen wurde die Spitze des Schattens am Boden markiert: Die Schattenspitze wandert auf einer gebogenen Linie, wobei die Abstände zwischen den Marken in grösserer Entfernung vom Fusspunkt des Stabes immer grösser werden. 17
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