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Die Tempelanlage in Jerusalem von Salomo bis ... - Erwin Reidinger

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7<br />

2 Bauanalytische Untersuchung<br />

2.1 Grundlagen<br />

Ohne Plan ke<strong>in</strong>e Rekonstruktion. Der gesuchte Plan muss geodätische Qualitäten aufweisen.<br />

Darunter verstehe ich die genaue Erfassung des Baubestandes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em genordeten<br />

Gitternetz als Grundlage für Berechnungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Koord<strong>in</strong>atensystem. Geeignete<br />

Unterlagen dazu wurden mir vom Israelischen Mappenarchiv <strong>in</strong> Tel-Aviv (Survey<br />

of Israel) zur Verfügung gestellt, aus denen ich durch Scannung und Überlagerung <strong>von</strong><br />

zwei Plänen 3 den gewünschten Plan erstellen konnte (Abb.3).<br />

Mit diesem Plan habe ich e<strong>in</strong>e Grundlage geschaffen, die für die geodätische Weiterbearbeitung<br />

im AutoCAD 4 geeignet ist. Sämtliche Koord<strong>in</strong>aten s<strong>in</strong>d nun vom Bildschirm<br />

abrufbar. Aufgrund der Zeichengenauigkeit der Kartierung aus 1942 können<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Punkte <strong>von</strong> der tatsächlichen Lage um ca. ± 0,2 <strong>bis</strong> 0,3m abweichen.<br />

<strong>Die</strong>se Genauigkeit ist für die weitere Bearbeitung jedenfalls ausreichend, <strong>in</strong>sbesondere<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Größe der Anlage des Tempelplatzes.<br />

Planen und Bauen ist e<strong>in</strong>e dreidimensionale Aufgabe, daher ist der Höhenverlauf des<br />

Tempelberges e<strong>in</strong> zusätzliches Beurteilungskriterium. Im Osten wird er durch das<br />

Kidrontal und im Westen durch das Tyropoiontal mit ihren steilen Hängen flankiert.<br />

Bemerkenswert ist die flache Kuppe im Zentrum der Anlage, wo heute der Felsendom<br />

steht. <strong>Die</strong> Urform des Geländes ist bekannt und wird durch Felsen gebildet. 5<br />

2.2 Geometrie des Tempelplatzes – Baubestand<br />

2.2.1 Eckpunkte<br />

<strong>Die</strong> geometrische Figur des Tempelplatzes entspricht e<strong>in</strong>em beliebigen Viereck. Se<strong>in</strong>e<br />

Eckpunkte habe ich nach bautechnischen Gesichtspunkten unter Beachtung <strong>von</strong> Mauerböschungen<br />

und -vorsprüngen als Schnittpunkte der Seiten festgelegt. Abb.4 zeigt<br />

z.B. die Lage des SO- und NO-Eckpunktes im Detail.<br />

Zur Lagekontrolle habe ich ihre Verb<strong>in</strong>dungsl<strong>in</strong>ien (die Seiten) dem tatsächlichen Verlauf<br />

der Mauerfluchten gegenübergestellt. Zur Verdeutlichung der Abweichungen<br />

wurde e<strong>in</strong> verzerrter Maßstab mit 10-facher Verbreiterung gewählt. Auffallende Abweichungen<br />

gibt es nur im mittleren Bereich der Ostseite, wie sie <strong>in</strong> Abb.5 als Beispiel<br />

zu sehen s<strong>in</strong>d.<br />

3 Survey of Israel, Institut for Geodesy, Tel Aviv; Plan des Tempelplatzes (1942), Kartierung der<br />

Vermessung mit Koord<strong>in</strong>atengitter <strong>in</strong> Cass<strong>in</strong>i-Soldner-Projektion (1942), beide M 1 : 625<br />

4 AutoCAD = Programm für automatisches, computerunterstütztes Konstruieren (automatic computer<br />

aided design)<br />

5 Palest<strong>in</strong>e Exploration Quarterly (PEQ), 98 (1966) Fig.1, 134

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