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Die Tempelanlage in Jerusalem von Salomo bis ... - Erwin Reidinger

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1<br />

<strong>Die</strong> <strong>Tempelanlage</strong> <strong>in</strong> <strong>Jerusalem</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Salomo</strong> <strong>bis</strong> Herodes<br />

Neuer Ansatz für Rekonstruktion durch<br />

Bauforschung und Astronomie<br />

Erw<strong>in</strong> Reid<strong>in</strong>ger – Wien<br />

Für Judith und David<br />

<strong>Die</strong> Sprache des Technikers ist die Zeichnung.<br />

Bauwerke s<strong>in</strong>d realisierte Baupläne; bei Verlust<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em kann daher das andere rekonstruiert<br />

werden.<br />

Es war das Viereck des Tempelplatzes, das me<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit erweckte. Dass die<br />

Anlage geplant war, steht für mich außer Zweifel, die Frage nach dem Plan aber ist offen.<br />

Nach der Präambel gehe ich da<strong>von</strong> aus, dass sich dieser aufgrund des Baubestandes<br />

f<strong>in</strong>den lässt.<br />

Für manche mag sich die Frage stellen, was e<strong>in</strong> Bau<strong>in</strong>genieur <strong>in</strong> der Archäologie zu<br />

suchen hat. Darauf kann ich nur antworten, dass es Bauleute waren, die geplant und<br />

gebaut haben. Sie sehe ich als „Kollegen“ an und verstehe auch ihre „Sprache“, die<br />

sich im Laufe der Zeit als ungeschriebene Regel der Technik erhalten hat. Deshalb<br />

möchte ich den Forschungszweig „Bautechnische Archäologie“ e<strong>in</strong>führen. Der Inhalt<br />

dieser Wissenschaft ist durch die Rekonstruktion baulicher Anlagen und Erforschung<br />

ihrer Gründungszeiten umschrieben. Bautechnisches, geodätisches und astronomisches<br />

Wissen ist hiefür unbed<strong>in</strong>gt erforderlich.<br />

Grundlage der vorliegenden Arbeit s<strong>in</strong>d geodätische Pläne über den Baubestand des<br />

Tempelplatzes, Ergebnisse archäologischer Grabungen sowie historische Daten. <strong>Die</strong><br />

Bibel ist dabei die „E<strong>in</strong>hüllende“, aber nicht die naturwissenschaftliche Basis. Durch<br />

e<strong>in</strong>en eigenständigen Forschungsansatz können Vergleiche und Beweise mit ihr bzw.<br />

für sie resultieren. Es wird sich zeigen, ob durch die e<strong>in</strong>zelnen Forschungsschritte <strong>bis</strong><br />

zum Gründungsdatum der <strong>Tempelanlage</strong> vorgedrungen werden kann.<br />

Selbstverständlich gehe ich nicht ohne Erfahrung an diese Aufgabe heran. Insbesondere<br />

an mittelalterlichen Städten konnte ich schon zahlreiche Planungen nachvollziehen<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fällen auch ihr Gründungsdatum feststellen. 1 Bei letzterem war stets<br />

die Orientierung <strong>von</strong> Sakralbauten nach der aufgehenden Sonne der Schlüssel für die<br />

Erforschung <strong>von</strong> absoluten Zeitmarken.<br />

1 Erw<strong>in</strong> Reid<strong>in</strong>ger, Planung oder Zufall - Wiener Neustadt 1192; Wien: Böhlau (2001)

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